12.12.2020 - Aktualisierung:
Am kommenden Dienstag, 15.12.2020 muss die Tür zur St. Laurentiuskirche leider geschlossen bleiben. Das Corona-Virus und die damit verbundenen Einschränkungen und Auflagen treffen Mitwirkende, die sich auf diese Feier vorbereitet hatten. Von einem kurzfristigen Ersatzangebot möchten wir auch aus Gründen der pandemiebedingt gebotenen Verantwortung absehen.
Wir bitten um Verständnis.
Liebe Mitchristen, liebe Besucherinnen und Besucher unserer Homepage,
der Liturgie und der Ökumeneauschuss der Pfarrei Hl. Edith Stein und der Protestantischen Kirchengemeinde laden Sie und Euch ein, dass wir uns gemeinsam auf den Weg machen und uns auf Weihnachten vorbereiten.
Öffnen wir an verschiedenen Tagen Adventstüren,
lassen wir uns auch mit Abstand auf das Abenteuer - englisch Adventure - der Menschwerdung Gottes ein.
Dazu haben jeweils unterschiedliche Gruppen und Personen Andachten, Gottesdienste, musikalische Impulse und Aktionen vorbereitet. Gehen Sie mit den Christinnen und Christen unserer beiden Konfessionen durch verschiedene Türen in den Advent.
Die kleine Broschüre bietet Ihnen einen Überblick über die angesetzten Termine - selbstverständlich immer unter dem Vorbehalt, dass sich aufgrund aktualisierter Corona-Beschränkungen Änderungen noch ergeben können. Über diese informieren wir möglichst immer aktuell und kurzfristig.
Herzliche Einladung dazu an Sie und Euch alle!
Wir wünschen Ihnen eine segensreiche Adventszeit.
Adventstüre zum 1. Advent
gestaltet vom
Gemeindeausschuss Herz Jesu
Adventstüre zum 3. Advent
gestaltet vom
Chor der Herz Jesu Kirche
Adventstüre zum 2. Advent
gestaltet vom
Pfarreirat Hl. Edith Stein
Adventstüre zum 1. Advent
gestaltet vom
Gemeindeausschuss Herz Jesu
Gemeindeausschuss Herz Jesu: "Licht auf die Erde"
Leider können wir in diesem Jahr keine Adventsfenster durchführen, wie es viele Jahre üblich war.
Deshalb haben sich verschiedene Gruppierungen bereit erklärt, an den nächsten vier Samstagen, im Anschluss an den Vorabendgottesdienst, eine Tür zum Advent zu öffnen. Das Bild dazu wird später am Pfarrheim Herz Jesu angebracht und kann so auch jederzeit besucht werden. Der Gemeindeausschuss Herz Jesu hat heute seinen Beitrag unter das Thema "Licht auf die Erde" gestellt.
Wir hören aus dem Buch Jesaja:
Auf, werde licht, denn es kommt dein Licht,
und die Herrlichkeit des Herrn geht leuchtend auf über dir.
Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde
und Dunkel die Völker,
doch über dir geht leuchtend der Herr auf,
seine Herrlichkeit erscheint über dir.
Auf, werde licht! Ist das nicht ein Wunsch, der tief in uns wohnt?
Dass es hell wird, wo es dunkel ist,
dass Licht dorthin fällt, wo Schatten ist,
dass Licht uns umgibt statt Finsternis - außen und wohl auch innen,
dass es sich in unseren Augen spiegelt und unseren Gesichtern seinen Glanz verleiht!
Auf werde licht!
Das ist die Einladung des Advents, weil uns verheißen ist, dass Gott selbst sich auf den Weg zu uns macht. Er ist das Licht, das uns erschienen ist, über uns aufgegangen ist, um uns ins rechte Licht zu rücken, in sein Licht.
Als ein von Gott beleuchteter Mensch darf ich mich auf den Weg machen, in seinem Licht den Menschen begegnen, über denen ebenso Gottes Herrlichkeit leuchtet. Ich darf mir in Zeiten der Angst, der inneren oder äußeren Bedrängnis dieses Lichtes gewiss sein, das mich umgibt.
