Ökumenischer Hungermarsch 2018 stand im Zeichen einer Wasseraufbereitungsanlage in Sri Lanka
Pfarrer Erlenwein: „Menschen in der Ferne sind auch Teil der Gottesfamilie“
„Wir machen uns immer in Gottes Namen auf den Weg und wollen etwas von der Liebe Gottes, die wir in unserem Leben verspüren, weitergeben. Nicht nur an unsere Familien, Freunde und Bekannten sondern auch an Menschen in der Ferne, die auch Teil der Gottesfamilie sind“, meinte Pfarrer Michael Erlenwein bei der Eröffnungsveranstaltung anlässlich des ökumenischen Hungermarsches am Sonntagmorgen, 22.04.2018 im Pfarrheim Herz Jesu. „Wir tun es mit kleinen und großen Kräften, mit dem, was uns möglich ist“, fügte er hinzu. Auch wenn der Gedanke aufkäme, es sei der sprichwörtliche Tropfen auf dem heißen Stein, der wirkungslos verdampfe, zähle vielmehr das Vertrauen, dass alles, was hier getan werde, bei den Menschen, denen diese Hilfe zugute komme, etwas bewirke. Als Beispiel zur Ermutigung und als Hoffnungswort nannte er das Gleichnis vom kleinen Senfkorn aus dem Markus-Evangelium, das, obwohl es das kleinste Senfkorn von allen war, zu einem großen Baum wurde, das alle anderen Gewächse überragte. Dies sei auch so bei Gottes Wort: Es fange klein an und könne zu einem großen Baum bei den Menschen werden.
Karl März vom Organisationsteam „Ökumenischer Hungermarsch“ erinnerte daran, dass der Erlös dem Projekt des Vereins Kinderhilfe Sri Lanka e.V. zugute kommen werde. Die länderübergreifende Hilfsorganisation habe es sich zum Ziel gesetzt, bedürftigen Kindern in Sri Lanka ein Leben mit Rechten, in Sicherheit, Geborgenheit und Würde zu ermöglichen. Mit den Spenden soll nun eine Wasseraufbereitungsanlage gebaut werden, die mindestens fünf Dörfer mit Trinkwasser versorgen könne. Wegen der schlechten Wasserqualität erkranken und sterben jährlich tausende von Menschen, besonders Kinder.
Klaus Lindemann, Gründer und Mitglied der Kinderhilfe Sri Lanka e.V., der bereits mit Vorstandsmitglied Kathrin Erdelt aus Schifferstadt, bei einem Informationsabend über das Projekt referierte, hob hervor, dass ihn die Kultur, die Menschen und die Schönheit des Landes dazu bewegt habe, 1995 diese Kinderhilfe ins Leben zu rufen. Unter dem Motto „Wasser ist Leben“ setzte er sich mit seinem Team ein, in drei Trockengebieten im Norden Sri Lankas mit diesem Wasserprojekt Abhilfe zu schaffen. „Um die schlimmste Not zu lindern, wurden von uns in diesen Gebieten bereits 250 Wassertanks mit einem Fassungsvermögen von 500 bis 800 Litern aufgestellt, die zweimal wöchentlich vom Militär befüllt werden“, berichtete er. Hierzu habe er in diesem Jahr bei seinem Besuch ein Abkommen mit der Regierung und dem Präsidenten getroffen, die Befüllung der Tanks in die Tat umzusetzen. Geplant sei nun eine Wasseraufbereitungsanlage zur Trinkwasserversorgung für die Bevölkerung, die durch die dortige Navi aufgebaut und gewartet werden solle. Damit stünde für mehr als 3000 Menschen sauberes Trinkwasser zur Verfügung.
„Es ist für mich ganz wichtig zu betonen, dass jeder beim Hungermarsch mitmachen und die jeweiligen Projekte unterstützen kann, sowohl durch die Teilnahme am Marschieren als auch durch Spenden. So waren in diesem Jahr zum Beispiel erstmals Helmut Bartholomä und seine Tochter Eva Oberling dabei, die sich in adretter Wanderkleidung auf den Weg gemacht haben. „Wir verbinden das Angenehme mit dem Nützlichen“, verriet Eva Oberling im Gespräch mit der Tageszeitung "Schifferstadter Tagblatt". Denn es sei ihr und ihrem Vater wichtig, das Projekt zu unterstützen und es aber auch als Generalprobe zu sehen für ihre gemeinsame viertägige Wallfahrt nach Walldürn, bei der sie insgesamt 120 Kilometer Wanderstrecke zu bewältigen hätten, beides Aktionen in Gottes Namen.
Danach machten sich bis zum Ende des Tages bei herrlichen Frühsommertemperaturen über 90 motivierte Wanderfreudige auf den Weg durch den heimischen Wald, darunter FirmbewerberInnen der katholischen Pfarrei Hl. Edith Stein sowie KonfirmandInnen der Protestantischen Kirchengemeinde.
Für einen reibungslosen Ablauf an den Kontrollpunkten waren etwa 30 freiwillige Helfende im Einsatz, unter anderem vom CVJM, der Kolpingfamilie und des Malteser Hilfsdienstes.
"Wir hoffen, dass mit diesem Hungermarsch an die Vorjahresergebnisse angeknüpft werden kann, die bei rund 25.000 Euro lagen, zumal erfahrungsgemäß nachträgliche Spenden eingehen", meinte Mitorganisator Gerhard Sellinger. Der Grundstock hierfür wurde bereits im Januar bei der Christbaumsammelaktion mit 4.500 Euro gelegt.
Spenden können nachträglich eingezahlt werden auf die Hungermarschkonten bei der Sparkasse Vorderpfalz (IBAN: DE65 5455 0010 0190 0808 12) und bei der Volksbank Kur- und Rheinpfalz (IBAN: DE31 5479 0000 0051 3060 40).
Jeder Spender erhält ab 10 Euro eine Spendenquittung zugestellt.
Weitere Eindrücke vom Hungermarsch 2018 finden Sie hier in der Bildergalerie.
Bericht: Inge Schade