"Suche Frieden und jage ihm nach!"

21 Messdienerinnen und Messdiener aus unserer Pfarrei nahmen an der Ministrantenwallfahrt nach Rom teil

"Suche Frieden und jage ihm nach!" – unter diesem Motto machten sich Messdienerinnen und Messdiener aus der Pfarrei Heilige Edith Stein Schifferstadt begleitet von Pfarrer Dr. Georg Müller Ende Juli auf den Weg nach Rom. Ziel war die 12. Internationale Ministrantenwallfahrt, bei der sich über 60.000 Messdienerinnen und Messdiener begegneten, davon allein rund 50.000 aus Deutschland. Nun ist die 21-köpfige Gruppe nach einer eindrucksvollen Woche in der ewigen Stadt in die Heimat zurückgekehrt. Im Gepäck haben sie jede Menge Erinnerungen an die gelebte Gemeinschaft, die unzähligen Sehenswürdigkeiten und nicht zuletzt an die Begegnung mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz.

Nach einer rund 18-stündigen Busfahrt, die staubedingt länger ausgefallen war als geplant, erreichten die Schifferstadter Wallfahrer am Samstag, den 28.07., ihr Hotel am Rande der Millionenstadt. Dieses war über die Woche fest in der Hand von Ministranten aus den Bistümern Speyer, Regensburg und Trier. Am Tag der Ankunft galt es sich zunächst, einen ersten Überblick über die Stadt zu verschaffen. Da Pfarrer Dr. Georg Müller während seines Theologiestudiums mehrere Jahre in Rom gelebt hatte, war er als Stadtführer für die Gruppe bestens geeignet, was er mit umfangreichem Wissen unter Beweis stellte.

Offiziell eröffnet wurde die Romwallfahrt 2018 für das Bistum Speyer am darauffolgenden Tag mit einer Sonntagsmesse in der deutschen Nationalkirche Santa Maria in Aracoeli auf dem Kapitolshügel. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann begrüßte als Hauptzelebrant die rund 1.050 mitgereisten Messdienerinnen und Messdiener aus seiner Diözese und stimmte sie auf die gemeinsame Woche ein. Er mahnte, Frieden nicht als selbstverständlich hinzunehmen, immer wieder Frieden zu suchen und sich im Großen und Kleinen für ein friedliches Miteinander einzusetzen.Vom Kapitolshügel aus, der zur Zeit des römischen Weltreichs als Mittelpunkt der Welt galt, schuf Kaiser Augustus Frieden. Allerdings war dieser Friede durch kriegerische Auseinandersetzungen erkämpft. Die Ministranten hingegen sollen sich Jesus Christus zum Vorbild nehmen, der wahren Frieden ohne Gewalt stifte. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von einer Projektband des Bistums, die mit mitreißenden modernen Kirchenliedern zu begeistern wussten. Besonders beim Mottolied der Wallfahrt, "Suche Frieden" von Johannes Matthias Roth wurde die Kirche zum Beben gebracht.

Nach dem Mittagessen ging es mit den Bussen von der Hinfahrt auf eine Stadtrundfahrt, vorbei an vielen der wichtigsten Kirchen und Sehenswürdigkeiten Roms. Die Fahrt endete an der päpstlichen Basilika "St. Paul vor den Mauern", wo eine Begegnung mit Bischof Wiesemann geplant war. Da die Kirche an diesem Tag früher schloss als mit den Bistumsverantwortlichen ursprünglich vereinbart, musste das Treffen vor der Kirche stattfinden und die Basilika konnte nicht mehr besichtigt werden.

