Feierlicher Abschluss der Weihnachtsfeiertage in St. Jakobus mit der "Krönungsmesse"
Pfarrer Albrecht Effler: "Die Musik verkündet uns, wie Gott Mensch geworden ist..."
"Erde singe, dass erklinge laut und stark dein Jubellied, preis ihn laut", erklang es als weihnachtliche Botschaft zu Beginn des Hochamtes am zweiten Weihnachtsfeiertag in der St. Jakobuskirche.
"Die weihnachtliche Botschaft wird auf verschiedene Art und Weise gefeiert, wie beispielsweise in der Heiligen Nacht. Denn das Licht, das in die Finsternis unserer Welt kam, haben wir auch gespürt, als wir uns mitten in der dunkelsten Nacht hier zur Feier der Geburt des Herrn versammelten", erklärte Pfarrer Albrecht Effler in seiner Begrüßung. Weihnachten werde zudem ganz anschaulich gefeiert. "Denn die Krippendarstellungen sind auf den Heiligen Franziskus zurückzuführen, der im Jahre 1223 die Idee hatte, die Menschwerdung Gottes so aufzuzeigen, dass er in die Ärmlichkeit der Menschen kam. So hat er zunächst eine Krippe mit Ochs und Esel aufgestellt und die Gottesdienstteilnehmer haben die Szene gespielt", fügte er hinzu. Die Volkskunst habe im Laufe der Jahrhunderte die Phantasie mit vielen verschiedenen Krippendarstellungen beflügelt, die in diesen weihnachtlichen Tagen Kennzeichen in allen Kirchen und vielen Häusern seien.
Aber auch kein Fest sei mit Musik so verbunden wie Weihnachten. Deshalb empfinde er es umso schöner, dass das Fest der Geburt des Herrn in diesem Jahr wieder mit Musik und Chorgesang gefeiert werden dürfe, wenn auch in etwas kleinerer Besetzung als sonst üblich. "Die Musik verkündet uns, wie Gott Mensch geworden ist, sie verkündet die Güte und das Erbarmen Gottes aber auch das fast unbegreiflichen Ereignis, dass Gott dieser Welt ein Gesicht gegeben hat, in dem er sich selbst in die Welt begeben hat", so der Pfarrer.
Deshalb konnte der Gottesdienst traditionell am zweiten Weihnachtsfeiertag wieder einen besonders festlichen Rahmen erhalten durch die Aufführung der "Krönungsmesse" von Wolfgang Amadeus Mozart, deren Beliebtheit nach wie vor ungebrochen ist. Ausführende waren Nelly Palmer (Sopran), Eva Oberling (Alt), Georg Treuheit (Tenor), Kihoon Han (Bass), ein Streichquartett, Christoph Niederer (Vleugels-Orgel) und eine kleine Chorbesetzung des Kirchenchors St. Jakobus.
Die "Krönungsmesse" ist geprägt von einen lebendigen, kraftvollen Vortrag und einer reichen Fülle an Klangfarben. Die Sängerinnen und Sänger, Solisten und Instrumentalisten gaben unter der Gesamtleitung von Dekanatskantor Georg Treuheit trotz kleinerer Besetzung mit dieser Wiedergabe ein festliches Zeugnis der genialen Kirchenmusik von Mozart ab.
Nach einem feierlichen "Kyrie" folgte mit dem kraftvollen "Gloria" ein effektvoller Sonatensatz, dessen Hauptsatz fast ganz dem Chor vorbehalten war. Das "Herzstück" der "Krönungsmesse" bildete das machtvolle und feierlich gesungene "Credo", in dem die Huldigung Gottes und der Ausdruck staunenden Beklommenheit vor unbegreiflichem Geschehen und mystischer Verklärung zum Ausdruck kam, wie beispielsweise im imitierenden Abstieg des "Descendit", der mystischen Geigenpassage im "et in carnatus est" und dem dramatischen Gegensatz von "et sepultus est" zum "Resurexit".
Dem lobpreisenden "Sanctus" schloss sich das "Benedictus" an, ein schwereloses fast tänzerisches Allegretto, dem die Sängerinnen und Sänger die Leichtigkeit bewahrten. Dankbarkeit kennzeichnete das innige Sopransolo von Nelly Palmer im "Agnus Dei", bei dem die "Dona nobis"-Fuge mit den Solisten Eva Oberling, Georg Treuheit und Kihoon Han (Bass) sowie dem Chor erweitert wurden und gemeinsam mit dem Streichquartett und Christoph Niederer an der Orgel einen würdigen musikalischen Schlusspunkt der "Krönungsmesse" setzten.
Weiterhin waren während des Gottesdienstes wunderschöne Wiedergaben eines "Ave Maria" und "Der Stern zu Bethlehem" (Star Carol) von John Rutter zu hören. Christoph Niederer begeisterte am Ende des Gottesdienstes mit einer tollen Interpretation an der Orgel über das bekannte Weihnachtslied "Hark the Herald Angel Sing" (Hört der Engel Lied erklingen).
Bericht: Inge Schade für das Schifferstadter Tagblatt