Ökumenische Suppenküche: Seit 20 Jahren im Dienst der Nächstenliebe

Es ist nicht nur wichtig, für eine warme Mahlzeit zu sorgen sondern auch den Kontakt mit den Besuchern zu pflegen.

Zu einer geschätzten und segensreichen Einrichtung hat sich die "Ökumenische Suppenküche" entwickelt, die im Jahre 1997 ins Leben gerufen wurde. Am Freitag, 10.11.2017 wurde nun in einem Gottesdienst in der St. Jakobuskirche mit Pfarrer Albrecht Effler und Diakon Hans Sattel diesem 20-jährigen Bestehen gedacht. „Wir haben diesen Gottesdienst bewusst auf den Vorabend von St. Martin gelegt. Denn wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ökumenischen Suppenküche hat auch St. Martin seine Liebe an die Menschen weiter geschenkt und ebenfalls aus Nächstenliebe gehandelt“, hob Pfarrer Albrecht Effler dabei hervor. „Viele von Ihnen engagieren sich seit sehr langer Zeit für die Menschen, die diese Einrichtung besuchen. Dabei hat es sich gezeigt, dass es nicht nur wichtig ist, für eine warme Mahlzeit zu sorgen, sondern auch den Kontakt und das Gespräch mit ihnen zu pflegen, die zum Essen kommen“, sagte er zu den engagierten Ehrenamtlichen. Diese hätten stets ein offenes Ohr für die Sorgen dieser Menschen und gäben, wenn möglich, gerne einen persönlichen Ratschlag.

Ein besonderer Akzent bilde seit Jahren der Dienstag vor dem Weihnachtsfest, an dem immer kleine Geschenke ausgeteilt und ein „festliches Essen“ serviert werde. Nach dem Gottesdienst gab es dann bei einem geselligen Beisammensein Gelegenheit, die Entwicklung der Ökumenischen Suppenküche Revue passieren zu lassen. Denn in einem Rückblick erinnerte Stefanie Pruschina, die seit ihrer Gründung bei der ökumenischen Suppenküche tätig ist, an die Anfänge der Einrichtung.

Ins Leben gerufen wurde sie durch den damaligen Pfarrgemeinderat St. Jakobus, nachdem das Schwesternhaus in der Kirchenstraße aufgelöst wurde, das bisher Anlaufstation für Durchreisende, Bedürftige und Einsame war. "Diese Idee wurde sofort vom katholischen Pfarrverband aufgegriffen", ergänzte Diakon Hans Sattel, bei dem damals wie heute die Fäden der Organisation zusammenlaufen und der bis zum heutigen Tag als Sitzungsleiter der Besprechungen fungiert. Schnell sei man im Seelsorgeteam übereingekommen, das Angebot von katholischen und evangelischen Christen gemeinsam zu tragen. Deshalb entschloss man sich, für diese Menschen von Oktober bis Ende März, dienstags von 13 Uhr bis 15 Uhr in der Altenstube des Pfarrzentrums St. Jakobus und später in der Kegelstube, eine Anlaufstation bereitzuhalten.

Auch die ersten Mitarbeiterinnen waren schnell gefunden, von denen einige bis heute noch dabei sind. Als „Urgestein“ der Ökumenischen Suppenküche bezeichnete Stefanie Pruschina die 88-jährige Lidwine Samul, die es sich nach wie vor nicht nehmen lässt, für diese Menschen da zu sein. Auch Wiltrud Breuer ist seit dieser Zeit aktiv, zur Zeit als „Ersatzfrau“ bei Ausfällen. Seit 18 Jahren unterstützen Agi Bernatz und Gerda Magin diese Einrichtung. Nach wie vor im Einsatz ist seit 14 Jahren Katharina Andrae, seit 13 Jahren Gisela Tryjanowski, seit sieben Jahren Rita Magin, seit vier Jahren Karin Koob und Anja Imo-Jessl und seit drei Jahren Hedwig Gatys. 18 Jahre war auch Helga Remmel dabei, die noch als „Springerin“ im Einsatz ist, 16 Jahre Elvira Mayer, 15 Jahre Maria Brendel und 10 Jahre Renate Lenhard. Der „Quotenmann“ ist Ferdinand Regner, der drei Jahre in der Gruppe war und nun als zuverlässiger Ersatzmann gilt. Dadurch können immer insgesamt fünf Gruppen mit je zwei Frauen aus der Pfarrei Heilige Edith Stein und der Protestantischen Kirchengemeinde für das leibliche Wohl der Menschen sorgen.

Zur Zeit besuchen durchschnittlich fünf bis sieben Personen die Ökumenische Suppenküche. Die Finanzierung erfolgt durch beide Konfessionen und Spenden. Wer sich für die Tätigkeit in der Ökumenischen Suppenküche und damit für den Dienst am Menschen interessiert, ist jederzeit herzlich willkommen. Die Kontaktaufnahme kann über das Pfarramt St. Jakobus, Telefon 06235-959081, erfolgen.

Bericht: Inge Schade