Die Weiterführung des Schulbetriebes stand im Focus

Solidaritätsessen der Gemeinde St. Jakobus erbrachte 3.876,50 € für Burkina Faso und 3 Patenschaften für Kinder und eine Patenschaft für eine alte Dame

Auch das zweite Solidaritätsessen, das am Sonntag, 31. März in der Gemeinde St. Jakobus stattfand, erfreute sich mit über 170 Gästen großen Zuspruchs. Bereits zum siebten Mal stand es im Zeichen von Burkina Faso und des hiesigen Freundeskreises, der dieses Solidaritätsessen veranstaltete. "Ich bin Ihnen für Ihre Unterstützung sehr dankbar und auch die Menschen in Burkina Faso, denen der Erlös zugutekommen wird", sagte Pfarrer Dr. Georg Müller in seiner Begrüßung im Pfarrheim St. Jakobus zu den Gästen. Der Ansprechpartner des Freundeskreises, Gerhard Schackert, freute sich seinerseits, dass die "Burkina-Faso-Familie" immer größer werde, wie der Zuspruch an diesem Tag zeige. Auch die Spendenfreudigkeit war sehr groß, denn 3.300 Euro ist der Betrag, der bis zum späten Sonntagnachmittag zusammen gekommen ist. Erfahrungsgemäß wird sich dieser Betrag in den nächsten Tagen noch erhöhen.

Vor dem Mittagessen gab Gerhard Schackert mit vielen aktuellen Bildern Einblicke in die Projekte, für die sich die engagierten Mitglieder des Freundeskreises einsetzen.
Leider sei die politische Situation wegen terroristischer Anschläge im Land sehr schwierig geworden. "Nichtsdestotrotz ist es wichtig, dass wir mit Pfarrer Michel Bationo, der inzwischen in Burkina Faso eine Pfarrei übernommen hat, sowie mit Clarisse Kantiono und Enzo Missoni einen Fels in der Brandung zu haben", meinte er. "Denn wir möchten nach wie vor die Grundlagen schaffen, dass sie ihre Projekte realisieren können", fügte er hinzu.

Schule in Burkina Faso

Der Schulbetrieb in Form eines Gymnasiums ist inzwischen seit zwei Jahren mit zwei Klassen und insgesamt 38 Schülerinnen und Schüler in Betrieb. Da diese Schule zur Zeit noch privat finanziert wird, ist auch Schulgeld erforderlich. "Der heutige Tag dient auch zum Fortbestehen der Schule", erklärte er. Denn im nächsten Schuljahr soll eine weitere Klasse dazu kommen.

Weihnachtsbaumkugel-Aktion

Eine enorme Resonanz hatte auch die im Dezember durchgeführte Weihnachtsbaumkugel-Aktion mit Naturalspenden. So konnten vor Weihnachten unter anderem an circa 600 Familien Reis ausgegeben werden, der vorher von Pfarrer Michel Bationo gesegnet wurde. Zur Verteilung kamen beispielsweise auch 148 Kilo Milchpulver, 220 Hühner, viele Ziegen und Saatgut. Zu verdanken sei dies auch unter anderem der Versteigerung der von Kindern gestalteten "Weltkugeln", einer Initiative von Bürgermeisterin Ilona Volk.

Geburts- und Krankenstation

Geänderte Brandschutzbedingungen, Bauvorschriften und Evakuierungen, auch bedingt durch terroristische Anschläge, hat die mit Clarisse und Enzo Kantiono abgestimmte Sanierung des Daches und Renovierung des Gebäudes etwas verzögert. Doch inzwischen konnte dies durchgeführt werden. Da eine Geburtsstation in einem Krankenhaus in Bingen aufgelöst wurde, wurden ihre Baby-Bettchen gespendet. Dank Pfarrer Michel Bationo konnte der Transport bereits erfolgen.

Patenkinder

Inzwischen konnten 163 Patenkinder vermittelt werden, da im vergangenen Jahr 17 weitere Patenschaften übernommen wurden.

Und...

Dank eines großzügigen Spenders konnte bereits der fünfte Brunnen gebohrt werden. Weiterhin übergab der DJK SV Phönix e.V. einige Trikots, die der Verein nicht mehr benötigt.

Im Laufe des Nachmittags gelang es Gerhard Schackert, eine direkte Skype-Verbindung mit Clarisse und Enzo Kantiono sowie einigen Frauen in Burkina Faso herzustellen. Clarisse Kantiono zeigte sich überwältigt über den großen Zuspruch beim Solidaritätsessen für ihre Projekte und bedankte sich im Namen aller für die gelebte Solidarität.

Das große Interesse der Gäste galt außer den interessanten Ausführungen auch dem angebotenen Essen, welches das bewährte Küchenteam mit Unterstützung von einigen Messdienern von St. Jakobus zubereitet hatte. Angeboten wurden leckere Frikadellen mit Kartoffelpüree, Gemüse und das beliebte Chakalaka (afrikanischer Gemüseeintopf). Als Nachtisch gab es Quarkcreme mit Pfirsichpüree, Nusshörnchen und Espresso aus Afrika vom Weltladen. Dieser bildete im Foyer des Pfarrzentrums mit seinem umfangreichen Sortiment einen schönen Blickfang. Zum Standardprogramm der fair gehandelten Waren gab es zahlreiche Osterartikel, aber auch bunte handgearbeitete Hemden und Sommerkleider aus Biobaumwolle aus Ghana, schöne Handtaschen, zum Teil geflochten, aus Kenia und hübsche Ponchos aus Wolle von Baby-Alpakas aus Peru.

Bericht: Inge Schade, Fotos: privat