Schifferstadt war einziger Stopp des Sternsingermobils in der Diözese
Es lohnt sich dreifach, als Sternsinger dabei zu sein
Seit September tourt das neue Sternsingermobil des Kindermissionswerkes durch Deutschland, um die Sternsingeraktion noch bekannter zu machen und zu zeigen, welch gute Arbeit durch die Spenden der Sternsinger ermöglicht wird. Stefanie Bengert vom Pfarreirat der Pfarrei Heilige Edith Stein hatte im Mai beim diesjährigen Deutschen Katholikentag in Münster dieses Projekt kennen gelernt und war davon begeistert. Nachdem es im Pfarreirat einstimmig befürwortet wurde, signalisierte sie beim Kindermissionswerk dafür Interesse.
Am vergangenen Freitag, 23.11. war es dann soweit und das Sternsingermobil kam nach Schifferstadt, dem einzigen Stopp in der ganzen Diözese Speyer überhaupt. Die Mitglieder des Pfarreirates, allen voran Stefanie Bengert und Jürgen Reimer, hatten gute Vorarbeit geleistet, zahlreiche Gruppierungen dazu eingeladen und die Aktion bekannt gemacht. So fanden sich am Freitagvormittag 53 Vorschulkinder der Kindertagesstätten Herz Jesu, St. Jakobus und St. Konrad ein, die im Sternsingermobil, das im Hof des Pfarrzentrums St. Jakobus aufgestellt war, mit dem Dreikönigssingen, der größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder weltweit, vertraut gemacht wurden. Denn die junge Tourbegleiterin Susanne Zander vom Kindermissionswerk Aachen verstand es vortrefflich, auf kindgerechte Art und Weise das Motto der diesjährigen Aktion "Segen bringen, Segen sein. Wir gehören zusammen – in Peru und weltweit", mit der behinderte Kinder unterstützt werden sollen, zu vermitteln. Sei es im Basteln einer "Königskrone", bei Mitmachaktionen, beim Anprobieren der Gewänder, dem Kennenlernen des Landes und der Situation deren behinderter Kinder, fand sie stets den richtigen Ton.
Veranschaulicht wurde Peru auf einer leicht verständlichen Landkarte und dem mehrfach im Pfarrzentrum gezeigten 15-minütigen Film "Willi in Peru", der sehr schön und berührend über Begegnungen mit behinderten Kindern berichtete, aber auch von beeindruckenden Menschen, die sich täglich dafür einsetzen, dass Kinder mit einer Behinderung angemessen gefördert werden und am Leben der Gesellschaft teilhaben können.
"Es sind drei Gründe, für die es sich lohnt, als Sternsinger aktiv zu sein", erklärte Susanne Zander. Sie dürfen zum einen den Segen in die Häuser bringen, bekämen Spenden für arme und behinderte Kinder, zum anderen erleben sie Freude bei denen, die den Segen bekommen und letzten Endes können die Sternsinger etwas für Kinder tun. "Es ist eine wunderbare Aktion, in der die Kinder genau erfahren, was mit ihrem gespendeten Geld passiert. Diese Nachhaltigkeit bleibt ihnen auch im Gedächtnis", ist die Überzeugung der Kita-Leiterin von Herz Jesu, Ina Raschke, die sie im Gespräch mit dem Schifferstadter Tagblatt äußerte.
Am Nachmittag hatten dann Schulkinder, Jugendliche und Erwachsene Gelegenheit, sich über die nächste Sternsingeraktion zu informieren. Auch Bürgermeisterin Ilona Volk ließ es sich nicht nehmen, vorbeizuschauen. "Ich finde es eine hervorragende Sache. Auch für die Kinder war es beeindruckend zu erfahren, dass es Kinder auf der Welt gibt, die arm sind und denen es nicht so gut geht", so ihr Résumé im Gespräch mit dem Schifferstadter Tagblatt.
Den Abschluss der Aktion bildete am späten Freitagnachmittag ein reger Gesprächsaustausch mit Verantwortlichen der Messdiener, Mitgliedern des Pfarreirates, der drei Gemeindeausschüsse und Pfarrer Albrecht Effler. Von großem Interesse war dabei unter anderem für Susanne Zander die Handhabung der Sternsingeraktion in Schifferstadt. So konnte sie in Erfahrung bringen, dass die "Basis" vor Ort die Messdiener seien, unterstützt von einigen Erstkommunionkindern und Firmbewerbern, wobei jederzeit weitere interessierte Kinder und Jugendliche selbstverständlich herzlich willkommen seien. Beeindruckend für sie war auch die Anzahl der Sternsinger, die sich auf den Weg machen. Denn in St. Jakobus sind im Januar 35 Sternsinger unterwegs, in Herz Jesu 20 bis 25 und in St. Laurentius ebenfalls 20 bis 25. Die Vorbereitungen hierzu beginnen im Dezember mit Vorbereitungstreffen, dem Anschauen des jeweiligen Sternsingeraktionsfilms und der Einteilung der Gruppen. "Es ist heutzutage leider nicht einfach, Kinder und Jugendliche sowie ihre Eltern zu dieser Aktion zu motivieren, denn vieles andere erscheint wichtiger", ist die übereinstimmende Meinung. "Aber was will man mehr, als wenn sich ein Kind für andere Kinder einsetzt?" meinte auch Susanne Zander. "Es soll uns aber nichts aufhalten, etwas dafür zu tun", sagte Pfarrer Albrecht Effler sehr entschlossen.
Ein Résumé des Tages gab es auch von Pfarreiratsmitglied Jürgen Reimer, der die Aktion am Freitag von Anfang an begleitete. "Es gibt durchaus Leute, die sich darauf ansprechen lassen", so seine aufkeimende Hoffnung. Aber es sei sehr wichtig, dass die Eltern ihre Kinder unterstützen, wenn sie bei den Sternsingern mitmachen wollen und nicht aus Termin- oder Zeitgründen davon abraten", bezeichnete er als ganz wichtiges Argument zum Gelingen einer Sternsingeraktion. Das Sternsingermobil sei eine gute Möglichkeit gewesen, die Aktion ins rechts Licht zu rücken. "Es war sehr interessant, so viel Details darüber zu erfahren", meinte er abschließend.
Bericht: Inge Schade / Fotos: privat