Ökumenischer Gottesdienst zum "Tag der Schöpfung" anstelle Gemeindefeste

Themen: "Der wahre Weinstock" und "unser Leben in Corona-Zeiten"

"Nachdem durch die Abstands- und Hygieneregeln die drei Gemeindefeste der katholischen Gemeinden und das Dörfelfest der protestantischen Gemeinde coronabedingt ausgefallen sind, war es dem Ökumeneausschuss ein besonderes Bedürfnis, zumindest EINEN ökumenischen Gottesdienst im Spätsommer zu feiern. Das Wetter hat uns recht gegeben", meinte Stefanie Bengert vom Ökumeneausschuss am Freitag in ihrer Begrüßung mit Blick auf den herrlichen Spätsommerabend. Das Thema „(W)einklang“ des Landauer Gottesdienstes zu diesem "Tag der Schöpfung", der   gleichzeitig begangen wurde, passe dabei sehr gut und diene als Vorlage des Gottesdienstes.

Dankenswerterweise hatte die Stadt Schifferstadt dafür den städtischen Bolzplatz an den Bleichwiesen und die angrenzende Kindertagesstätte St. Jakobus Bänke zur Verfügung gestellt, für die Technik sorgte Ansgar Müller-Wissmann, so dass einem schönen gemeinsamen Gottesdienst nichts im Wege stand. Dazu hatten sich Gottesdienstbesuchende jeder Altersstufe eingefunden. "Wenn wir in der Natur feiern, feiern wir Gott in unserer Mitte, der der Schöpfer unserer Welt ist", hob Pfarrer Albrecht Effler hervor.

In Anlehnung an das vorhergehende Johannes-Evangelium "Der wahre Weinstock" bestückten die Mitglieder des Ökumeneausschusses Stefanie Bengert, Maria Meinhardt, Jürgen Reimer, Reinhild Trapp und Wedigo von Wedel in einem Anspiel einen "Weinstock"  mit "Weintraubenhenkeln" aus Tonkarton, auf denen Situationen im Alltag der Corona-Zeit geschildert wurden.
Da ging es um "Stress" einer Krankenschwester mit Patienten, die intensiver betreut werden müssten und der gleichzeitigen Doppelbelastung mit Familie, des weiteren um entstehende "Langsamkeit" beim Einkaufen, für das nun mehr Zeit benötigt werde, die Zunahme der "Hilfsbereitschaft" gegenüber Nachbarn, für die mit eingekauft werde, um das Soli-Brot von Winnweiler, das entweder für einen oder für vier Euro verkauft werde, damit sich Menschen mit finanziellen Engpässen das täglich Brot leisten könnten als  Zeichen der "Solidarität". Die Rede war auch vom täglichen abendlichen ökumenischen Glockenläuten von Schifferstadt, das verbunden gewesen sei mit dem Entzünden einer Kerze und einem gemeinsamen "Gebet".  Es ging auch um den eigenen Garten oder den kleinen Balkon, der zu einem "Erholungs"-Ort geworden sei, ebenso um das in Mode gekommene Radfahren, das mit "Urlaubs"-Gefühlen verbunden werde, um das gemeinsame Kochen und Essen in der Familie, das zu einer "gesunden bewussten Ernährung" geführt habe. Und: Als "gute Idee" richteten Kinder und Enkel ihren (Groß)Eltern die Computer ein, damit diese mit ihnen via Internet telefonieren oder einen Gottesdienst schauen könnten.
Allerdings bringe der Verlust des Arbeitsplatzes oder Kurzarbeit viele Familien in finanzielle "Not" und das ständige Zusammensein einer Familie auf engstem Raum fördere die "Gewalt".

"Wir sind in Corona-Zeiten permanent am Neuerfinden unseres Alltags, der etwas mühsam geworden ist", so Pfarrer Michael Erlenwein zusammenfassend in seiner Ansprache. Der Gottesdienst zum "Tag der Schöpfung" sei aber noch in ganz normalen Zeiten geplant gewesen. "Dieser Tag ist dafür da, dass wir uns  die wertvollen Geschenke der Schöpfung ins Gedächtnis rufen und dass wir die Gaben, die wir haben, miteinander teilen können, was etwas mit Solidarität, Achtsamkeit und Gemeinschaft zu tun hat", hob er hervor. In dieser Zeit geselle sich nun Egoismus dazu mit den Argumenten "ich bin jung", "Corona ist eine Erfindung" und "ist mir egal", was auch die ansonsten normalen Bedingungen im Alltag erschwere. "Doch wir sollen Früchte bringen und nicht nur reine Henkel am Weinstock sein", kam er wieder auf das Evangelium zurück. Dafür brauche man aber einen Wurzelgrund, um Lebenskraft und Lebensfreude zu bekommen, was man von Jesus Christus erhalten könne. "Für diese Kraftquelle müssen wir sogar nichts tun, wofür wir dankbar sein dürfen", meinte er. "Wir sollten uns deshalb immer daran erinnern, dass wir im Grunde ein verwurzeltes Leben haben, das uns geschenkt wurde", so das Resümee des Pfarrers.

