Pfälzische Chortage für Geistliche Musik
Nach der pandemiebedingten Pause in den letzten Jahren sind wir sehr froh, Ihnen die Planung für die Konzertreihe und die dazugehörigen Jahreskarten vorstellen zu können.
Es stehen fünf Konzerte auf dem Jahresprogramm 2023:
Orgel und Bike: 3 Kirchen - 3 Orte - 3 Organisten
Am Sonntag, dem 07.05. folgt die Radtour: "Orgel und Bike: 3 Kirchen - 3 Orte - 3 Organisten" (Benefizkonzert für die Vleugelsorgel).
Die Route führt von St. Joseph, Rheingönheim (Klais-Orgel), über St. Bonifatius, Limburgerhof (Herpfer-Orgel) nach St. Jakobus, Schifferstadt mit der Vleugelsorgel.
Die Tour startet um 15:00 Uhr und endet um 18:00Uhr.
Ab 18:30 Uhr begrüßen wir die TeilnehmerInnen zu Umtrunk und Snacks im Pfarrzentrum St. Jakobus.
OrgelPlus
Das "OrgelPlus"-Konzert findet am Sonntag, dem 24.09, um 18:00 Uhr statt und trägt den Titel Horn & Orgel.
Es musizieren:
♦ Joachim Busemann am Horn
♦ Georg Treuheit an der Vleugelsorgel
Der Eintritt beträgt 10 Euro und 8 Euro ermäßigt. Eintrittskarten gibt es an der Abendkasse.
Konzert für Familien
Wiederum ein Benefizkonzert für die Vleugelsorgel in Schifferstadt ist das am Sonntag, dem 05.11., um 18:00 Uhr stattfindende "Konzert für Familien" mit der Jungen Kantorei Schifferstadt und Gastchören.
Adventskonzert für Solisten, Chor und Orchester
Die Konzertreihe endet im Jahr 2023 mit dem Adventskonzert für Solisten, Chor und Orchester am Sonntag, 03.12., um 18:00 Uhr.
Kernstück des Konzertes ist das "Magnificat" von Carl Phillipp Emmanuel Bach. Das 9-sätzige Magnificat zählt zu den klangschönsten und in den Solo-Partien zu den anspruchsvollsten Vertonungen des marianischen Lobgesangs aus dem Lukas-Evangelium. Ergänzt mit weiteren Werken erleben Sie ein schönes, vorweihnachtliches Konzert.
Die Jahreskarten für die Konzertreihe, zum Preis von 20,- € (17,- € ermäßigt), enthalten die Eintritte für die Konzerte am 24.09. und am 03.12.2023. Alle anderen Konzerte sind Benefizkonzerte. Mit Hilfe Ihrer Spende wird der Erhalt der schönen Vleugelsorgel in der Pfarrkirche St. Jakobus, Schifferstadt, gesichert.
Die Jahreskarten können telefonisch bei Cäcilie Strubel unter 06235/2211 bestellt und abgeholt werden.
Künstlerische Leitung:
Dekanatskantor Georg Treuheit
►Kontaktdaten
Organisatorische Leitung
Dr. Paul Landwich
Pressearbeit:
Regine Eisen
Kartenvorverkauf
Cäcilie Strubel,
Tel.: 06235-2211
Mitglieder des Förderverein Kirchenmusik an St. Jakobus e.V. erhalten eine Ermäßigung.
Fünftes Konzert 2023:
Adventskonzert
Die Pfälzischen Chortage für geistliche Musik in Schifferstadt und das katholische Stadtdekanat Ludwigshafen, laden zu ihren Adventskonzerten für Soli, Chor und Orchester ein. Das erste findet am Samstag, 2. Dezember 2023 in Ludwigshafen, in der Herz-Jesu-Kirche in Ludwigshafen Süd statt. Konzertbeginn ist hier um 17 Uhr. Das 2. Konzert folgt am Sonntag, 3. Dezember 2023, um 18 Uhr, in der Pfarrkirche St. Jakobus, in Schifferstadt, Kirchenstraße 14.
Die Eintrittskarten kosten 20 Euro, ermäßigt 15 Euro, und sind nur an der Abendkasse erhältlich.
Bei den Kirchenkonzerten wirken das Heidelberger Kantatenorchester, das Trompetenensemble des Nationaltheaters Mannheim, der Chor an St. Jakobus Schifferstadt und die Camerata Vokale Ludwigshafen mit. Von der Mannheimer Musikhochschule kommen die Solisten: Annika Mörth (Sopran), Johanna Götz (Alt), Ferdinand Dehner (Tenor) und Andrija Sekulic (Bass).
