Feierlicher Abschluss der Weihnachtsfeiertage 2023 in St. Jakobus

Glanzvoll dargebotene Orchestermesse berührte die Herzen

Ein feierliches Hochamt am zweiten Weihnachtsfeiertag in der St. Jakobuskirche bildete den Abschluss der zahlreichen Gottesdienste rund um das Weihnachtsfest 2023. Erinnert wurde dabei an den ersten Märtyrer in der Geschichte des Christentums, den Heiligen Stephanus, dessen Gedenktag am 26. Dezember begangen wird.

Pfarrer Albrecht Effler stellte dabei die Überlegung an, wie die weihnachtliche Freude und zeitgleiches Gedenken an ein grausames Martyrium unmittelbar nach der Geburt Jesu Christi zusammenpasse oder ob damit als gewollter Kontrapunkt die Weihnachtsstimmung getrübt werden solle. Doch zur ganzen Jesusgeschichte gehöre auch die österliche Botschaft von seinem Sterben und seiner Auferstehung. "Diese Botschaft wird auch das Schmerzliche, das Gewalttätige in unserem Leben verwandeln, denn das ist unser Glaube", hob er hervor. "Und zugleich geht es uns wie den frühen Christen, wie Stephanus. Immer wieder stehen wir in der Auseinandersetzung weil es andere Weltanschauungen und Kulturen gibt, auch mitten unter uns", fügte er hinzu. Nicht jedem sei klar und verständlich, was es mit Weihnachten auf sich habe. "Deshalb stehen wir immer wieder vor der Aufgabe, unseren Glauben zu begründen, zu dem zu stehen, was unsere Hoffnung ist, dass es nicht ein Irrglaube ist, keine Fantasie", erklärte er. Doch zunächst gelte es, das Geheimnis der Menschwerdung Gottes zu feiern, mit allem, was dazu gehöre. "Und das entspringt auch der innerer Einstellung, dass das, was wir feiern, uns zutiefst bewegt. In der Feier der Eucharistie treten wir ein in ein Geheimnis Jesu Christi und nehmen darum Teil an seinem Leben, seinem Sterben und seiner Auferstehung. Wir sind hineingenommen in die Menschwerdung Gottes. Wir gehören darum zum Herrn", hob Pfarrer Albrecht Effler hervor.

Traditionell erklang am zweiten Weihnachtstag dazu wieder eine Orchestermesse. In diesem Jahr wurde die festliche Messe in "C-Dur" von Josef Rheinberger aufgeführt. Mitwirkende waren der Kirchenchor St. Jakobus, Kinder der Jungen Kantorei, die Solisten Angela Hinderberger (Sopran), Henriette Basler (Alt), Andreas Seibert (Tenor), Andrija Sekulic (Bass), ein Kammerorchester und Sebastian Schlosser an der Vleugelsorgel. Die musikalische Gesamtleitung hatte Dekanatskantor Georg Treuheit.

Mit fein differenzierter Artikulation, die eine hervorragende Textverständlichkeit ermöglichte, und subtiler Dynamik interpretierten sowohl die Sängerinnen und Sänger als auch das Solistenquartett die Messe. Angela Hinderberger gefiel mit ihrem schlanken, in den Höhen strahlendem Sopran, ebenso wie die runde, warme Altstimme von Henriette Basler, Andreas Seiberts kräftiger Tenor und Andrija Sekulics intonationssicherer Bass.Das klangschön aufspielende Kammerorchester fungierte als exzellenter Begleiter, ebenso Sebastian Schlosser an der Vleugels-Orgel.

Die Messteile

Feierlich und ruhig gehalten erklang zunächst das "Kyrie", während das "Gloria" majestätisch und mit viel Strahlkraft ertönte. Die Geheimnisse der Menschwerdung, des Leidens und der Auferstehung Jesu wurden im "Credo" von den Ausführenden klar und brillant, aber auch innig ausgedeutet.
Glanzvoll und in seiner Eindringlichkeit großartig, wurde das "Sanctus" gesungen, zunächst aus mystischer Tiefe, dann in strahlenden Höhen und schließlich einem anrührenden Solo-Quartettgesang im "Benedictus" den Boden bereitete.
Zum Ausklang der Messe gab ein schreitend-wogendes "Agnus Dei" Zeugnis einer wunderschönen Orchestermesse, die nicht auf vordergründigen Pomp setzte, sondern in beeindruckendem Maße das Lob Gottes darbot. Die abschließende Fuge "Dona nobis pacem" gab dann die Bitte um Frieden als Weihnachtsbotschaft wieder.

Musikalisch bereichert wurde der Festgottesdienst außerdem mit wunderschönen Wiedergaben der Weihnachtslieder "Der Stern von Bethlehem" von John Rutter und "Cantique de Noel" ("Heilige Nacht, in der der Herr geboren") von Adolphe Adam, denen der Chor und die Solisten Angela Hinderberger und Andreas Seibert weiteren festlichen Glanz verliehen.

Bericht: Inge Schade für das Schifferstadter Tagblatt
Bild: Dr. Paul Landwich