Machen wir uns in diesem Bewusstsein auf den Weg in den Advent, dass wir Menschen des Lichtes sind, dass wir in Gottes Lichtkegel stehen (von seinem Spot beleuchtet) - wo immer wir sind und wie immer es uns ergehen mag. Sein Licht über uns vermag durch uns die Welt zu verwandeln.
es werde
es werde
hell auf der erde
aus klein werde groß
aus wenig werde viel
aus dunkel werde hell
es werde
es werde
hell auf der erde
aus trauer werde freude
aus hass werde liebe
aus wüste werde garten
es werde
es werde
hell auf der erde
aus heute werde morgen
aus worten werden taten
aus erde werde himmel
es werde
es werde
hell auf der erde
aus knospe werde blüte
aus korn werde ähre
aus tropfen werden meere
es werde
es werde
hell auf der erde
Text: Wilhelm Willms
Adventstüre zum 2. Advent
gestaltet vom
Pfarreirat Hl. Edith Stein
„Dieses Jahr ist alles anders!“ Ein Satz, den wir ständig und überall hören und lesen müssen. Die Erwartungen und Hoffnungen, die viele von uns im Januar hatten, wurden oft nicht erfüllt. Mit so einem Jahr konnte nun wirklich niemand rechnen! Und wer von uns hätte Anfang März gedacht, dass wir uns nun schon wieder in einem Lockdown befinden und dass seit November niemand wirklich weiß, ob und wie wir Weihnachten feiern können? Wir, auch wir in den Pfarreigremien, planen momentan einiges ins Blaue hinein, immer mit dem Hintergedanken, dass es sein kann, dass wir doch noch alles absagen müssen; zum Beispiel steht die kommende Sternsingeraktion sprichwörtlich in den Sternen.
Ziemlich ernüchternde Gedanken.
Der Satz „Alles anders als erwartet!“ könnte auch als passende Überschrift für die Weihnachtserzählungen dienen. Es beginnt in der Weihnachtserzählung nach Lukas schon mit Marias Schwangerschaft: Wer konnte erwarten, dass Maria den Sohn Gottes gebären wird? Erstaunlich souverän gehen Maria und Joseph mit dieser Schwangerschaft um.
Selbst die Nachricht, dass sie sich kurz vor dem Geburtstermin aufmachen sollen, um zur Volkszählung nach Betlehem zu reisen, scheint die beiden nicht aus dem Konzept zu bringen. Zumindest wird davon nichts erzählt. Maria und Joseph lassen sich trotz aller Ungewissheiten auf das Wagnis ein und machen sich auf die Reise. Und wir können uns gut vorstellen, dass weder Maria noch Joseph sich vorher ausmalen konnten, dass der Sohn Gottes in einem Stall auf die Welt kommt. Garantiert hatten sie bei ihrer Ankunft in Betlehem die Hoffnung, dort schon noch in irgendeiner Herberge Platz zu finden.
Und auch ein Blick in das Matthäusevangelium zeigt, dass Jesu Geburt die Erwartungen der Menschen nicht erfüllt hat. Die Sterndeuter hatten auch klare Erwartungen von dem ihnen prophezeiten neuen König der Juden: Ein König wohnt in einem Palast. Stattdessen kommen sie bei einem zornigen König Herodes an, der den neugeborenen Messias sogar umbringen möchte. Es folgt eine spektakuläre Flucht von Maria und Joseph mitten in der Nacht mit einem neugeborenen Kind.
Was für verrückte Begebenheiten, in die Jesus da hineingeboren wurde! Die Geschichte von Maria und Joseph, aber auch die der Sterndeuter war damals ganz bestimmt auch mit Enttäuschungen verbunden. Die Enttäuschung, vor verschlossenen Türen zu stehen, genauso wie die, den neuen König nicht im Königspalast zu finden.
Viele enttäuschte Erwartungen rund um Jesu Geburt, also.
Aber eins haben beide Geschichten gemeinsam:
Die Protagonisten, also die zentralen Figuren der Geschichten, haben nicht aufgegeben. Sie haben die Situation, mit der sie konfrontiert wurden, hingenommen und versucht, das Beste daraus zu machen.
Und genau dann war wirklich Weihnachten: Als Maria und Joseph mitten in der Nacht Besuch von den Hirten bekommen haben und als die Sterndeuter von Herodes weitergezogen sind und doch noch den neuen König gefunden haben.
Ja, Advent und Weihnachten werden dieses Jahr ganz bestimmt anders. Aber Anders ist ja nicht immer auch schlecht.
Viele haben in der Zeit des Lockdowns auch positive Erfahrungen machen können. Richtig Weihnachten wird es nur, wenn wir unsere alten Advents- und Weihnachtserwartungen, vielleicht sogar manche liebgewonnenen Traditionen beiseiteschieben und uns öffnen für das, was auf uns zukommt, was die zentrale Botschaft von Weihnachten ist.
Wir werden merken, dass Gott schon längst da ist. Und das garantiert völlig anders, als wir das jetzt im Vorhinein erahnen können!
nach einem Text von Laura Sünder in Pfarrbriefservice.de
Jesus hat sich bei mir eingeladen.
