Christbaumsammelaktion 2023 für eine Schule in Cajamarca
Erlös von 4.200.-- Euro für Projekt Manthoc des Arbeitskreises Ökumenischer Hungermarsch
Nach Ende der Weihnachtszeit stellt sich immer eine große Frage: Was macht man mit dem alten, ausgedienten Christbaum? Die Bäume mit Wurzeln warten natürlich auf ein Weiterleben im Garten oder auf einem Balkon, den anderen droht der Schredder, der Kompost oder eine rauchendes Ende im Ofen des Hauses. Wie gut, dass man mit den Christbäumen auf ihrem letzten Weg noch eine gute Tat vollbringen kann. Der AK Ökumenisher Hungermarsch konnte sich über einen Spendenerlös von ca. 4.200.-- Euro der Christbaumsammelaktion freuen, die über 40 Helfer bei widrigsten Bedingungen beim Sammeln der Christbäume durch viele großzügige Spender einnehmen konnten.
Normalerweise wäre das ein Traumtag für einen vergnüglichen Winterspaziergang gewesen, Schifferstadt ganz einhüllt in eine Winterlandschafft – wann gab es das schon mal in den letzten Jahren? Die Christbaumsammelaktion absagen, das stand für die verantwortlichen Organisatoren des Hungermarschteams und des CVJMs nie zur Debatte. Da die Mitarbeiter des Stadtservices wegen des Winterdienstes leider absagen mussten, standen die Traktorgespanne von Sepp Breuer und Thomas Bartl, der CVJM-Bus mit Anhänger, VW Bus Wilma mit Anhänger von Peter Johann und Hans-Herrmann Schades Gespann zur Verfügung. Der Bus der Ökumenischen Sozialstation brachte die Helfer zu ihren Einsatzorten. Auch die beste Planung – diesmal sogar mit einer von Dennis Fellhauer gebauten "Christbaumsammelaktionsapp" - konnte nicht verhindern, dass die Straßen Schifferstadts bei der Sammelaktion mehrmals abgefahren werden mussten. Kaum waren alle Christbäume in der jeweiligen Straße eingesammelt, wuchsen schon wieder neue Bäume nach, da wohl viele Bürger den Termin vergessen und sich schon weit nach 9:00 Uhr entschlossen hatten, den Baum doch rauszustellen. Natürlich wurden auch nach dem Wochenende von den Helfern noch Christbäume eingesammelt, um die Straßen wieder frei zu räumen.
Einen Riesenspaß habe es gemacht, so war der eindeutige Tenor der großen und kleinen Sammler, der Jüngste war drei Jahre, der Älteste schon deutlich über 60 Jahre alt. Ein leichter Hauch von Tannenduft und Fichtenadelaroma wehte durch das Evangelische Gemeindezentrum, das wie in letzten Jahren Organisationsbasis war. In der Küche hatten Anneke Christ, Elfriede Mattern, Beate Erlenwein und Birgit Schmidt ein Frühstück vorbereitet und u.a. auch Brötchen geschmiert, die wie immer von der Bäckerei Weißenmayer gespendet wurden. So konnten sich die Sammler gestärkt nach der Gruppeneinteilung auf den Weg machen. Zum Mittagessen gab es Variationen von Chilli, zu den Kaffee- bzw. Teepausen stand ein reichhaltiges Kuchenbüffet zur Verfügung.
Am Sammelpunkt auf dem Platz an der Iggelheimer Straße stand ein Shredder der Firma Zeller zur Verfügung, die Kosten für Einsatz und Transport hat wie immer die Kreisverwaltung übernommen. Bernhard Christ und Frank Schmidt hatten dieses Jahr viel zu tun, da die verschneiten Bäume ordentlich mehr Gewicht hatten und Manpower gefordert wurde. Manche Bäume waren noch teilweise geschmückt, andere standen noch mit Netz bekleidet jungfräulich auf der Straße. Die Sicherheit hatte immer Vorrang und trotzdem war Pfarrer Michael Erlenwein froh, dass auch in diesem Jahr keine besonderen Vorkommnisse zu vermelden waren und der Herrgott seine schützende Hand über die Sammelaktion gelegt hatte.
