Trotz Corona: Liturgie und Musik an Ostermontag in St. Jakobus harmonisch vereint
Pfarrer Dr. Müller: Ostern ist das Fest des Vorübergangs und der großen Verwandlung
"Die Trompete erschallt, die Toten werden auferstehen und wir werden verwandelt." Mit diesen Zeilen aus der Arie im Oratorium "Der Messias“ von Georg Friedrich Händel begrüßten Bariton Michael Dettlaff gesanglich und Pfarrer Dr. Georg Müller liturgisch die Gottesdienstbesuchenden zu Beginn des Hochamtes an Ostermontag in St. Jakobus.
"Ostern ist das Fest des Vorübergangs und der großen Verwandlung", führte Pfarrer Dr. Georg Müller aus. Und fügte unter anderem erklärend hinzu: "Es ist der Vorübergang des Herrn im letzten Abendmahl Jesu, in dem er diesem jüdischen Erinnerungsmahl einen neuen Sinn einstiftet, indem er es ausdeutet im Voraus auf seinen Tod: Das ist mein Leib, das ist mein Blut, das Blut des neuen und ewigen Bundes, gegeben für Euch. Es ist der Vorübergang des Herrn, der sein Kreuz trägt und uns in unserem Leben immer wieder begegnet". Und es sei das große Geheimnis des Wandels und der Wandlung, die sich immer wieder auf den Altären ereigne: Aus dem Tod hinauf und hinein in das Leben. Dies sei der Weg des Herrn, an dem er auch den Menschen Anteil geben wolle. "Gewandelt werden immer wieder Brot und Wein, hinein verwandelt in seinen Leib und sein Blut, Erkennungszeichen für die Gegenwart des Herrn seit dem Gang mit den beiden Emmausjüngern", ging er auf das nachfolgende Tagesevangelium ein.
Die lang gepflegte Tradition einer Orchestermesse in St. Jakobus an den beiden Hochfesten Weihnachten und Ostern konnte auch dieses Mal fortgeführt werden, wenn auch coronabedingt in kleiner Besetzung.
Ausgewählt hatte der leitende Kirchenmusiker an St. Jakobus, Dekanatskantor Georg Treuheit, aus diesem Anlass die "Dominicus-Messe", auch "Messe in C" genannt, des Engländers Richard Runciman Terry (1864 bis 1938), seines Zeichens Musikdirektor, Organist, Chorleiter und Musikwissenschaftler, in der Bearbeitung für Solisten, Streicher und Orgel.
Bei dieser Messe handelt es sich um ein klangschönes Werk aus der englischen Romantik, das sich durch einen angenehmen Tonumfang der Stimmen und vornehmen frühromantischen Wohlklang auszeichnete. Es war eine weise Entscheidung, die Solisten Beate Dettlaff (Sopran) und Michael Dettlaff (Bariton) sowie ein kleines Streicher-Ensemble zu verpflichten, die allesamt wohlklingend musizierten und der Messe einen feierlicher Charakter verliehen.
Beate Dettlaff faszinierte dabei in den einzelnen Messteilen mit ihrer Prägnanz und ihrer schlank geführten lyrischen Stimme, Michael Dettlaff ergänzte mit seinem ausdrucksstarken und warmen Bariton. Das Streichensemble unterlegte stilsicher und harmonisch die einzelnen Messteile.
Eine musikalische Bereicherung erhielt das Hochamt mit der Motette "Panis angelicus" ("Engelsbrot") von Colin Mawby, in der Beate Dettlaffs höhensichere Sopanstimme erstrahlte und zur freudig-festlichen Stimmung dieses Werkes beitrug. Michael Dettlaff eröffnete den Gottesdienst wie eingangs erwähnt gesanglich mit einer großen Arie aus dem "Messias", in der es um die Auferstehung Jesu geht, und begeisterte gleich zu Beginn mit seiner kraftvollen und beeindruckenden Stimme, die das inhaltliche Ereignis machtvoll darstellte.
Mozärtliche Klänge hingegen entlockte das Streicherensemble ihren Instrumenten in einer herrlichen Wiedergabe der "Sonate in D" des Salzburger Komponisten, in der es virtuos die Klangfülle zum Ausdruck brachte.
Ein großes Dankeschön galt am Ende des Gottesdienstes allen, die dazu beigetragen haben, dass die Kar- und Ostertage in dieser Art und Weise durchgeführt werden konnten: den MessdienerInnen, den LektorInnen, den SängerInnen des Jakobus-Chors mit ihrem Leiter, Dekanatskantor Georg Treuheit, den Sakristanen, dem Empfangsdienst und Dr. Paul Landwich mit seinem Technik-Team für die Übertragung der Gottesdienste während der Kar- und Ostertage, wodurch ermöglicht wurde, dass die Gläubigen wegen der vorgeschriebenen begrenzten Anzahl in den Kirchen auch via ► Livestream die Gottesdienste mitfeiern konnten.
Bericht: Inge Schade im Schifferstadter Tagblatt