"In der Musik können wir etwas von der Nähe Gottes und seiner Auferstehung erfahren"
Osterfreude in St. Jakobus mit der Messe in G-Dur von Christopher Tambling beschwingt zum Ausdruck gebracht
"Wir haben uns am heutigen Ostermontag wieder aufgemacht, um die Osterfreude weiter zu feiern", so Pfarrer Albrecht Effler in seiner Begrüßung zu Beginn des Hochamtes an Ostermontag in St. Jakobus. Im Mittelpunkt der Liturgie stand das Tagesevangelium der Emmausjünger nach Lukas, in dem die Osterbotschaft besonders zum Ausdruck kommt. Denn diese beiden Jünger, die nach Emmaus gingen, einem Dorf in der Nähe von Jerusalem, waren noch ganz erfüllt von Trauer und Niedergeschlagenheit. Dennoch spürten sie eine innere Flamme, die sie noch nicht deuten konnten, denn sie erkannten Jesus nicht, der sich unterwegs zu ihnen gesellt hatte. Aber beim Brotbrechen merkten sie plötzlich, dass der Herr, der Auferstandene, unter ihnen ist.
Musikalisch zum Ausdruck kam die Osterfreude mit der Aufführung der "Messe in G-Dur" für Soli, Chor, Orgel, Streicher, Holz- und Blechbläser des englischen Komponisten Christopher Tambling (1964 bis 2015), im Jahr 2013 komponiert und im Rahmen des Festival Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd uraufgeführt.
Ausführende waren der Kirchenchor St. Jakobus, Angela Hinderberger (Sopran), Sebastian Schlosser (Orgel) und das Kammerorchester Metropol unter der Gesamtleitung von Dekanatskantor Georg Treuheit.
Zur Einführung in die Orchestermesse zitierte Pfarrer Albrecht Effler einige Vorbemerkungen von Professor Dr. Hermann Ullrich, in denen es unter anderem heißt: "Es ist eine Messe, die alle musikbegeisterten Kräfte zusammenführt..., die feierlich und kurz zugleich ist, die Sängerinnen und Sänger sowie die Instrumentalisten verschiedenster Ausprägung fordert aber nicht überfordert... Orientiert an der nie gebrochenen Tradition des englischen Cathedral-Style, im Gewand neoromantischer Melodik, Harmonik und Rhythmik, verbunden mit wohldosierter Instrumentation einer sinfonischen Orchesterbesetzung und einem klangvollen Chorsatz, der gelegentlich den typisch englischen Descant (Überstimme) hören lässt und ausgestattet ist mit überfließenden Melodien, die den Schein des Bekannten vermitteln ohne wirklich bekannt zu sein, ist es Christopher Tambling gelungen, Neues zu schaffen..."
Sie besticht durch einen in der Romantik verwurzelten, sehr expressiven Stil, der sich insbesondere durch ausgefeilte Harmonik und raffinierte Rhythmik auszeichnet.
Und in der Tat: Es wurde eine wunderschöne Messe dargeboten, die in die Herzen der Gottesdienstbesucherinnen und – besucher Einzug hielt. Von ergreifender und homogener Schlichtheit, mit strahlender Ausdruckskraft und schwungvoller Leichtigkeit wurde sie vom Kirchenchor St. Jakobus dargeboten. Das Kammerorchester Metropol bewies an allen Pulten Engagement und Flexibilität und musizierte stilsicher. Sebastian Schlosser musizierte konzertant an der Vleugels-Orgel.
Da der Komponist dieser Messe kein "Credo" zugefügt hatte, sangen der Chor und die Solistin es aus der "Messe in C-Dur" von Anton Bruckner. Es zeichnete sich aus durch formale Geschlossenheit, da der Komponist zu Beginn und am Ende die erste gregorianische Melodie mit einbezogen hat.
Angela Hinderberger gefiel in diesem Gottesdienst wieder mit ihrem schlanken, in den Höhen strahlendem Sopran, die außerdem mit einer beseelt gesungene Wiedergabe des bekannten Werkes "Laudate Dominum" von Wolfgang Amadeus Mozart zu hören war, in das der Kirchenchor harmonisch einstimmte.
Eine weitere instrumentale Bereicherung erfuhr der Gottesdienst mit der herrlichen Sonate in C-Dur, auch von Wolfgang Amadeus Mozart, in der das Kammerorchester Metropol ebenfalls erfrischend spielte und den Charakter des Stückes aufs Vortrefflichste wiedergab.
Die Rufe im "Gloria" hatte Pfarrer Albrecht Effler so beschwingt und begeisternd einfach empfunden, dass er am Ende des Gottedienstes spontan um eine Zugabe davon bat, in dem auch die Gemeinde mit einstimmen konnte.
Bericht: Inge Schade für das Schifferstadter Tagblatt