Die Christbaumsammelaktion ist der Auftakt der Hungermarschaktion 2023 für Manthoc in Cajamarca in Peru
"LA EDUCACIÓN ES EL ARMA MÁS FUERTE PARA ESCAPAR LAS SOMBRAS." - "Bildung ist die stärkste Waffe, um der Dunkelheit zu entfliehen." So steht es im Grundsatzprogramm von Manthoc. Der Projektpartner der Hungermarschaktion ist in diesem Jahr die Gruppe Manthoc in Cajamarca des Fördervereins Manthoc Cajamarca e.V. mit Sitz in Landau. 1986 wurde dieses Projekt durch den aus Herxheim stammenden Pfarrer Alois Eichenlaub, der in Cajamarca seine neue Heimat gefunden hat, ins Leben gerufen. Der ehemalige Kaplan in der Pfarrei St. Jakobus war eigentlich nur kurz in Schifferstadt, aber als der AK Mission Entwicklung Friede MEF in St. Jakobus sich gegründet hatte, suchte man nach Verbindungen auch zu ehemaligen Schifferstadter Pfarrer und Ordensleute, die in der damals sogenannten "Dritten Welt" neben der missionarischen auch eine soziale Arbeit in den Gemeinden vor Ort aufgenommen hatten.
35. Ökumenischer Hungermarsch am Sonntag, 7. Mai 2023
Start und Ziel im Pfarrheim Herz Jesu, Salierstr. 98a.
Über die Jugendverbände der Katholischen Jugend, des BDKJ und der Pfadfinder DPSG, aber auch über die Schwesternstationen der Dominikanerinnen und der Niederbronner Schwestern hatte man Kontakte in Afrika und Lateinamerika geknüpft und die Arbeit der Freunde und Vertrauten mit Spenden und Projekten unterstützt. So ist auch die enge Freundschaft zu Pfarrer Alois Eichenlaub stetig ausgebaut und vertieft worden Bei seinen jährlichen Besuchen hat er in seinen engagierten und lebhaften Vorträgen auch immer das Gespräch mit den Teilnehmern gesucht und viele Freunde und Unterstützer für Manthoc gefunden. Die Wege gingen aber auch in die andere Richtung. Manthoc bietet auch die Möglichkeit, als Freiwilliger als Betreuer und Mitarbeiter vor Ort in der Schule und in den Erziehungs- und Bildungseinrichtungen von Cajamarca kennenzulernen und dort als Praktikanten zu arbeiten.
Ein Info-Abend mit Vorstellung des Projektes Manthoc findet am Donnerstag, 20.04.2023, um 19 Uhr im Pfarrheim St. Jakobus (Kirchenstr. 16) statt. Hierzu werden auch VertreterInnen des Fördervereins MANTHOC CAJAMARCA e.V. erwartet, um "aus erster Hand" zu berichten.
MANTHOC ist die Abkürzung für "Movimiento de Adolescentes y Niños Trabajadores Hijos de Obreros Cristianos". Das heißt auf Deutsch "Bewegung arbeitender Kinder und Jugendlicher, Söhne und Töchter christlicher Arbeiter". MANTHOC ist eine Bewegung, die sich für die arbeitenden Kinder in Peru einsetzt. Das heißt, die Kinder bestimmen mit und kämpfen selbst für ihre Rechte und gestalten die Einrichtung und die Lerninhalte mit. Deshalb ist die Meinung der Kinder auch besonders wichtig. Die ganze Bewegung geht größtenteils von den Kindern aus. Da fast alle Kinder aus armen Familien kommen, setzt sich MANTHOC für die Bekämpfung von Armut ein. Sie unterstützt die Familien und ermöglicht den Kindern den Schulbesuch. Diese Bewegung gibt es in verschiedenen Städten Perus.
Seit 1986 existiert MANTHOC in Cajamarca. Für die Organisation ist es wichtig, dass die Kinder aus eigener Initiative arbeiten und nicht ausgebeutet werden. Der wichtigste Teil der Arbeit sind die organisierten Gruppenstunden für arbeitende Kinder und Jugendliche. In Cajamarca hat die Bewegung eine eigene Grundschule, deren weiterer Ausbau aus dem Erlös der diesjährigen Hungermarschaktion in Angriff genommen werden kann. Aktuelle Informationen, Bilder und Videos können auf der Facebook-Seite und auf der Homepage des Fördervereins Manthoc eingesehen werden.