42 Original-Farblithographien von Marc Chagall in Schifferstadt
„Traumbilder“ in Farben – eine visuelle Entdeckungsreise ins Alte Testament
„Ich las die Bibel nicht, ich träumte sie“ hat der große jüdische Maler Marc Chagall einmal gesagt.
42 solcher „Traumbilder“ zur Bibel zeigt die Ausstellung. Längst bekannt und vertraut geglaubte Geschichten erscheinen in einem ganz anderen Licht; völlig neue Aspekte treten beim Betrachten dieser Bilder Chagalls ins Blickfeld.
Die Ausstellung umfasst die beiden Bibelzyklen "La Bible" (1956) und "Dessins pour la Bible" (1960) und zeigt Chagalls Sicht zum Schöpfungsgeschehen zu den Erzvätern, Königen, Propheten, Engeln und Frauen des Alten Testamentes. Chagall wollte nie die Realität abbilden, sondern einen „Seelenzustand“ wiedergeben. Dies ist ihm sehr eindrucksvoll gelungen.
Neben der biblischen Lebensorientierung in der Kindheit nahmen die Ereignisse während der Zeit seines Exils in den USA starken Einfluss auf Chagalls Beziehung zur Bibel. Wie zahlreiche andere jüdische Künstler war auch er gezwungen, während des Dritten Reiches außerhalb Europas Zuflucht zu suchen.
1943 erfuhr er im Exil, dass seine Heimatstadt Witebsk in Weißrussland wie viele andere ostjüdische Städte ausgelöscht und Familienangehörige, Freunde und Bekannte unter entsetzlichen Qualen ausgerottet worden waren. Nach Jahren der Betäubung kehrte er 1947 mit der Vision nach Europa zurück, Szenen der Bibel zu malen. Er war überzeugt, dass so viel Grausamkeit nur von Menschen begangen werden konnte, die die Bibel nicht kannten und nicht mit ihr aufgewachsen sind.
Aus diesen Überlegungen heraus ergab sich für ihn die Aufgabe, Menschen unserer Zeit, die eher über das Visuelle einen Zugang zur Bibel finden, Hilfen zu geben, die Bibel vom Bild her neu zu entdecken. So sagte er: "Von meiner Kindheit an hat mich die Bibel mit Visionen über die Welt erfüllt. In Zeiten des Zweifels haben ihre Größe und dichterische Weisheit mich getröstet. Die Bibel ist wie ein Nachklang der Natur, und ich habe danach gestrebt, dieses Geheimnis weiterzugeben."
Die Ausstellung „Bilder zur Bibel“ ist vom 25. Februar bis 10. März im Pfarrzentrum St. Jakobus, Kirchenstraße 16 in Schifferstadt jeweils von 15:00 bis 19:00 geöffnet.
Veranstaltet wird sie von der Baptistengemeinde Schifferstadt in Zusammenarbeit mit der Katholischen Pfarrei Hl. Edith Stein, der Protestantischen Kirchengemeinde und der Neuapostolischen Kirche Schifferstadt unter der Schirmherrschaft von Frau Bürgermeisterin Ilona Volk.
Der Eintritt und Führungen sind frei.
Gruppenführungen – auch außerhalb der Öffnungszeiten – sind nach Anmeldung möglich (Tel.: 06235-81512 o. 0171-2731984).
Weitere Informationen zu Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung hier auf den weiteren Seiten und unter www.efg-schifferstadt.de.
Chagall-Ausstellung vom 24.02.2018 bis 11.03.2018 - Programmflyer mit den Begleitveranstaltungen hier zum Download
Herzliche Einladung ergeht zu den Veranstaltungen aus dem Begleitprogramm
Vernissage: Samstag, 24. Februar 2018, 17:00
Grußworte
Einführung - Marc Chagall und seine Bilder zur Bibel: Hans-Erhard Wilms
Jugendabende: Donnerstag, 01. und 08. März, jeweils 19:00
01.März: Kunst gegen Gewalt
08.März: Skandal im Regierungspalast
Kindernachmittag: Freitag, 02. März, 15:00
Gottesdienste:
Sonntag, 25. Februar, 15:00
Chagall malt die Schöpfung – Gottes Geschenk
Hans-Erhard Wilms, Baptisten
Sonntag, 04. März, 15:00
Jeremias Klage – Höhen und Tiefen eines Propheten
Pfarrer Dr. Georg Müller
Sonntag, 11. März, 15:00
Engel
Pfarrerin Barbara Abel-Pohlack
Klezmer-Konzert: Freitag, 09. März, 20:00 - Gustav-Adolf-Kirche
Vot ken ju makh? es is Americe Ensemble Maseltov, Freudenstadt
Eintritt: 7,00 €, Schüler + Studenten: 5,00 €
Klezmer Konzert am 9.März, 20 Uhr in der Gustav-Adolf-Kirche
Maseltov: “Vot ken ju makh, es is Americe” oder auch „What can you mach, es is Americe“
Jiddische Lieder vom neuen und alten Kontinent
Das neue Programm der Gruppe Maseltov stellt durch den jiddischen und den teilweise „amerikanisierten“ Titel die musikalischen Auswirkungen der Auswanderungswellen von Europa nach Amerika ganz sinnfällig dar.
Im 19. und dann auch im frühen 20. Jahrhundert wanderten viele Juden aus Ost- und Westeuropa nach Amerika aus und fanden dort ein neues Leben. In jiddischen Theatern wurden neue Lieder und Musicals aufgeführt. So z.B. „Oifn forel ligt a kelbl“ aus dem Bühnenstück „Esterke“ („Kleine Esther“), uns vor allem bekannt als „Dona, dona...“, gesungen von Donovan oder Joan Baez, oder „Bai mir bistu shen“ aus dem Comedy Musical „Men Ken Lebn, Nor Men Lost Nisht“ aus dem Jahr 1932. Durch die Auswanderung der Holocaust Überlebenden nach dem 2. Weltkrieg fand die verloren geglaubte jiddische Sprache in Amerika eine neue Heimat.
Dem stehen Lieder vom alten Kontinent Europa – in dem Fall Osteuropa – gegenüber, die im Vergleich mit den „neuen“ Liedern aus Amerika deutlich machen, wie jüdisches Leben nach Amerika „mitgenommen“ wurde. Aber auch andersherum fand ein reger Austausch statt: In „Kum Lejbke tanzn“, einem Lied von Mordechai Gebirtig aus Krakau, wird deutlich, dass Tango und Charleston, aus Amerika importiert, auch in West- und Ost- Europa längst Fuß gefasst hatten.
Auch in „Vot ken ju makh, es is Americe“ sind Humor bis zum beißenden Witz und Melancholie bis zu überschäumender Lebensfreude anzutreffen!
Es spielt die Gruppe Maseltov mit Christa Wilms – Kontrabass, Johannes Köstler – Akkordeon, Burkhard Eulberg – Klarinette und Gitarre und Werner Wilms – Geige und Bratsche. Und selbstverständlich singen sie alle.
Karten an der Abendkasse oder im Vorverkauf bei allen Veranstaltern der Ausstellung:
- Kathol. Pfarramt Hl. Edith Stein: 06235-959081
- EFG Schifferstadt: 06235/999563
- Prot. Pfarramt 2: 06235/983 97
- Neuapostolische Kirche: 0176-96995942
Ort: Gustav-Adolf-Kirche, Lillengasse 99, 67105 Schifferstadt