Er fragt nicht lange vorher, ob ich vielleicht in der nächsten Woche mal Zeit hätte und er kommen könnte. Nein, er ist da sehr spontan. Klingelt, fragt "Darf ich reinkommen" und ist einfach da.
"Weißt Du schon, wie das Wort des Jahres 2020 heißt", frage ich ihn zwischen zwei Vanillekipferl.
"Was soll das sein", fragt er zurück.
"Das ist ein Wort, das das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres abbildet", antworte ich etwas altklug und schiebe das Wort des Jahres 2020 gleich nach: Corona-Pandemie.
Jesus sagt erstmal nichts. Und dann, nach einer kleinen Pause des Nachdenkens, sagt er, fast schon beiläufig: "Ich finde, das Wort des Jahres 2020 müsste anders heißen."
"Jaaa?", frage ich ganz gespannt, "wie denn?"
Jesus guckt mich an, als ob ich etwas begriffsstutzig wäre. "Na, anders."
Es dauert etwas, bis ich kapiere, was er meint. "Das Wort des Jahres soll das Wort ‚anders’ sein?", frage ich vorsichtshalber noch einmal und sehr pointiert nach, um sicher zu gehen, ob ich ihn richtig verstanden habe.
Er stimmt mir mit einem warmen "hm!" zu.
Ich bin von Jesu Worten beeindruckt. Er hat Recht.
Das „anders“ bestimmt unser Leben.
Im „anders“ liegt nicht nur das Bedrohliche und Bedrückende der „Corona-Pandemie“.
Im „anders“ liegt auch die Veränderung, das Auf-den-Prüfstand-stellen von Althergebrachtem, die Kreativität, das Sich-Einlassen auf Ungewohntes.
War nicht so viel anders in diesem Jahr? Und wird anders sein – gerade wie wir Weihnachten gestalten?
Zum Beispiel hier in der schönen Herz-Jesu-Kirche erstmals mit einem ökumenischen Gottesdienst an Heilig Abend.
Anders – das ist typisch Jesus. Das fing schon mit seiner Geburt an. Da war ja auch alles anders, als man sich die Geburt des verheißenen Messias vorgestellt hatte.
Und weil Gott um menschliche Befindlichkeiten weiß, ließ er seine Boten noch in der Geburtsnacht ausrichten: Fürchtet euch nicht!
nach einem Text von Andrea Wilke in Pfarrbriefservice.de
Wir vom Pfarreirat wünschen Ihnen, Euch und uns,
dass wir wie Maria und Joseph, wie die Hirten und Sterndeuter
nicht an unseren Erwartungen und Gewohnheiten festhalten,
sondern offen sein können für Anderes und Andere.
Gehen wir offen und zuversichtlich und voll Vertrauen
durch die Adventszeit auf Weihnachten zu.
Gott wird uns mit seinem Sohn durch alle Zeiten begleiten.
Adventstüre zum 3. Advent
gestaltet vom
Chor der Herz Jesu Kirche
Der Chor der Herz Jesu Kirche hat für sein Fenster zum Advent das Thema Engel gewählt.
Gerade in diesen besonderen Tagen wünschen wir Ihnen einen Engel, der sie beschützen soll, der Ihnen die wundervolle Weihnachtsfreude beschert, der Ihr Herz fröhlich, Ihre Gedanken hell und Ihre Augen strahlend macht.
Es war einmal ein Engel, der hatte große und wunderschöne Flügel. So weiß, wie die Federn eines Schwans und so strahlend hell, wie die Sonne. Dieser Engel machte sich auf den Weg zur Erde. Es war sein erster Flug dorthin und so war er sehr aufgeregt. Als er nun über die Erde flog und all die schönen Dinge bestaunte, die Gott geschaffen hatte, fiel ihm ein Mensch auf, der in seine Richtung blickte. Von dieser Seltenheit angezogen - hatte er doch im Himmel gelernt, dass nur sehr wenige Menschen Engel sehen konnten - stellte er sich vor den Menschen und fragte:
Du kannst mich sehen?
"Ja, dich kann ich sehen, auch wenn die Welt für mich immer gleich aussieht." Der Mann zeigte auf seine Augen. Er war blind.
Wie geht es dir dabei, wenn die Welt immer gleich aussieht?
"Manchmal wünsche ich mir nichts mehr, als sie mit meinen eigenen Augen sehen zu können."
Da schenkte der Engel ihm eine seiner Federn und sagte:
Sie wird dich sehen lassen.
