Der Glaube und das Ehrenamt prägten ihr Leben

Zum Tod von Rose Marie Juranek

Kurz vor Vollendung ihres 85. Lebensjahres verstarb am 12. März nach kurzer schwerer Krankheit Rose Marie Juranek.

Ihr Leben war geprägt von Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und tiefem Glauben. Deshalb war es ihr auch zeitlebens ein Bedürfnis, für andere da zu sein und zu helfen. Durch ihre jahrzehntelange Fürsorge um ihre Mitmenschen hat sie den karitativen und kirchlichen Bereich in Schifferstadt maßgeblich geprägt. An erster Stelle ist hier die Ökumenische Nachbarschaftshilfe zu nennen, deren „Motor“ sie war, denn sie gilt als die Mitgründerin, als diese im Jahre 1991 zu Zeiten Pfarrer Rudolf Giesers im Pfarrgemeinderat St. Jakobus mit sieben weiteren Damen ins Leben gerufen wurde. Von Anbeginn war sie die Leiterin und Koordinatorin dieser segensreichen Einrichtung, der sie 27 Jahre vorstand. Im Juni 2012 wurde ein Führungskreis gegründet, deren organisatorische Fäden aber weiterhin bei Rose Marie Juranek zusammen liefen. „Die Ökumenische Nachbarschaftshilfe ist seit Anfang an für mich eine sinnvolle Aufgabe und ein persönlicher Ausdruck meines Glaubens“, erzählte Rose Marie Juranek anlässlich ihres 80. Geburtstages damals im Gespräch mit dem Schifferstadter Tagblatt.

„Es ist ja nicht nur ein Geben sondern auch ein Nehmen und jeder der Mitarbeitenden profitiert davon. Ich wäre bestimmt ein ganz anderer Mensch, wenn ich diese kostbaren Erfahrungen nicht hätte sammeln dürfen", beschrieb sie damals ihre erfüllende Arbeit. Es war ihr auch immer wichtig, andere pfarrliche Gruppierungen mit einzubeziehen. So hat sie beispielsweise an Mitgliederversammlungen des Elisabethenvereins und an Nachmittagen des Arbeitskreises „Senioren“ der Gemeinde St. Laurentius teilgenommen und über die aktuelle Situation der Ökumenischen Nachbarschaftshilfe informiert. Doch damit nicht genug. Ihr vielfältiges Engagement betraf auch noch andere Bereiche. So gestaltete sie mit einem Vorbereitungskreis 35 Jahre lang – von 1971 bis 2006 – die traditionellen Nikolausfeiern im Altenheim St. Matthias, die sich bis heute noch großer Beliebtheit erfreuen und den Bewohnerinnen und Bewohnern Adventsfreude in ihren Alltag bringen. Sie engagierte sich bei der Bau- und Einrichtungsfinanzierung des Pfarrheims St. Jakobus, war von 1978 bis 1988 in der pfarrlichen Laienspielgruppe, die mit großem Erfolg im Pfarrheim viele Theaterstücke aufführte. Des weiteren war sie bis 1982 federführende Organisatorin bei „Weihnachten für Einsame“ und feierte viele „Heilige Abende“ mit diesen Menschen, zunächst im Evangelischen Gemeindezentrum, später im Pfarrheim St. Jakobus. Weit über 30 Jahre unterstützte sie zudem die Gemeinde St. Jakobus als Lektorin und  Kommunionhelferin.

Dieses jahrzehntelange ehrenamtliche Engagement blieb der Öffentlichkeit nicht verborgen. So erhielt sie im Oktober 2003 die Ehrenplakette der Stadt Schifferstadt „Für besondere Verdienste“. Im Oktober 2006 wurde ihr vom damaligen Bischof Dr. Anton Schlembach im Friedrich-Spee-Haus in Speyer für ihren kirchlichen und caritativen Einsatz die Pirminius-Plakette verliehen, die höchste Auszeichnung der Diözese.

Die Beerdigung von Rose Marie Juranek findet am Donnerstag, 19. März, 13.15 Uhr, auf dem Waldfriedhof statt.
Bericht: Inge Schade im Schifferstadter Tagblatt


Nachruf

„Ich bin die Auferstehung und Leben“ (Johannes 11, 25)

 

Gott, der Herr, hat am 12. März 2020

Frau Rose Marie Juranek

im Alter von 84 Jahren zu sich gerufen.

Die Ökumenische Nachbarschaftshilfe trauert um eine liebe Freundin.

Rose Marie hat fast 3 Jahrzehnte bis 2017 mit hohem Engagement die Ökumenische Nachbarschaftshilfe geleitet. Mit ihr entwickelte sich die Nachbarschaftshilfe zu der beachtlichen Gruppierung von heute. Vielen Menschen war sie in ihrer aktiven Zeit direkte Ansprechpartnerin in ihren Anliegen und hat immer nach Wegen gesucht, ihnen jemanden aus der Nachbarschaftshilfe zur Seite zu stellen. Dank ihrer einfühlsamen und menschlichen Art hat sie es über all die Jahre vermocht, uns Nachbarschaftshelferinnen und -helfern zu diesem christlichen Dienst an den Menschen zu  ermutigen. Ihre Kraft zu diesem unermüdlichen Einsatz schöpfte sie aus ihrem christlichen Glauben.

Für all ihr vielfältiges Wirken sagen wir ihr ein herzliches Vergelt’s Gott! Wir werden die Ökumenische Nachbarschaftshilfe in ihrem Sinne weiterführen.

In Freundschaft gedenken wir im Glauben an die Auferstehung eines guten und lieben Menschen. Wir werden Rose Marie über ihren Tod hinaus nicht vergessen.

Im Namen der Ökumenischen Nachbarschaftshilfe, das Leitungsteam
Doris Sellinger, Christel Leitz-Glaab, Sylvia Batzler, Edgar Brechtel