Die Sache Jesu braucht Begeisterte

Jugendteam "#Komm!" vermittelt seit einem Jahr in Wortgottesdiensten die "beste Botschaft"

„Die Sache Jesu braucht Begeisterte. Sein Geist sucht sie, auch unter uns“,  heißt es in einem deutschen Kirchenlied.
In Schifferstadt scheint er jedenfalls wieder fündig geworden zu sein, speziell, was die Jugend betrifft. Denn es gibt sie erfreulicherweise hier noch, die Jugendlichen, die seit nunmehr einem Jahr beredtes Zeugnis dafür abgeben. Die Rede ist von einem Jugendteam, dem es am Herzen liegt, jeden dritten Sonntag im Monat einen Jugendwortgottesdienst für Jugendliche zu organisieren, vorzubereiten und musikalisch zu gestalten. Die Initialzündung kam von Sonja Schmith, die bereits vor einigen Jahren Lobpreisandachten durchgeführt und entsprechende Erfahrungen damit hat. Im September letzten Jahres konnte sie ihre Idee konkretisieren, da sie bei einem Messdienertag in Kaiserslautern Sebastian Wühl aus Lingenfeld kennenlernte, der sich bereiterklärte, mit ihr gemeinsam Jugendliche dafür zu gewinnen. Und es hat tatsächlich geklappt. Schnell wurde dann noch ein jugendansprechendes Einladungssymbol gefunden, so dass der erste Jugendwortgottesdienst unter dem Motto: #Komm! Jugendkirche geht an den Start in der Unterkirche von St. Jakobus gefeiert werden konnte.

Die Resonanz an diesem Gottesdienst war überwältigend, die Stimmung großartig und berührend. Nach wie vor werden diese inzwischen ökumenischen Jugendwortgottesdienste sehr gut angenommen. Das Jugendteam mit Katharina Nicklas, Julian Niederer, Larissa und Iven Schneider, Stefan Winstel und Sebastian Wühl sowie Sonja Schmith treffen sich vor jedem Gottesdienst zu einem Vorbereitungstreffen, um zu planen und festzulegen, wer welche Teile davon übernimmt. "Eine Stunde vor Gottesdienstbeginn wird dann das Erarbeitete zusammengetragen und besprochen", erklärte Sonja Schmith im Gespräch mit dem Schifferstadter Tagblatt. Für die musikalische Gestaltung sorgt die Jugendband "Standup" mit Johanna und Laura Schmith, Victoria Schmitt, Marie Burzynski und Joachim Hinz. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit zum Einzelsegen, zum Gespräch und zum gemütlichen Beisammensein.

"Einjähriges" gefeiert

Am 18. November konnte nun der Jubiläumsgottesdienst zum "Einjährigen" gefeiert werden. Er stand unter dem Thema #Komm! Anbeten, passend zur "Woche des Gebetes" der Pfarrei Heilige Edith Stein, die an diesem Sonntag begonnen hatte. Ausnahmsweise fand er im Altarraum statt, da der Höhepunkt die Kreuzverehrung bildete. In der mit kleinen Lichtern beleuchteten halbdunklen Kirche waren die Jugendlichen dazu eingeladen, das am Boden liegende Taizékreuz zu verehren, worauf sich alle darauf eingelassen haben. "Diese Geste beeindruckte viele und war eine besondere Erfahrung", so die Eindrücke von Sonja Schmith. Nach dem Jugendwortgottesdienst wurde in der Unterkirche mit einem Geburtstagskuchen und Getränken weitergefeiert.

Begeisterung aus verschiedenen Gründen

Doch was veranlasst Jugendliche und junge Erwachsene in der heutigen schnelllebigen und technisierten Zeit, sich für die "Sache Jesu zu begeistern"? Bei einem Vorbereitungsabend gab es Gelegenheit, einige der Jugendlichen zu befragen.

Katharina Nicklas meinte dazu: "Nachdem ich zweimal einen Jugendwortgottesdienst mitgefeiert habe, dachte ich mir, dass es doch cool wäre, mitzumachen, mitzugestalten und zu erfahren, was hinter der Sache Jesu steckt".

Larissa Schneider hat hingegen festgestellt, dass es für Jugendliche leider kein allzu großes Angebot gäbe, um sich im Glauben austauschen zu können. "In so einer größeren Gruppe ist das viel besser möglich, und das auch noch nach dem Gottesdienst", sind ihre Erfahrungen.

"Da ich in der Pfarrei Heilige Edith Stein in verschiedenen Gruppierungen als Jugendvertreter bin, ist es mir wichtig, die Jugendangebote zu unterstützen", erklärte Julian Niederer seine Mitwirkung im Team.

"Ich nehme mir gerne die Zeit und den Weg nach Schifferstadt in Kauf, um mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen ins Gespräch zu kommen und über den Glauben zu sprechen. Unser Auftrag ist es, die Menschen wieder in die Kirche zu holen und zusammen zu glauben", erklärt Sebastian Wühl. Das ginge am Besten durch gemeinsame Gottesdienste und mit entsprechender Werbung dazu. Denn Jesus sei die beste Botschaft, die es zu vermitteln gelte.

Und Sonja Schmith fügt hinzu, dass es eine ganz andere Wirkung habe, wenn Jugendliche für Jugendliche einen Gottesdienst gestalten. Die Gruppe sei inzwischen selbstbewusster und sicherer geworden und traue sich vieles zu. "Ich finde es ganz wichtig, den Jugendlichen solch eine Plattform zu geben", ist ihre Überzeugung. Unterstützung hierfür sei auch von Anfang an von Pfarrer Dr. Georg Müller gekommen.

Wer Interesse hat, das Team zu verstärken, ist herzlich willkommen.

Bericht: Inge Schade