(Neues) Domizil für sozialen Frieden und eine gerechte Welt
"Wir sind mit unserem Standort mehr in den Mittelpunkt gerückt", meinte Stefanie Pruschina am Samstagvormittag anlässlich der offiziellen Eröffnung des Weltladens, der nun in der Hauptstraße 6 beheimatet ist. Zu verdanken sei dies Optik Fuchs, der die Möglichkeit angeboten hatte, günstig einen Raum anzumieten.
Schön, anheimelnd, hell und übersichtlich sind die 40 Quadratmeter Verkaufsfläche geworden, die zum gemütlichen Bummeln einladen. Außerdem gibt es einen 15 Quadratmeter großen Zusatzraum, in der eine Spüle, ein großer Lagerschrank und eine (abgetrennte) Toilette vorhanden ist. Der bisherige Standort in der Lillengasse 8 hatte zwar ebenfalls 40 Quadratmeter, beinhaltete jedoch das Ganze. Ein herzliches Dankeschön richtete sie an die 20 Mitarbeitenden, die alle ehrenamtliche tätig seien. "Ohne sie könnte der Weltladen nicht aufrecht erhalten werden", hob sie hervor.
"Dieser Weltladen ist ein Projekt mit großem Engagement und Herzblut, was mich immer wieder begeistert", erklärte Bürgermeisterin Ilona Volk. Für diese phänomenale ehrenamtliche Leistung gab es auch von ihrer Seite ein großes Dankeschön. Stellvertretend für das tolle Team nannte sie Stefanie Pruschina, Gabriele Riefling-Repp und Sabine Tschechne. In ihre Dankadresse bezog sie auch die Bevölkerung mit ein, die mit ihren Einkäufen den Weltladen mittrage. Dieser wiederum unterstütze viele Projekte, wie zum Beispiel letztens zwei Frauenhäuser in Ludwigshafen und ein Frauenhaus in Speyer. Und auch mit dem Verkauf des freitags angebotenen Dinkelbrotes gehen 25 Cent pro Laib an gemeinnützige Vereine in Schifferstadt.
Doch auch das Wort Gottes fand Einzug in den neuen Weltladen, der an diesem Vormittag gesegnet wurde. So übermittelte zunächst Pfarrerin Barbara Abel-Pohlack die besten Glück- und Segenswünsche von der Evangelischen Kirchengemeinde. "Eigentlich segnen wir heute einen Sozialraum. Denn wenn wir fair gehandelte Produkte verkaufen und kaufen, dann sorgen wir für sozialen Frieden, für eine gerechte Welt, in der alle genug haben im Sinne des Evangeliums und dafür, dass Menschen von dem, was sie erarbeiten, leben können", meinte sie. Es sei eine Frage der Gerechtigkeit, dass Menschen den Lohn bekämen, der es ihnen ermögliche, ein würdiges Leben zu führen. "Das muss unser tiefstes Anliegen sein. Es ist auch ein Mittel, um die Ursachen von Flucht in den ärmeren Ländern zu verringern", führte sie weiter aus. Auch sie dankte allen Ehrenamtlichen für ihr Engagement, die damit zeigen würden, dass man über Zustände auf dieser Welt nicht nur reden sondern auch etwas tun könne. Der Faire Handel sei ein Weg, der aber noch nicht am Ziel angekommen sei. "Wir Menschen tun zwar, was für können, aber wir brauchen Gottes Hilfe dazu, damit er uns die nötige Weisheit gibt", fügte sie hinzu.
Pastoralreferent Heinrich Schmith überbrachte ebenfalls Glück- und Segenswünsche der Pfarrei Heilige Edith Stein. Er übergab dem Team eine Kerze mit einem ganz besonderen Symbol. Denn sie zeigt eine Weltkugel, die durch eine geöffnete Tür sichtbar wird. So wird der Weltladen dadurch, indem man durch die Tür hindurch geht, zu einem Ort, in der man der Welt begegnet, mit Gerechtigkeit, Solidarität und Ökologie. "Deshalb war es uns ein Anliegen, hier ein Licht zu entzünden, um die Belange unserer Welt wichtig erscheinen zu lassen", merkte er an.
In ihrem Segen erbaten Pfarrerin Barbara Abel-Pohlack und Pastoralreferent Heinrich Schmith auch den Segen für alle, die in diesem Weltladen zusammentreffen und für die Menschen und Familien, von denen diese Produkte hergestellt werden, verbunden mit der "EINSICHT, dass die Christen Verantwortung tragen für die Menschen, der ABSICHT, die Arbeit in das Gebet zu nehmen und der AUSSICHT, dass Gott einem begegne, wenn man dem Geringsten Gutes tut."
Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnungsfeier von Pit Vogel, der auf seiner edlen exotischen Schlitztrommel aus Metall, einer Rahmentrommel sowie auf einer Kalimba ("Daumenklavier") mit virtuosen Klängen die Besucherinnen und Besucher in seinen Bann zog und musikalisch in ferne Länder entführte.
Gott der Herr segne unser Denken und unser Tun, das Zusammenleben und das Zusammenwirken seiner großen Menscheitsfamilie auf diesem Globus.
Der Herr behüte seine Geschöpfe, dass nicht einer den andern verletzt und ausbeutet. Er gebe die Weisheit, die Einsicht und den Willen, dass wir mit dem andern so umgehen, wie wir möchten, dass er auch mit uns umgeht.
Gott der Herr helfe uns, Türen nicht zu verschließen, die dem andern Lebensraum geben.
ER schenke uns die Achtung und Liebe zu seiner Erde und zu allem, was darauf lebt und segne unsere Wege im Engagement für seine Erde, die er uns anvertraut hat.
Der Herr segne alle, die in diesem Raum hier zusammentreffen und die Menschen und Familien, von denen die Produkte hergestellt werden, die hier durch unsere Hände gehen.
Herr, unser Gott, du hast den Menschen nach deinem Abbild erschaffen und ihm Würde verliehen. Segne unseren Umgang miteinander.
Amen.
Geht mit der EINSICHT,
dass wir Christen Verantwortung tragen für den Menschen.
Geht mit der ABSICHT,
die Arbeit in euer Gebet zu nehmen.
Geht mit der AUSSICHT,
dass Gott euch begegnet, wenn ihr dem Geringsten Gutes tut.
So segne euch der gute und menschenfreundliche Gott,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Auszug aus dem Sortiment:
Große Auswahl an Kaffee, Tee, Schokolade, Marmelade, Reis, Nüsse und Gewürze handgefertigte Kerzen, Leder- und Keramikwaren, Textilien, Schmuck, Säfte und Weine aus dem Bio-Weinanbau der Lebenshilfe Bad Dürkheim und Speyer-Schifferstadt, Artikel aus Burkina Faso, "Klick-Boxen" in Serviettentechnik (PET Recyclingboxen aus Südafrika).
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag: | 10.00 Uhr bis 12.30 Uhr |
15.30 Uhr bis 18.30 Uhr | |
Mittwochnachmittag: geschlossen | |
Samstag: | 10.00 Uhr bis 12.30 Uhr |
Homepage des Weltladens: www.weltladen-schifferstadt.de
Bericht: Inge Schade