Ökumenische Andacht zum Tag der Schöpfung am Freitag, 04.09.2020
"Da wohnt ein Sehnen tief in uns"
Begrüßung
Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Homepage,
Wir freuen uns, dass wir am Freitag, 4.9. gemeinsam diesen Gottesdienst feiern konnten und begrüßen Sie, liebe Besucherinnen und Besucher unserer Homepage recht herzlich.
Wegen der Abstands- und Hygieneregeln mussten die drei Gemeindefeste der katholischen Gemeinden und das Dörfelfest der protestantischen Gemeinde leider ausfallen. Die schöne Tradition, diese Feste mit einem ökumenischen Gottesdienst zu eröffnen, sollte aber nicht vollends unterbrochen werden.
So war es dem Ökumeneausschuss ein Bedürfnis, zumindest einen Gottesdienst zusammen im Spätsommer zu feiern.
Und so trafen wir uns zur
Ökumenischen Andacht zum Tag der Schöfpung
am Freitag, 4. September 2020 um 19 Uhr, auf dem Bolzplatz, An den Bleichwiesen, in Schifferstadt.
Der alljährliche und bundesweit gefeierte ► Tag der Schöpfung wurde an diesem Tag mit einer zentralen Feier in Landau eröffnet und mit einem ► Begleitprogramm bis in den Abend fortgesetzt.
Das Thema des Landauer Gottesdienstes lautet "WEINKLANG" - passend für die Situation in unseren Gemeinden: Auch bei allen unseren Pfarr- und Gemeindefesten ist normalerweise das Bedürfnis groß nach Geselligkeit und Wein, nach Austausch, nach Einklang, ....
Wir feierten diesen Gottesdienst in Schifferstadt in ökumenischer Verbundenheit mit Christen verschiedener Konfessionen, die sich als ACK (Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen) zusammengeschlossen haben.
Im Mittelpunkt stand der Text aus dem Johannesevangelium: „Der wahre Weinstock“ – und unser Leben in Zeiten der Corona-Pandemie, unser Gebet für die Schöpfung, unsere Erde und alles was auf ihr lebt.
Seien Sie herzlich willkommen.
Wir laden Sie ein, Auszüge aus unserem Gottesdienst hier auf diese Weise mitzufeiern und so Teil unserer ökumenischer Gemeinschaft zu sein.
Psalmgebet
Psalm 133, 1-3
Schön ist es, wenn Schwestern und Brüder friedlich beisammen sind.
Es ist wie das feine Salböl auf dem Haupte Aarons, das herabfließt in seinen Bart, das herabfließt zum Saum seines Kleides.
Schön ist es, wenn Schwestern und Brüder friedlich beisammen sind.
Es ist wie der Tau, der vom Hermon herabfällt auf die Berge Zions!
Schön ist es, wenn Schwestern und Brüder friedlich beisammen sind.
Denn dort verheißt der HERR Segen und Leben bis in Ewigkeit.
Schön ist es, wenn Schwestern und Brüder friedlich beisammen sind.
Alttestamentliche Lesung
Levitikus 19,9 –10
Wenn du dein Land aberntest, sollst du nicht alles bis an die Ecken deines Feldes abschneiden, auch nicht Nachlese halten. Auch sollst du in deinem Weinberg nicht Nachlese halten noch die abgefallenen Beeren auflesen, sondern dem Armen und Fremdling sollst du es lassen; ich bin der HERR, euer Gott.
"Wir haben Gottes Spuren festgestellt"
Evangelium
Johannesevangelium 15,1–17 (Lutherübersetzung 2017)
Der wahre Weinstock
1 Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner.
2 Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg; und eine jede, die Frucht bringt, reinigt er, dass sie mehr Frucht bringe.
3 Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe.
4 Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht an mir bleibt.
5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.
6 Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt die Reben und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen.
7 Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren.
8 Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger.
9 Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibt in meiner Liebe!
10 Wenn ihr meine Gebote haltet, bleibt ihr in meiner Liebe, so wie ich meines Vaters Gebote gehalten habe und bleibe in seiner Liebe.
11 Das habe ich euch gesagt, auf dass meine Freude in euch sei und eure Freude vollkommen werde.
12 Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie ich euch liebe.
13 Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde.
14 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.
15 Ich nenne euch hinfort nicht Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich Freunde genannt; denn alles, was ich von meinem Vater gehört habe, habe ich euch kundgetan.
