Ökumenischer Gottesdienst mit Blick hinter den Horizont
Auch Liebeslieder können die christliche Botschaft vermitteln
"Hinterm Horizont geht’s weiter" nach dem gleichnamigen Lied von Udo Lindenberg war der diesjährige Ökumenische Gottesdienst am Pfingstmontag überschrieben, der in guter Tradition vormittags am Mittellacher Weiher an der Dudenhofener Straße gefeiert werden konnte, da das Wetter an diesem Tag nahezu perfekt war. Vorbereitet wurde der Gottesdienst vom Ökumeneausschuss und gemeinsam gestaltet von den Pfarrern Michael Erlenwein und Stefan Mühl. Die musikalische Umrahmung hatte die Gruppe "Grenzenlos" unter Leitung von Max Truderung übernommen.
"Man kann auch Liebeslieder verwenden, um den Menschen die christliche Botschaft näher zu bringen", ging Pfarrer Michael Erlenwein in seiner Ansprache auf das Motto des Gottesdienstes ein, und zitierte den Liedtext weiter: "Du und ich das war einfach unschlagbar, ein Paar wie Blitz und Donner. Hinterm Horizont geht's weiter - ein neuer Tag."
Der Refrain habe etwas von einer Art "Ewigkeit", wenn man den Blick gen Himmel, an den Horizont, richte und der Gedanke komme, wie es dahinter weitergehe. Die christliche Botschaft empfinde es genauso. Ein neuer Tag entstehe auch für den Glauben, im Vertrauen darauf, dass es weitergehe, auch wenn es noch so fern erscheine. Dies habe auch mit dem Heiligen Geist zu tun. "Das war damals schon so bei den ersten Christen und bei den Jüngern, die sich 50 Tage nach Ostern getroffen haben", ging er auf die Pfingstgeschichte ein: "Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen und sie selber wurden erfüllt vom Heiligen Geist. Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde verstört, denn jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: sie sind voll süßen Weins".
Der Heilige Geist "begeistere" die Menschen, "ob wir be-geistert oder ent-geistert sind. Christinnen und Christen sind Menschen, die über den Horizont hinaus sehen können und die vom Heiligen Geist befähigt werden, dass Friede, Gerechtigkeit und Liebe von den Menschen keine Worthülsen, sondern geisterfüllt sind." fasste Pfarrer Michael Erlenwein zusammen.
Nach dem Ökumenischen Gottesdienst wurde das Angebot gut angenommen, sich mitgebrachtes Mittagessen auf dem Grill in der Grillhütte zuzubereiten, es sich in geselliger Runde in der Natur schmecken sowie den ökumenischen Gottesdienst nachklingen zu lassen. Auch Bürgermeisterin Ilona Volk, die den Gottesdienst ebenfalls mitgefeiert hatte, ist nach wie vor davon begeistert, "Kirche im Grünen und in der Natur" stattfinden zu lassen.
Bericht: Inge Schade für das Schifferstadter Tagblatt
Das Lied "Hinterm Horizont" handelt von der Liebe Lindenbergs zu einem Mädchen aus Ostberlin. Als er 1986 "Hinterm Horizont" schreibt, hat er die Mauer allerdings nicht im Sinn. Udo Lindenberg sitzt in einem Hotelzimmer am Timmendorfer Stand undschaut auf dieOstsee.Kurz zuvor hat er seine langjährige Weggefährtin Gabi Blitz verloren. Sie war im Alter von gerade mal 33 Jahren gestorben. Da kommt ihm die Idee zu dem Song "Horizont". Udo und Gabi waren "ein Paar wie Blitz und Donner", wie es im Text heißt. Und bei aller Trauer spürt Udo Lindenberg: Es geht weiter, auch nach dem Tod – hinterm Horizont.
Quelle: NDR1