Es werden zwei festliche Stücke aufgeführt:
Das "Magnificat" des bekannten Bach-Sohns Carl Philipp Emanuel Bach kleidet den innigen Lobgesang der Maria in ein großartiges geistliches Meisterwerk voll musikalischer Erhabenheit. In reicher orchestraler Besetzung, mit Chor und Solisten, begeistert dieses Stück die Zuhörer. Es entstand im Jahr 1749, um sich für die Nachfolge des erkrankten Vaters als Thomaskantor zu bewerben. Er hatte damals mit seinem ersten großen Vokalwerk keinen Erfolg, doch die Musik fasziniert noch heute durch seine Erhabenheit und Würde und passt somit wunderbar in die Vorweihnachtszeit.
Nicht minder glanzvoll zeigt sich das zweite Stück des Konzertes: Die Messe in C von Josef Gabriel Rheinberger aus dem Jahr 1891. Obwohl Rheinberger ein beachtliches Repertoire an Musik für den Gottesdienst hinterlassen hat, ist diese Messe für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester sein einziger Beitrag zur Gattung der Orchestermesse. Er behandelt die Solostimmen generell als Ensemble, somit entstehen im Wechsel mit dem Chor, verschiedene Klangfarben, ohne die typischen Soloarien.
"Große Chorsätze und anspruchsvolle Solo-Partien zusammen mit einem Orchester wechseln sich ab und stehen zu Beginn der Adventszeit für ein tolles kirchenmusikalisches Erlebnis", sagt Dekanatskantor Georg Treuheit, der die musikalische Leitung hat.
Drittes Konzert 2023:
Horn & Orgel
Im Rahmen der Pfälzischen Chortage für für geistliche Musik in Schifferstadt findet am Sonntag, dem 24.09.2023, um 18:00 Uhr, in der Pfarrkirche St. Jakobus in der Kirchenstraße 14, Schifferstadt ein Konzert in einer ungewohnt hervorragenden Kombination statt. Horn und Orgel, diese Instrumente sind eine exquisite Kammermusikbesetzung, die erst im 20. Jahrhundert an Beachtung gewann und die Zuhörer seither erfreut.
Auf dem Programm stehen unter anderem Bearbeitungen von A.Vivaldi (aus den "Vier Jahreszeiten") und von P. Mascagni (aus der "Cavalleria Rusticana" das Intermezzo). Weiterhin werden zu hören sein: Orgelwerke aus der Romantik und ein solistisches Stück für das Horn in F.
Die Mitwirkenden sind Johannes Busemann am Horn und Dekanatskantor Georg Treuheit an der Vleugelsorgel.
Der 1994 in München geborene J. Busemann spielt Horn schon seit jüngster Kindheit und studiert auch an der Hochschule Mannheim. Regelmäßig spielt er in bekannten Profiorchestern, wie zum Beispiel im Kurpfälzische Kammerorchester und in der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Auch pädagogisch ist Johannes seit 2017 in der Musikschule Freinsheim tätig.
Georg Treuheit kennt schon viele Jahre die, mit besonderer Klangvielfalt ausgestattete, Vleugelsorgel und vermag ihr gekonnt die schönsten Töne zu entlocken.
Der Eintritt beträgt 10 Euro und 8 Euro ermäßigt. Eintrittskarten gibt es an der Abendkasse.
Zweites Konzert 2023:
Organs & Bikes: Kulturgenuss und Landschaftserlebnis zwischen Ludwigshafen, Limburgerhof und Schifferstadt
Pünktlich zur wärmeren Jahreszeit wird in der Konzertreihe der Pfälzischen Chortage für geistlige Musik ein Ereignis der besonderen Art geboten:
Kulturgenuss und Landschaftserlebnis zwischen Ludwigshafen, Limburgerhof und Schifferstadt.
Und wie funktioniert das? Kommen sie am 07. Mai 2023 um 15:30 Uhr mit ihrem Fahrrad zur Kirche St. Joseph in Ludwigshafen-Rheingönheim (Carolistraße 23, 67067 Ludwigshafen). Dort starten wir mit dem ersten ca. 20-minütigen Kurzkonzert auf der dortigen Klaisorgel.