Auf seinem weiteren Weg bemerkte er einen Menschen, der ihn zu hören schien. Von dieser Seltenheit angezogen - hatte er doch im Himmel gelernt, dass nur sehr wenige Menschen Engel hören konnten - stellte er sich vor den Menschen und fragte:
Du kannst mich hören?
"Ja, dich kann ich hören, auch wenn die Welt für mich immer still ist." Die Frau zeigte auf ihre Ohren. Sie war taub.
Wie geht es dir dabei, wenn sie immer nur still ist?
"Manchmal wünsche ich mir nichts sehnlicher als sie mit meinen eigenen Ohren hören zu können."
Da schenkte der Engel auch ihr eine seiner Federn und sagte:
Sie wird dich hören lassen.
Als er nun weiterflog, sah er einen Menschen, der seine Anwesenheit zu spüren schien. Von dieser Seltenheit angezogen - hatte er doch im Himmel gelernt, dass nur sehr wenige Menschen Engel spüren konnten - stellte er sich vor den Menschen und fragte:
Du kannst mich spüren?
"Ja, Dich kann ich spüren, auch wenn die Welt meinem Körper keine Wärme gibt." Der Mann deutete mit seinem Kopf an sich hinunter, sein Körper saß in einem Rollstuhl. Er war gelähmt von seinem Hals ab.
Wie geht es dir dabei, wenn die Welt deinem Körper keine Wärme gibt?
"Manchmal wünsche ich mir so sehr, die Sonnenstrahlen auf meinem Körper fühlen zu können und herumzutanzen bis mir meine Füße wehtun."
Da schenkte der Engel auch ihm eine seiner Federn und sagte:
Sie wird dich spüren und tanzen lassen.
Der Engel flog über die ganze Welt und traf sehr viele Menschen, denen er eine seiner Federn schenkte. Menschen, die von einer Krankheit befallen waren, Menschen denen es nicht gut ging.
Eines Tages, als er dann ein kleines Mädchen traf, das blind war und alleine am Straßenrand saß, wollte er ihr eine Feder schenken. Doch er musste feststellen, dass er nur noch eine einzige besaß und seine Flügel verschwunden waren. Traurig setzte er sich neben das Mädchen und schenkte ihr seine letzte Feder.
Wie komme ich denn jetzt noch in den Himmel? Wie kann ich denn jetzt Gott noch nahe sein?, dachte er traurig.
Aber als sich die Augen des Mädchens öffneten und sie die Farben der Welt sah, strahlte sie heller, als die Flügel des Engels es je getan hatten. Ihr ganzer Körper lachte, strahlte und freute sich über jede einzelne Farbe, jeder einzelne Gegenstand, den sie begutachtete. Sie tollte auf den grünen Wiesen, schaute sich jede einzelne Blume an, möge ihr bloß keine Farbe entgehen und genoss das Sehen können.
Und plötzlich stand sie wieder vor dem Engel und sagte leise und nachdenklich: "Wieso hast du mir deine letzte Feder geschenkt, obwohl du jetzt nicht mehr zurück in den Himmel kannst?"
Da lächelte der Engel, denn ihm war etwas klar geworden, als er die Freude des Mädchens gesehen hatte: Weißt du, dein strahlendes Gesicht hat mich Gott nähergebracht, als all die Jahre im Himmel.
Und ihm war klar geworden, dass ein Engel keine Flügel besitzen und im Himmel wohnen musste, um ein Engel zu sein.
Zwar können Menschen nur selten Engel sehen, hören oder spüren, aber öfter und was viel wichtiger ist, können Menschen Engel sein, für die Menschen, denen sie etwas Gutes tun. Und macht nicht gerade diese Eigenschaft einen Engel aus?
Hand in Hand ging er mit dem Mädchen die Straße entlang. Er sah nicht mehr aus wie ein Engel, sondern wie ein Mensch.
Ein Mensch mit dem Herzen eines Engels.
Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein,
die Engel.
Sie gehen leise, sie müssen nicht schrein,
oft sind sie alt und hässlich und klein,
die Engel.
Sie haben kein Schwert, kein weißes Gewand,
die Engel.
Vielleicht ist einer, der gibt dir die Hand,
oder er wohnt neben dir, Wand an Wand,
der Engel.
Dem Hungernden hat er das Brot gebracht,
der Engel.
Dem Kranken hat er das Bett gemacht,
und hört, wenn du ihn rufst, in der Nacht,
der Engel.
Er steht im Weg und er sagt: Nein,
der Engel.
Groß wie ein Pfahl und hart wie ein Stein –
Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein,
die Engel.
(von Rudolf Otto Wiemer)