Spendenübergabe und Vorstellung des neuen Projektes des Ökumenischen Hungermarsches
Förderverein MANTHOC Cajamarca e.V. erhielt 20.456 Euro - Christoffel-Blindenmission steht dieses Mal im MIttelpunkt
Gleich zwei Anlässe gab es für das Ökumenische Hungermarschteam am Donnerstagabend, 18. April, in das Gemeindehaus in der Langgasse einzuladen. Zum einen die Spendenübergabe aus dem letztjährigen Hungermarsch und zum anderen die Vorstellung des neuen Projektes anlässlich des diesjährigen Hungermarsches. Zunächst begrüßte Pfarrer Michael Erlenwein die Vorsitzende des Fördervereins "MANTHOC Cajamarca e.V." Annette Heil. Denn dieser Verein wurde 2023 unterstützt. Der Erlös wird für eine wetterfeste und komplette Überdachung des Schulhofs der MANTHOC Grundschule verwendet werden. "Die gewünschte Überdachung soll sowohl dem Regen- als auch dem Sonnenschutz während der Pausen und Sportunterrichts dienen, der dort ebenfalls stattfindet", erläuterte Annette Heil. Da die rund 200.000 Einwohner zählende Stadt Cajamarca auf etwa 2700 Meter Höhe in den nördlichen Anden Perus liege, sei die Sonnenstrahlung dort sehr stark. In der Regenzeit von Oktober bis März komme es vermehrt zu heftigen Regenfällen. Mit einer Überdachung können Pausen und andere Aktivitäten wetterunabhängig im Freien stattfinden. Für diese Aktion überreichte das Ökumenische Hungermarschteam die stolze Summe von 20.556 Euro. Annette Heil dankte nicht nur persönlich, sondern auch im Namen des Fördervereins, der Mitarbeitenden vor Ort und der Kinder für diese großartige Unterstützung.
Ein weiterer herzlicher Willkommensgruß galt dem Kirchenreferenten und evangelischen Theologen Christoph Müller von der Christoffel-Blindenmission (CBM) in Deutschland aus Bensheim. "Denn unsere Unterstützung des diesjährigen Hungermarsches fließt in diesem Jahr einem CBM-Projekt der Erzdiözese von Kinshasa im Kongo zu", erläuterte Pfarrer Michael Erlenwein. Diese Erzdiözese ist seit den 70er Jahren Partner der CBM. Ziel des Projekts sei, unter der Leitung dieser Erzdiözese, durch eine qualitativ hochwertige Ausbildung des Gesundheitspersonals zur Verbesserung der Augengesundheitsversorgung in der Demokratischen Republik Kongo und im französischen Afrika beizutragen. Es solle auch blinden Kindern die Möglichkeit gegeben werden, einen Schulabschluss zu machen, eine Berufsausbildung oder sogar ein Studium abzuschließen, was ihre Behinderung und ihre Armut verhindern würden.
"Die Vision des CBM ist es, gemeinsam mit Menschen in Entwicklungsländern den Kreislauf von Armut und Behinderung zu durchbrechen. Sie will eine Welt schaffen, in der Menschen mit Behinderungen dieselben Chancen und Rechte bekommen wie alle anderen und frei von Krankheit und Armut leben können", erklärte Christoph Müller, der auch über die Demokratische Republik Kongo sprach. Die Herausforderung ihrer Arbeit sei, dass es weltweit 1,3 Milliarden Menschen mit Behinderungen gäbe. 80 Prozent davon lebten in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen oder unterhalb der Armutsgrenze. Der CBM sei in Deutschland eine der ältesten und größten Entwicklungsorganisationen und leite ihre Tätigkeit vom Vorbild Jesu Christi und dem christlichen Gebot der Nächstenliebe ab. Besonders, aber nicht ausschließlich, kümmere sie sich um die Augengesundheit von Menschen in den ärmsten Regionen der Erde. "Wir sind da, wo sonst keiner ist", hob Christoph Müller hervor, dessen Inneres für diese Aktion des CBM brennt, was auch bei der Vorstellung des Projektes mit dem Thema "Wir öffnen Augen" zu spüren ist. Konkret werde die Ausbildung von augenmedizinischem Fachpersonal unterstützt. Bis 2026 sollen 56 medizinische Kräfte eine hochwertige Ausbildung erhalten. Daran beteiligt seien unter anderem 49 Lehrende, darunter 16 Professoren, acht Augenärzte und ein Optiker. Die Projektkosten bezifferte Christoph Müller mit 914.313,12 Euro. Weitere Projektpartner sind: Congolaise d'Ophtalmologie und das International Council of Ophthamology (IOC).