16 Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, auf dass, worum ihr den Vater bittet in meinem Namen, er‘s euch gebe.
17 Das gebiete ich euch, dass ihr euch untereinander liebt.
Gedanken in der Corona-Zeit
Gedanken, die das Vorbereitungsteam des Ökumeneausschusses gesammelt hat - Momente, wo Natur, Schöpfung, Familie erfahren wurde - aber auch die Vereinsamung von Menschen, Kindern, Behinderte, Kranke, Randgruppen, Alte, Sterbende ...
Langsamkeit
Für das Einkaufen, das bisher Nebensache war, wird mehr Zeit benötigt. Das entschleunigt viele.
Stress
Als Krankenschwester habe ich in dieser außergewöhnlichen Zeit viel zu tun. Die Stationen sind gesperrt für Besucher. Für die Patienten muss mehr Zeit eingeplant werden. Meine Kinder zu Hause brauchen Aufsicht, die Doppelbelastung ist groß.
Hilfsbereitschaft
Einkaufen gehe ich fast gar nicht mehr. In unserem Mietshaus haben viele hilfsbereite Nachbarn das für mich übernommen. Und ab und zu liegt im Paket als Zugabe auch mal ein Stück selbst gebackener Kuchen.
Erholung
Der eigene Garten oder der kleine Balkon, sind in der letzten Zeit für viele zum Erholungsort geworden.
Not
Der Verlust des Arbeitsplatzes oder Kurzarbeit bringen viele Familien in finanzielle Bedrängnis.
Gesunde, bewusste Ernährung
Ja, und es werden wieder mehr Kräuter, Gemüse- und Salatpflanzen angebaut. Das gemeinsame Kochen und Essen in der Familie ist wieder wichtiger geworden.
Gewalt
Das ständige Zusammensein einer Familie auf engstem Raum fördert Gewalt.
Urlaub
Radfahren ist in diesen Tagen der Trend. Auf dem Fahrrad fühlt man sich so frei, wie im Urlaub.
Gute Ideen
Enkel richten ihren Großeltern die Computer ein, damit diese mit Ihnen via Internet telefonieren können, oder auch einen Gottesdienst schauen können.
Solidarität
Das Soli-Brot von Winnweiler. Ein Brot wird entweder für 1 € oder für 4 € verkauft. Menschen mit finanziellen Engpässen können sich so das tägliche Brot leisten. Menschen, die andere unterstützen wollen, bezahlen den teuereren Preis.
Gebet
Ökumenischen Glockenläuten von Schifferstadt. Abends um 19.00 Uhr klangen alle Glocken unserer Kirchen für 5 Minuten. Wir zündeten eine Kerze an und beteten gemeinsam.
Gebet für unsere Erde
Allmächtiger Gott,
der du in der Weite des Alls gegenwärtig bist und im kleinsten deiner Geschöpfe,
der du alles, was existiert, mit deiner Zärtlichkeit umschließt,
gieße uns die Kraft deiner Liebe ein,
damit wir das Leben und die Schönheit hüten. Überflute uns mit Frieden,
damit wir als Brüder und Schwestern leben und niemandem schaden.
Gott unser Vater, wir bitten dich, erhöre uns.
Gott der Armen,
hilf uns, die Verlassenen und Vergessenen dieser Erde,
die so wertvoll sind in deinen Augen, zu retten.
Gott unser Vater, wir bitten dich, erhöre uns.
Herr, heile unser Leben,
damit wir Beschützer der Welt sind und nicht Räuber,
damit wir Schönheit säen und nicht Verseuchung und Zerstörung.
Gott unser Vater, wir bitten dich, erhöre uns.
Rühre die Herzen derer an, die nur Gewinn suchen
auf Kosten der Armen und der Erde.
Gott unser Vater, wir bitten dich, erhöre uns.
Lehre uns, den Wert von allen Dingen zu entdecken
und voll Bewunderung zu betrachten;
zu erkennen, dass wir zutiefst verbunden sind mit allen Geschöpfen
auf unserem Weg zu deinem unendlichen Licht.
Danke, dass du alle Tage bei uns bist.
Gott unser Vater, wir bitten dich, erhöre uns.
Ermutige uns bitte in unserem Kampf
für Gerechtigkeit, Liebe und Frieden.
Gott unser Vater, wir bitten dich, erhöre uns.
Schlussgebet aus der Enzyklika „Laudato si – Über die Sorge für das gemeinsame Haus“ (2015) von Papst Franziskus zum Thema Umwelt und Entwicklung.
