Einführung von zehn Hospizhelferinnen in einem ökumenischen Einsegnungsgottesdienst in der Lutherkirche
Jede Begleitung führt vor Augen, dass der Tod zum Leben gehört und erinnert an die eigene Endlichkeit
In einem ökumenischen Einsegnungsgottesdienst wurden am Samstagnachmittag, 21.04.2018 in der Lutherkirche zehn neue ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen in ihr Amt eingeführt, so dass der ökumenische Hospizdienst „Südlicher Rhein-Pfalz-Kreis“ nun aus insgesamt 45 Personen besteht. Geleitet wurde der Gottesdienst von Vikarin Hildrun Mittelstädt, Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr und Pastoralreferent Heinrich Schmith, an der Orgel musizierte Irmgard Sutter.
Denn dem Hospizdienst war es erneut möglich, in einem viermonatigen Qualifizierungskurs weitere Hospizbegleiterinnen für die ehrenamtliche Hospizarbeit auszubilden. Die seit Januar tätige Koordinationsfachkraft Angela Greschner und Wolfgang Schulte haben die Qualifizierung der Ehrenamtlichen durchgeführt. Dabei wurden die Hospizbegleiterinnen in Gesprächsführung, den Grundzügen der Schmerztherapie, mit rechtlichen Themen, Vorsorgemöglichkeiten für das Lebensende und in Selbsthilfe/Eigenschutz geschult.
„Vor Ihnen liegt noch unbekanntes Terrain. Sie werden vielen Menschen und Familien begegnen und ihnen in schweren Zeiten beistehen“, sagte die Vikarin zu den zehn Hospizhelferinnen. Gott werde sie aber alle dabei begleiten, manchmal spürbar, aber oft auch nicht sofort spürbar. Pastoralreferent Heinrich Schmith hatte passenderweise die Lesung nach Lukas „Der Sturm auf dem See“ gewählt, die auf einen unerschütterlichen Glauben und Vertrauen zu Jesus in jedweder Not basierte. Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr und stellvertretender Vorsitzender der Ökumenischen Hospizhilfe Pfalz/Saarland, stellte in seiner Ansprache die Zeit zwischen Ostern und Pfingsten in den Mittelpunkt, in der die Jünger schon damals zur Aussendung vorbereitet wurden. Hospizfachkraft Edith Sellinger erinnerte in ihren Ausführungen an die eigene Endlichkeit, die in jeder Begleitung vor Augen führe, dass der Tod zum Leben dazu gehöre.
Als äußeres Zeichen überreichten Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr, Vikarin Hildrun Mittelstädt und Pastoralreferent Heinrich Schmith die Zertifikate an die Hospizbegleiterinnen Ingrid Frey (Schifferstadt), Ingeborg Heil (Dudenhofen), Beate Jesberger (Schifferstadt), Heike Lange (Limburgerhof), Monika Maurer (Schifferstadt), Margit Sattel (Otterstadt), Dr. Beate Ullrich (Limburgerhof), Susanne Vollkmer (Böhl-Iggelheim), Bettina Vonhöhe (Limburgerhof) und Bettina Weber (Dudenhofen).
Wolfgang Schulte informierte am Ende des Gottesdienstes, dass die Arbeit des ambulanten Hospizdienstes, also die Begleitung der schwerkranken und sterbenden Menschen in deren Zuhause, nach wie vor sehr gut angenommen werde. Denn die Betreuungszahlen mit über 100 Begleitungen pro Jahr hielten sich auf hohem Niveau. Deshalb benötige die zusätzliche Begleitung für Trauernde im Trauercafé „Begegnung“ und den Trauerseminaren immer noch weitere ehrenamtlich Mitarbeitende. Für Wolfgang Schulte war dieses Ausbildungsseminar das letzte unter seiner Leitung. „Wir haben in 20 Jahren 192 Menschen für die Hospizarbeit interessieren können. In sechs Ausbildungsseminaren wurden 73 ehrenamtliche Begleiterinnen und Begleiter ausgebildet“, so Wolfgang Schulte. Diese Aufgabe im Hospizdienst habe nun Angela Greschner übernommen. Er selber werde aber weiterhin die Trauerbegleitung im Hospizdienst organisieren und mit weiteren Ehrenamtlichen durchführen.
Bericht: Inge Schade
Wir brauchen die anderen,
die wachen, wenn wir schlafen,
die glauben, wenn wir zweifeln,
die beten, wenn wir schweigen.
Wir brauchen die anderen,
die mit uns gehen,
die mit uns hoffen und bangen,
die müde sind und nicht verzagen,
die wir beanspruchen können
und die wir mit unseren Sorgen und Nöten beladen.
Wir brauchen die anderen,
die mit uns vor dir stehen,
die dich bitten und fragen,
die dir danken und dir zur Verfügung stehen.
Wir brauchen die anderen,
weil wir dich lieben,
wenn wir sie lieben.
Weil du uns Kraft gibst auf dem Weg zu dir,
wenn wir ihnen begegnen.
Karl Rahner aus "Wege der Zuwendung"