Weltweit seien 43 Millionen Menschen blind, davon 17 Millionen durch den "Grauen Star". 77 Prozent der mittelgradig bis schweren Sehbehinderungen könnten vermieden oder geheilt werden. "Die erste OP des Grauen Stars der CBM wurde 1966 in Afghanistan vorgenommen, 2020 die 15-Millionste OP in CBM-geförderten Projekten durchgeführt und im Jahr 2022 konnten 323.275 Operationen und 7.029.571 augenmedizinische Versorgungen vorgenommen werden", informierte er. Eine Operation am "Grauen Star" koste 30 Euro, an Kindern 125 Euro, für ein Hörgerät sind 20 Euro zu zahlen. "Doch wir machen viel mehr als das. Der CBM ist tätig in den Bereichen medizinischer Versorgung, Rehabilitation, Bildung, Prävention, Existenzsicherung, Katastrophenhilfe, politische Arbeit und Ausbildung von Fachpersonal, wie Ärzte, Pflegekräfte und Gemeindehelferinnen und -helfer", führte er weiter aus. Seit 1993 hat er CBM auch das DZI Spendensiegel (Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen).
Bericht: Inge Schade für das Schifferstadter Tagblatt
Auszüge aus der Präsentation von Christoph Müller von der Christoffel-Blindenmission (CBM) in Deutschland
So funktioniert der Hungermarsch:
Teilnahme und Ablauf
Ohne Formalitäten können alle Interessierte teilnehmen. Hungermarschkarten sind ab sofort erhältlich. Nun kann man Verwandte, Bekannte, Freunde und Kollegen um eine Spende für jeden zurückgelegten Kilometer bitten. Der vereinbarte Betrag wird in der Karte notiert und während der Teilnahme am Marsch bestätigt. Aus dem Spendenbetrag pro km und dem zurückgelegten Weg errechnet sich der Endbetrag, den eine Spenderin/ein Spender nach dem Marsch seiner Marschiererin/seinem Marschierer übergibt. Sind alle Beträge eingesammelt, werden sie auf ein Konto einbezahlt.
Termin und Ort
Start und Ziel des Hungermarsches ist das Prot. Gemeindezentrum Lillengasse 99.
Die Marschstrecke kann 5, 10, 15 oder 20 km betragen. Sie führt auf gut ausgeschilderten Wegen durch den heimischen Wald. An den Kontrollstellen 5 und 10 km gibt es kostenlosen Tee. Zum Selbstkostenpreis wird am 10-km-Kontrollpunkt ein Eintopfessen angeboten. Eine Rückfahrgelegenheit besteht am Kontrollpunkt 10 km.
Am Ziel bekommen alle MarschiererInnen kostenlos einen kleinen Imbiss und ein Getränk, außerdem wird Kaffee und Kuchen angeboten.
Der Hungermarsch wird bei jedem Wetter durchgeführt. Da viele Menschen auf unserer Hilfe hoffen, wollen wir auch bei Regenwetter ihre Hoffnungen nicht enttäuschen.
Warum Hungermarsch?
Der Hungermarsch ist ein Solidaritätsmarsch für Hungernde und Notleidende der Dritten Welt. Es hat nichts mit unserem eigenen Hunger zu tun, sondern er möchte auf den Hunger in der Welt aufmerksam machen. Im Vordergrund dieser Aktion stehen gemeinsames Handeln und Bewusstseinsbildung.
Hungermarsch Konto (IBAN)
Prot. Verwaltungszweckverband
DE20 3506 0190 6811 8610 20
Hungermarsch 2024
Code 0-457-4197
Alle SpenderInnen erhalten ab 20 € eine Spendenquittung zugestellt.
Teilnehmerkarten für MarschiererInnen
gibt es ab sofort
- im Pfarrbüro der Pfarrei Hl. Edith Stein
Kirchenstr. 10
67105 Schifferstadt
Tel.: 06235-95 90 81
Email: pfarramt.schifferstadt@bistum-speyer.de - im Protestantischen Pfarramt 1
Langgasse 61
67105 Schifferstadt
Tel.: 06235-95 93 53
Email: evpfarramt1@evkirche-schifferstadt.de - im Weltladen
Kleine Kapellenstraße 4
67105 Schifferstadt
www.weltladen-schifferstadt.de
Alle Informationen
- auch nochmals hier im angehängten Flyer