Besuch in Pfarrer Peter Nirmaiers neuer Heimat Maikammer

Es ist beim Arbeitskreis "Senioren" der Gemeinde St. Laurentius zur Tradition geworden, die in Schifferstadt tätigen Kapläne und Pfarrer nach ihrem Wechsel in eine andere Pfarrei in ihrem neuen Wirkungskreis zu besuchen und für alle Interessierten eine Fahrt zu organisieren. Deshalb wurde auch im Halbjahresprogramm für September ein Ausflug zu Pfarrer Peter Nirmaier aufgenommen, der seit 15. November 2016 in der Pfarrei Heilige Maria, Mutter der Kirche, in Maikammer als leitender Pfarrer tätig ist. Dazu gehören außerdem die Gemeinden Altdorf, Böbingen, Freimersheim, Freisbach, Gommersheim, Großfischlingen, Kleinfischlingen, Kirrweiler und Venningen mit insgesamt 5900 Katholiken und sieben Gotteshäusern.

"Es ist interessant, auch mal über den Tellerrand zu schauen und andere Gemeinden kennenzulernen", meinte Gerda Magin, Ansprechpartnerin des Arbeitskreises "Senioren". Das hat sich auch dieses Mal als richtig erwiesen. Denn bereits die Fahrt nach Maikammer, bekannt als idyllischer Wein- und Erholungsort in der Rheinebene, hat gezeigt, dass Pfarrer Peter Nirmaier nun in einem landschaftlichen Kleinod beheimatet ist. Maikammer und die umliegenden Ortschaften liegen nämlich auf einer Höhe von 120 bis zu 300 Metern am Fuße der Kalmit, der höchsten Erhebung des Pfälzer Waldes (673 Meter), in einer von herrlichen Reben dominierten Landschaft. Nach einer herzlichen Begrüßung bei Kaffee und Kuchen in einer mediterran gehaltenen Café Conditorei hatte er zu einer kleinen Rundreise in verschiedene Gemeinden eingeladen, um sie vorzustellen. Das Ganze hat er mit interessanten Einzelheiten des Gemeindelebens unterlegt, wobei er auch nicht mit dem ihm eigenen unverwechselbaren Humor gespart hat.

Zunächst ging es nach Kirrweiler, der ehemaligen Sommerresidenz der Fürstbischöfe von Speyer. "Es ist ein Wohnort mit Geschichte und Zukunft", erklärte Gästeführerin Gabi Bauer, die einen informativen Einblick über die idyllische Ortschaft gab, die mit einem Rebenmeer von rund 600 Hektor Weinbergen umgeben ist. Im Focus stand dabei die katholische Pfarrkirche "Kreuzerhöhung", deren Turm aus dem 12. Jahrhundert ist. Die Barockkirche an sich wurde 1747 für 50.000 D-Mark gebaut, daran schließt sich ein idyllischer Kräutergarten an. In dieser wunderschönen, beeindruckenden und lichtdurchfluteten Kirche finden auch regelmäßig Orgelkonzerte im Rahmen des Internationalen Orgelsommers statt. Danach ging es bei einem Spaziergang zum Friedhof zur Marienkapelle "Mater Dolorosa", („Schmerzreiche Mutter“). Sie entstand ebenfalls in der Zeit des Barock um 1765 bis 1769 als Nachfolgerin einer kleinen Feldkapelle und ist inzwischen mit aufwendigen Stuckarbeiten und herrlichen Deckengemälden versehen. Die vorhandene Orgel, eigentlich von Johann Phillip Seuffert für die Pfarrkirche geschaffen, wurde 1970 hierher verlegt. Sie ist nahezu noch im ursprünglichen Zustand erhalten. Für die Freunde der klassischen Musik sind die hier im Sommer stattfindenden Kammerkonzerte ein besonderes Erlebnis.

Nach diesen geschichtsträchtigen und geistlichen Begegnungen sah Pfarrer Peter Nirmaier die Zeit gekommen, etwas "Weltliches" zu besichtigen und ging mit den Schifferstadtern in die Nudelfabrik "Gutting-Pfalznudel", die Spezialisten für Designnudeln, nach Großfischlingen. Nach einer Einführung über den exklusiven Nudelgenuss von Geschäftsführerin Gerlinde Thelen, übernahm deren Tochter, Nudeldesignerin Corinna Schreieck, eine Führung durch das Werk und führte die Nudelproduktion vor. "Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt, es gibt nichts, was wir nicht machen können", erläuterte sie. Zur Zeit gäbe es 250 Sorten, die für jeden Anlass, für jedes Hobby und saisonal immer die passende Form bekommen könnten. Inzwischen ist "Gutting-Pfalznudel" Weltmarktführer, die pro Stunde 15 Tonnen Nudeln produzieren. Den Umsatz kurbelten dann auch die Schifferstadter samt Pfarrer immens an, denn dank des riesiges Sortimentes fand sich so manch passendes Geschenk für anstehende Festivitäten und Geburtstage.

Nach diesem Ausflug in die Welt des weltliches Genusses ging es wieder zurück zu den geistlichen "Wurzeln", nämlich nach Venningen, das zu den Perlen der Pfalz gehört. Nach einer Besichtigung der Kirche St. Georg galt die Aufmerksamkeit dem angrenzenden Bibelgarten, den die Katholische Frauengemeinschaft Venningen angelegt hat und der an Pfingsten 2017 eingeweiht wurde. Der thematisch angelegte Garten greift verschiedene Bereich des Glaubens auf, wie beispielsweise einen "Schöpfungsbogen" mit einem Apfelbaum und bunten Blumen, eine "steinerne Wüstenlandschaft" mit Kakteen und einer Palme, ein Brunnen als "Wasser und Quelle des Lebens", eine Kräuterspirale für ein "Leben in Fülle", für die Ruhe am siebten Tag der Schöpfung eine "Bank", ein Plakat aus dem Misereor Hungertuch von Sieger Köder (1996) für die "Eucharistie", ein Kreuz für das "Leben und Sterben von Jesus", ein leeres "Grab" für die "Auferstehung" und Pfingstrosen für das "Pfingstfest, dem Geburtstag der Kirche".

Bibelgarten der Katholischen Frauengemeinschaft in Venningen

Die kleine Rundreise endete in der Kirche "Maria, Mutter der Kirche" in Maikammer, wo auch das Pfarrhaus und das Pfarrbüro von Pfarrer Peter Nirmaier ist. Auch dieses Gotteshaus ist von beeindruckender Schönheit und zur Zeit mit vielen Sonnenblumen geschmückt.

Den Abschluss des Ausfluges bildete ein gemeinsames Abendessen in einem Restaurant in Maikammer, in dem sich Gerda Magin herzlich bei Pfarrer Peter Nirmaier für diesen interessanten Tag bedankte und ihm als kleine Aufmerksamkeit "Schifferstadter Dubbegläser" für den edlen Rebensaft überreichte.

Text und Bilder: Inge Schade


Halbjahresprogramm 2017/2 des AK Senioren mit weiteren interessanten Höhepunkten

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