Stefanie Bengert wies abschließend auf die Ökumenische Mitmach-Aktion "Trendsetter-Weltretter" ab 7. September bis 4. Oktober hin. Diese steht unter dem Motto "einfach anders essen", mit täglichen Impulsen zu einem reichhaltigen Lebensstil in der Schöpfungszeit.
Dazu gibt es zahlreiche Rezepte auf der Seite von www.trendsetter-weltretter.de. Wer es möchte, kann in dieser Zeit ein zubereitetes Rezept fotografieren und es zur Veröffentlichung mit oder ohne Namensangabe an die Homepage der Pfarrei Hl. Edith Stiein schicken (E-Mail: trendsetter@pfarrei-schifferstadt.de).

Bericht: Inge Schade



Elemente der ökumenischen Andacht zum Nachfeiern

Die Inhalte der ökumenischen Andacht zum Tag der Schöpfung haben wir ► hier zum Mitfeiern auf eine Seite gepackt.


Trendsetter – Weltretter Eine ökumenische Mitmachaktion in der Schöpfungszeit

Im Alltag Ungewohntes ausprobieren; das eigene Konsumverhalten kritisch hinterfragen; so leben und handeln, dass ein gutes Leben für alle Menschen möglich ist. Darum geht es bei der jährlichen ökumenischen Mitmachaktion "Trendsetter – Weltretter" des Bistums Speyer, der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche), der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Rheinland-Pfalz und im Saarland (ACK Südwest) und der Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz. Sie lädt Menschen jeden Alters ein, den Aktionszeitraum (1. bis 30. September) zu nutzen, um in der Schöpfungszeit einen nachhaltigeren Lebensstil zu entwickeln.

2018 wurde die Aktion erstmals durchgeführt und stand unter dem Jahresthema "einfach anders konsumieren". Vier Wochen lang wurden an unterschiedlichen Orten in der Pfalz und Saarpfalz größere thematische Veranstaltungen zum Verbrauch von Kleidung, Papier, Elektro-Artikeln und Plastik durchgeführt: darunter eine faire Modenschau, ein Repair-Café, ein Wald-Erlebnistag für Schulklassen und ein Filmabend. Eine öffentlichkeitswirksame Auftaktveranstaltung vor einem großen Einkaufszentrum in Ludwigshafen und ein Abschlussgottesdienst auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände in Landau bildeten den Rahmen.

Wer sich – als Einzelne/r oder als Gruppe – anmeldete, erhielt während des Aktionszeitraums per WhatsApp oder per Mail vier Wochenaufgaben und täglich einen Impuls für konkrete Veränderungen.

Wer mehr darüber wissen oder sich beteiligen möchte: www.trendsetter-weltretter.de

Nach unserem gemeinsamen Beten sollen auch Taten folgen. Und so möchte der Ökumeneausschuss auch hinweisen auf die ökumenische Mitmachaktion ab 7. September Trendsetter-Weltretter – einfach anders essen mit wöchentlichen Impulsen zu einem nachhaltigen Lebensstil in der Schöpfungszeit (bis 4. Oktober):

  • Woche 1:
    Einfach anders essen ist wertschätzend!
  • Woche 2:
    Einfach anders essen aus Respekt vor der Schöpfung!
  • Woche 3:
    Einfach anders essen tut gut!
  • Woche 4:
    Einfach anders essen ist politisch!

Eine konkrete Einladung zum Mitmachen gibt es für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gottesdienstes und hier auf unserer Homepage.

Wir freuen uns, wenn Sie diese Aktion mit uns mitmachen
und uns mit einem Foto oder einem kurzen Kommentar darüber berichten

(trendsetter@pfarrei-schifferstadt.de)

Ihr Ökumeneausschuss
der Protestantischen Kirchengemeinde und der Pfarrei Hl. Edith Stein