Feierlicher Abschluss der Osterfeiertage in St. Jakobus mit großartiger Orchestermesse

Osterbotschaft erhielt mit der Aufführung der "Theresienmesse" einen würdigen Rahmen

Einen feierlichen musikalischen Abschluss der Ostertage bildete am Ostermontag die Aufführung der "Theresienmesse" von Joseph Haydn im Hochamt in St. Jakobus, zelebriert von Pfarrer Dr. Georg Müller in Konzelebration mit Pfarrer Ralf Feix.

"Der Tod ist tot, das Leben lebt. Wir haben das große Geheimnis in den letzten drei Tagen feiern dürfen, dass der Sohn Gottes für uns in den Tod gegangen ist, er all unsere Sünden, Leid und Sterben ausgetragen hat mit dem Kreuz hindurch auf Golgotha und hinein in den Tod. Aber er ist nicht im Tod geblieben sondern auferstanden – Jesus lebt", hob Pfarrer Dr. Georg Müller in seinen einleitenden Worten hervor.

Passend dazu das an diesem Tag vorgesehene Evangelium der Emmausjünger nach Lukas, in der die Osterbotschaft besonders zum Ausdruck komme. Denn diese beiden Jünger, die auf ihrem Heimweg noch ganz erfüllt von Trauer und Niedergeschlagenheit waren, erkannten Jesus zunächst nicht, der sich zu ihnen gesellt hatte. Er erschloss ihnen dabei zwar die heilige Schrift, die Botschaft und die Erfüllung seiner Voraussage, dass der Menschensohn leiden und sterben müsse aber nach drei Tagen auferstehen. Doch obwohl ihnen das Herz in der Brust brannte, erkannten sie den Auferstandenen erst, als er das Brot brach und mit ihnen teilte.

Musikalisch umrahmt wurde diese österliche Botschaft von einer wunderbaren Theresienmesse, die über ein hohes Maß an Klangschönheit und ästhetisch-künstlerischer Qualität verfügt. Sie gilt als lyrischste der späten Messen von Joseph Haydn. Auf dieser Grundlage verliehen der Chor der St. Jakobuskirche, Sopranistin Corinna Langenbacher, Altistin Regina Grönegreß, Tenor Florian Löffler und Bariton Bernhard Sommer sowie das Orchester der Metropolregion unter der Gesamtleitung von Dekanatskantor Georg Treuheit dem "Kyrie" ein feierlich-majestätisches Gepräge, das zudem Zuversicht ausstrahlte, mit einem lebhaften Chorfugato, zwei Adagio-Abschnitten und einem lyrischen Teil dargeboten wurde.

Glanzvoll und strahlend begann das "Gloria", das längste Stück des Werkes, in dem besonders Altistin Regina Grönegreß und Bariton Bernhard Sommer im "Gratias agimus tibi" mit harmonischer Intensität sangen. Beim wieder schnelleren ausdrucksstarken "Qui tollis" wechselte sich der mit Strahlkraft singende Chor der St. Jakobuskirche mit ergreifenden Passagen der vier Solisten ab. Ein kraftvoller Amen-Teil setzte einen markanten Schluss. Das "Credo" mit seinem Bekenntnischarakter und mit feinen dynamischen Abstufungen versehen, unterstrichen durch den Einsatz der Solostimmen, wurde sehr dynamisch gestaltet, der Soloteil "Et incarnatus est" erklang solistisch meditativ gehalten, woraus sich das "Et resurexit" machtvoll erhob. Dieser Teil endete mit der Chorfuge "Et vitam venturi" und mit originellen Rhythmen. Das "Sanctus" war geprägt von einem eher ruhigeren Charakter. Das "Benedictus", das während der Kommunionausteilung zur Aufführung kam, bestand aus einem lyrischen Sonatensatz, der im Wechsel zwischen Chor und Solisten in homophoner Schlichtheit von hoher Schönheit und Würde erklang. Ein zunächst machtvoll gesungenes "Agnus Dei" mündete gegen Ende in die Fuge "Dona nobis pacem", welche die Bitte um Frieden als hoffnungsvolle Osterbotschaft freudig wiedergab.

Der Chor der St. Jakobuskirche gestaltete die Messe klangschön und mit viel Strahlkraft. Die Sängerinnen und Sänger präsentierten sich stets engagiert und kompakt im Klang. Und auch Dekanatskantor Georg Treuheit zeigte sich bei der Aufführung der Theresienmesse wiederum als präsenter, kompetenter und sensibel agierender Chorleiter, der seine Chöre umsichtig durch die Messteile führte. Ergänzt wurde die herausragende Leistung des Chors durch ein homogenes Solistenquartett, die allesamt auch während der gesamten Theresienmesse zusätzlich begeisterten: Corinna Langenbacher überzeugte mit ihrem höhensicheren Sopran, Regina Grönegreß mit ihrer wunderschönen Alt-Stimme, Florian Löffler mit einem strahlenden Tenor und Bernhrad Sommer mit einem ausdrucksstarken Bariton. Das Orchester der Metropolregion bewies an allen Pulten Engagement und Flexibilität und musizierte stilsicher. Aber auch Dagmar Sold überzeugte als einfühlsame Begleiterin an der Truhenorgel, ebenso wie Michael Filsinger, der die Lieder der Gemeinde auf der Vleugels-Orgel künstlerisch gestaltete.

Bericht und Fotos: Inge Schade