Wir beten: Vater unser
Vater unser im Himmel
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.
"Wir wollen aufstehn, aufeinander zugehn, voneinander lernen, miteinander umzugehn"
Wir wollen aufstehn, aufeinander zugehn,
voneinander lernen, miteinander umzugehn.
Aufstehn, aufeinander zugehn
und uns nicht entfernen, wenn wir etwas nicht verstehn.
1. Viel zu lange rumgelegen, viel zu viel schon diskutiert.
Es wird Zeit, sich zu bewegen, höchste Zeit, daß was passiert.
2. Jeder hat was einzubringen, diese Vielfalt, wunderbar.
Neue Lieder woll'n wir singen, neue Texte laut und klar.
3. Diese Welt ist uns gegeben, wir sind alle Gäste hier.
Wenn wir nicht zusammen leben, kann die Menscheit nur verliern.
4. Dass aus Fremden Nachbarn werden, das geschieht nicht von allein.
Dass aus Nachbarn Freunde werden, dafür setzen wir uns ein.
Musik: Purple Schulz/Piek/Bittlinger / Text: Clemens Bittlinger
Segen
Sei du die Liebe in meinem Herzen.
Sei du die Kraft im ersten Schritt.
Sei du die Hoffnung in jedem Versuch.
Sei du das Vertrauen in meinem Glauben.
Setz du mich in Bewegung Tag für Tag.
Sei du mir Luft für langen Atem.
Sei du die Versöhnung nach Hass und Krieg.
Sei du die Entschlossenheit in unserem Handeln.
Sei du mir Orientierung auf schwierigen Wegen.
Sei du mir nah in jedem Menschen.
So segne uns
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Trendsetter – Weltretter Eine ökumenische Mitmachaktion in der Schöpfungszeit
Im Alltag Ungewohntes ausprobieren; das eigene Konsumverhalten kritisch hinterfragen; so leben und handeln, dass ein gutes Leben für alle Menschen möglich ist. Darum geht es bei der jährlichen ökumenischen Mitmachaktion "Trendsetter – Weltretter" des Bistums Speyer, der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche), der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Rheinland-Pfalz und im Saarland (ACK Südwest) und der Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz. Sie lädt Menschen jeden Alters ein, den Aktionszeitraum (1. bis 30. September) zu nutzen, um in der Schöpfungszeit einen nachhaltigeren Lebensstil zu entwickeln.
2018 wurde die Aktion erstmals durchgeführt und stand unter dem Jahresthema "einfach anders konsumieren". Vier Wochen lang wurden an unterschiedlichen Orten in der Pfalz und Saarpfalz größere thematische Veranstaltungen zum Verbrauch von Kleidung, Papier, Elektro-Artikeln und Plastik durchgeführt: darunter eine faire Modenschau, ein Repair-Café, ein Wald-Erlebnistag für Schulklassen und ein Filmabend. Eine öffentlichkeitswirksame Auftaktveranstaltung vor einem großen Einkaufszentrum in Ludwigshafen und ein Abschlussgottesdienst auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände in Landau bildeten den Rahmen.
Wer sich – als Einzelne/r oder als Gruppe – anmeldete, erhielt während des Aktionszeitraums per WhatsApp oder per Mail vier Wochenaufgaben und täglich einen Impuls für konkrete Veränderungen.
Wer mehr darüber wissen oder sich beteiligen möchte: www.trendsetter-weltretter.de
Nach unserem gemeinsamen Beten sollen auch Taten folgen. Und so möchte der Ökumeneausschuss auch hinweisen auf die ökumenische Mitmachaktion ab 7. September Trendsetter-Weltretter – einfach anders essen mit wöchentlichen Impulsen zu einem nachhaltigen Lebensstil in der Schöpfungszeit (bis 4. Oktober):
- Woche 1:
Einfach anders essen ist wertschätzend! - Woche 2:
Einfach anders essen aus Respekt vor der Schöpfung! - Woche 3:
Einfach anders essen tut gut! - Woche 4:
Einfach anders essen ist politisch!
Eine konkrete Einladung zum Mitmachen gibt es für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gottesdienstes und hier auf unserer Homepage.
Wir freuen uns, wenn Sie diese Aktion mit uns mitmachen
und uns mit einem Foto oder einem kurzen Kommentar darüber berichten
(trendsetter@pfarrei-schifferstadt.de)