Nachdem am Montag viele wichtige Kirchen und Sehenswürdigkeiten der Stadt mit Pfarrer Müller als Stadtführer besucht wurden, stand am darauffolgenden Tag mit der großen Papstaudienz der Höhepunkt der Wallfahrt auf dem Programm. Die Schifferstadter Gruppe startete den Tag mit einer Messe um kurz nach 7 Uhr in einer Kapelle in den Katakomben des Petersdomes. Anstatt sich in eine lange Schlange einreihen zu müssen, konnte zu dieser Uhrzeit die Einlasskontrolle in wenigen Minuten passiert werden. Die gemeinsam mit Messdienern aus Haßloch und Blieskastel gefeierte Messe wurde von Pfarrer Ralf Feix zelebriert und Pfarrer Müller konzelebriert. Anschließend konnte der eindrucksvolle Petersdom besichtigt und von der Kuppel ein wunderbarer Ausblick über den Petersplatz, die vatikanischen Gärten sowie ganz Rom genossen werden.

Nach einem mittäglichen Bummel durch das beliebte Stadtviertel Trastevere samt Besuch der Kirche "Santa Maria in Trastevere" ging es zurück zum Petersplatz, wo es in glühender Hitze zunächst Warten hieß. Nachdem die in römischer Gemütlichkeit durchgeführten Einlasskontrollen und einige Wartezeit auf dem Petersplatz überstanden waren, war es endlich soweit. Der heilige Vater fuhr im offenen Wagen auf den Petersplatz und drehte bejubelt von über 60.000 Messdienerinnen und Messdienern einige Runden. So kam er auch den Schifferstadtern zweimal sehr nah. Ein ganz besonderes Gefühl! Während der in mehreren Sprachen gehaltene Vesper wurde um Frieden für die Welt gebetet. Der heilige Vater ermunterte die Ministranten, sich immer mit ganzem Herzen für Frieden einzusetzen und bekräftigte, dass dies nichts für faule Leute sei, sondern Kraft koste.

Am darauffolgenden Mittwoch ging es nach der aufgrund der Anstrengungen des Vortages gewährten Freizeit, die im Hotelpool verbracht werden konnte, erst gegen Mittag in die Stadt. Nach einem Mittagessen und weiterer Besichtigungen, unter anderem der einzigen gotischen Kirche Roms, "Santa Maria sopra Minerva", mit dem Leichnam der heiligen Katharina von Siena, ging es zum "Messdiener-Blinddate". Dabei begegenten sich an über 300 öffentlichen Plätzen jeweils drei Gruppen von etwa 50 Personen aus drei verschiedenen deutschen Bistümern. Wie es sich für ein Blinddate gehört, war es den Gruppen nicht bekannt, wer ihnen an ihrem zugewiesenen Treffpunkt begegnen würde. Die Schifferstadter Wallfahrer trafen hierbei vor dem italienischen Parlament auf zwei Gruppen aus den Diözesen Magdeburg und Dresden-Meißen. Nun galt es sich bei verschiedenen Aufgaben kennenzulernen. Unter anderem mussten sich diejenigen Messdiener mit der gleichen Anzahl an Dienstjahren zusammenfinden und jeweils einen Kreis um die mit einem Dienstjahr weniger bilden. Außerdem wurden von jedem einzelnen Messdiener formulierte Friedenswünsche mit anderen ausgetauscht. Danach musste das Blinddate wegen Sicherheitsbedenken der Polizei vor dem Parlamentsgebäude leider abgebrochen werden.

Nach den erlebnisreichen Tagen in Rom, stand am Donnerstag, den 02.08., der Abschlussgottesdienst des Bistums Speyer in der Lateranbasilika auf dem Programm. Die von Messdienerreferent Ralf Feix zelebrierte heilige Messe bot Gelegenheit gemeinsam das erlebte Revue passieren zu lassen und Gott dafür zu danken. Feix rief die Messdienerinnen und Messdiener dazu auf, mit den guten Erfahrungen der Romwallfahrt gestärkt, auch zuhause immer als Friedensbringer unterwegs zu sein.

Nach dem abschließenden Mittagessen im Hotel starteten die Busse zurück in Richtung Heimat. Pünktlich gegen 8.30 Uhr am Morgen des 03.08. betrat die Gruppe dann müde und glücklich wieder Schifferstadter Boden.

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Hier alle Bilder der Reise:

Bericht: Johannes Gütter / Fotos: privat

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