Nächstenliebe und gelebtes Christsein zum Ausdruck gebracht

Nach 27-jähriger ehrenamtlicher Tätigkeit wurde die Ansprechpartnerin der Ökumenischen Nachbarschaftshilfe, Rose Marie Juranek, am Freitag, 01.12.2017 im Kreise ihrer Mitengagierten in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.

Pfarrer Dr. Georg Müller bezeichnete ihre Tätigkeit als wichtigen Teil des Pfarrlebens, weil in der Nachbarschaftshilfe konkrete Nächstenliebe und gelebtes Christsein zum Ausdruck käme. Er sprach aber auch seine Achtung darüber aus, dass sie die Verantwortung nun in andere Hände legen wolle. "Gerade, weil sie es mit Herzblut getan hat, weiß sie, dass man nicht am Ehrenamt 'kleben' darf und es um die Sache, nicht um die Person geht. Das ist ein Ausdruck von innerer Freiheit", hob er lobend hervor. Für all ihre Verdienste richtete er ein "herzliches Vergelt's Gott" an die engagierte Christin und dankte ihr persönlich, im Namen der Pfarrei aber auch im Namen seiner Vorgänger für ihre geleisteten Dienste. Als Zeichen des Dankes überreichte er ihr eine kleine Bronzeplakette mit der Heiligen Edith Stein.

Edgar Brechtel vom Leitungsteam übergab ihr als Zeichen des Dankes eine Urkunde mit der Ernennung zum 1. Ehrenmitglied der Ökumenischen Nachbarschaftshilfe und würdigte ihre wertvollen Verdienste für den Aufbau und jahrzehntelangen hilfreichen Dienst als Leiterin in diesem Ehrenamt. 1990 habe sie zusammen mit Diakon Hans Sattel und dem damaligen Pfarrgemeinderatsmitglied Karl Fischer die Saat hierzu gesät und später weiter gepflegt. Dass aus diesen drei Personen nun aktuell 33 Mitglieder geworden seien, die aktiv ehrenamtlich tätig seien, könne sie mit Stolz erfüllen. Das vor fünf Jahren zu ihrer Entlastung gegründete Leitungsteam werde in ihrem Sinne die Ziele der Nachbarschaftshilfe weiterführen, zum Wohl der Bedürftigen, Einsamen und allen, die kostenfrei zeitweise oder auf längere Zeit ihre Unterstützung benötigen.

Pfarrer Albrecht Effler verglich ihr Engagement mit dargestellten Motiven in Kirchenfenstern, in der die Werke der Barmherzigkeit dargestellt würden, ein sprechendes Zeichen für das, was Kirche sei. "Am Tage falle das Licht der Sonne durch die Fenster auf die, die Christus und seine Gemeinschaft feierten. In der Nacht leuchte die Kirche durch die Fenster hinaus in die Welt. So sei es auch bei den Menschen. Denn überall, wo Gutes und Barmherziges getan werde, falle ein bunter Lichtstrahl Gottes hin. Die Kirche strahle in die Welt durch Menschen, die vom Licht Christi erfüllt sind und Gottes Barmherzigkeit tun", so der Pfarrer. "Genau so ein Kirchenfenster sind Sie. Denn was Sie tun, tun Sie nicht, um sich in den Mittelpunkt zu stellen, sondern weil Sie hineinstrahlen, sich von Gottes Geist erfüllen lassen und es Sie drängt, nach außen zu wirken", sagte er zu Rose Marie Juranek.

Diakon Hans Sattel sprach seinen Dank in gereimter Form aus frei nach Goethes Gedicht "Es schlug mein Herz geschwind zu Pferde", umgedichtet in "Es schleicht ein Herz geschwind zu Menschen".

Der stellvertretende Vorsitzende des Elisabethenvereins, Roman Sturm, nannte Rosemarie Juranek einen "Glücksfall" für die Nachbarschaftshilfe, durch das Einbringen ihrer jahrzehntelangen Erfahrung, wegen ihrer konkret umgesetzten Nächstenliebe, ihrer Mischung aus Bescheidenheit und Beharrlichkeit, aber auch ihres Humors. Ihr Erfolgsrezept sei "Gutes zu tun und es weiter zu geben".

Pfarrerin Barbara Abel-Pohlack dankte ihr persönlich und für die Evangelische Kirchengemeinde aber auch im Namen der vielen Menschen, die durch sie Hilfe und Zuwendung erfahren hätten. "Sie haben in dieser Zeit so viel zum Blühen gebracht, auf das Sie dankbar zurückblicken können", ist ihre Überzeugung. Mit einem Segensgebet schloss sie ihr Grußwort ab.

"Ich bin sehr dankbar für alles, war mir in dieser Zeit geschenkt wurde, für jeden und jede der Mitarbeitenden, für das gute Miteinander in der Gruppe und dass wir vielen Menschen das Leben etwas leichter machen können", erklärte Rose Marie Juranek in ihrer Dankadresse. "Ich gebe nun die Verantwortung in jüngere Hände ab, in der Gewissheit, dass es gute Hände sind, denen ich weiterhin viel Kraft und Freude wünsche", erklärte sie, sehr überwältigt und gerührt über die große Anteilnahme, die man ihr zukommen ließ.

Das Leitungsteam besteht nun aus Doris Sellinger als Ansprechpartnerin, die seit über drei Jahren bereits im Leitungsteam mitarbeitet, aus Edgar Brechtel und aus Christel Leitz-Glaab.

Der Telefonanschluss der Nachbarschaftshilfe, (06235-8 27 51), wird ab 18. Dezember auf Doris Sellinger umgestellt. Kontaktaufnahme ist auch möglich per E-Mail: nachbarschaftshilfe-schifferstadt@gmx.de

(Text: Inge Schade)

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