Sonntag, 19. Februar 2023

Fastnachtspredigt von Pfr. Stefan Mühl

"Nobody is perfect – niemand ist vollkommen" - Pfr. Stefan Mühl predigt in Versform über die Tageslesung und die Bergpredigt - hier als Video zu sehen

Die Predigt am Fastnachtssonntag - ► hier als Videoausschnitt aus dem Gottesdienst in St. Jakobus zu sehen - wagte Pfr. Mühl in Versform. Dabei spannte er den Bogen von der Tageslesung über das Evangelium (aus der Bergpredigt) bis hin zu den Kriegsgeschehen in der Ukraine.
"Heilig und vollkommen" sollen wir Christen sein - ein riesiger Anspruch, dem wir Menschen doch gar nicht genügen können, denn "nobody is perfect - niemand ist vollkommen", stellte er fest.

Seine aufmunternde Interpretion:
"Heilig heißt nicht, alles bestens machen,
Heiligkeit heißt nicht, auf keinen Fall Fehler machen.

Heiligkeit heißt, mit allen Kräften und Trieben,
vor allem und zuerst den Mitmenschen lieben."

Und Jesus "haut im Evangelium aus der Bergpredigt in die gleiche Kerbe", wenn er uns aufträgt, 'vollkommen wie der Vater' zu sein:

"Gott lässt für alle die Sonne scheinen,
für die Guten und Bösen, die Großen und kleinen.
Er macht, dass Regen vom Himmel fällt
für Ungerechte und Gerechte auf der ganzen Welt."

Das sollen wir nachahmen und zumindest versuchen.

"Den, der Krieg will, nicht bekriegen
und Hass nicht mit Hass, sondern mit Liebe besiegen.
Das meint nicht, vor der Gewalt resiginieren.
Aber mit Verstand, Hirn und Herz reagieren."

Dazu hat uns Jesus in der Bergpredigt gemahnt und bringt uns Menschen damit an unsere Grenzen.

Aber auch Pfr. Mühl muss zugeben:
"Angesichts von furchtbaren Taten und Dingen,
will Feindesliebe mir nur sehr schwer gelingen.
Und doch sollten wir darüber sprechen:
Wie kann man den Teufelskreis durchbrechen?
Wie kann man Hass und Gewalt beenden,
die Lage wieder zum Frieden wenden?"

Einen Gedanken gibt er allen mit auf den Weg:
"Eines können wir immer tun
und darin sollten wir niemals ruhn.
Wieder und wieder beten um Frieden,
unserem Gott damit in den Ohren liegen."

Schließlich wünscht Pfr. Mühl, dass seine ernsten Worte in Versform angekommen sind; nämlich seine Botschaft
"... von unserem Gott, dessen Sonne über Guten und Schlechten scheint.
Die Schifferstadter sind da sicher auch mit gemeint.
'Die sinn jo die Beschde', so sagte man mir.
Ich will es gern glauben, schließlich bin ich gern hier.“

Sein Wunsch an alle für die närrischen Tage: Frohsinn und Freude am Scherz; und dass wir das Leben annehmen mit Humor und mit Herz.

"Und das werden wir in unseres Gottes Namen,
das glaub‘ ich ganz fest und darauf das 'Amen'!"

Die Gemeinde im Sonntagsgottesdienst dankte Pfr. Mühl mit einem herzlichen Applaus.