Danach geht es mit dem Fahrrad auf einem geführten Weg weiter nach Limburgerhof, wo das nächste Kurzkonzert um 16:45 Uhr auf der Herpfer-Orgel in der Kirche St. Bonifatius stattfindet (Kirchenstraße, 67117 Limburgerhof).
Zum Abschluss wird die St. Jakobus Kirche in Schifferstadt (Kirchenstr. 14, 67105 Schifferstadt) wieder auf einem geführten Weg, angefahren. Dort erwartet sie um 18:00 Uhr die Vleugelsorgel und der Coro Piccolo für das große Finale.
Zur Belohnung gibt es zum Ende des Konzerts, gegen 18:30 Uhr, Snacks und Getränke im Pfarrzentrum St. Jakobus, gleich neben der Kirche.
Die Organisten Martin Kipper und Georg Treuheit, der auch die Leitung hat, spielen Werke von J. S. Bach, M. Reger und Ch. Wood. Die Teilnahme ist kostenfrei. Es wird um eine Spende für die Sanierung der Vleugelsorgel in St. Jakobus in Schifferstadt gebeten.
Erstes Konzert 2023:
Eröffnungskonzert der "Pfälzischen Chortage" bot Gregorianik und Orgel
Dekanatskantor Bernd Greiner und die Schola Cantorum Schifferstadt huldigten dem Fest "Maria Lichtmess"
Eine harmonisch zusammengestellte Kombination und ein ganz besonderes Klangerlebnis wurde den Besucherinnen und Besuchern beim Eröffnungskonzert "Pfälzische Chortage für geistliche Musik St. Jakobus Schifferstadt 2023" geboten. Mit "Nunc dimittis" war das Konzert am Sonntagabend, 5. Februar, überschrieben, das von Dekanatskantor Bernd Greiner aus Bellheim und der Schola Cantorum Schifferstadt unter der Leitung von Dekanatskantor Georg Treuheit mit meditativen Chorgesängen aus der Gregorianik und herausragender Orgelmusik gestaltet wurde. Im Mittelpunkt stand dabei das Fest der Darstellung des Herrn, Maria Lichtmess, das am 2. Februar gefeiert wird. Das kirchliche Fest beendet traditionellerweise die Weihnachtszeit, die Krippen und Weihnachtsbäume werden spätestens jetzt verräumt. Denn 40 Tage nach seiner Geburt wurde Jesus in den Tempel gebracht und vor Gott geweiht. Dort erkannten Simeon und Hannah, dass Jesus kein gewöhnliches Kind, sondern der Heilsbringer war. Dies bezeichnete auch das Konzertmotto "Nunc dimittis", ("Nun lässt du Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden"), welche die Anfangsworte des Lobgesangs des Simeon waren, die auch während des Konzertes zu hören waren.
Den Auftakt aber hatte Bernd Greiner auf der Vleugelsorgel mit der "Sonate in F" des italienischen Komponisten und Bonner Hofkapellmeisters Andrea Lucchesi übernommen. Mit großer Fingerfertigkeit und stilistischer Kompetenz gab er der Sonate einen fröhlich-gefälligen Charakter, erinnerte dabei etwas an Wolfgang Amadeus Musik und ließ vieles so dahin perlen.
Auch im weiteren Konzertverlauf beeindruckte er nicht allein durch seine ausgefeilte Spieltechnik, sondern auch durch wundervolle, flexible Kraft, die schlichten Choralmelodien in ihrer ganzen Gläubigkeit auszuleuchten.
So spielte er beispielsweise eindrucks- und ausdrucksvoll sowie mit technischer Präzision eine Improvisation über "Lumen ad relevationen gentium" ("Ein Licht zur Erleuchtung der Heiden"), was wiederum klangschön von der Schola mit einem gregorianischen Wechselgesang vom Fest der Darstellung des Herrn aufgegriffen wurde. Denn bei den im Konzert angekündigten gregorianischen Chorälen handelte es sich um einstimmige, unbegleitete liturgische Gesänge der römisch-katholischen Kirche in lateinischer Sprache. Der Begriff wurde im 9. Jahrhundert erstmals verwendet. Die charakteristischen Merkmale sind schlichte Melodieführungen mit kleinen Intervallen, die ohne große Sprünge im Rhythmus auskommt. Zudem weist die Gregorianik kein vorgeschriebenes Tempo auf, sondern orientiert sich am jeweiligen Text des Chorals.
Weitere interessante musikalische Begegnungen waren die einfühlsam dargebrachten Choräle "hodie beata virgo Maria...." (Heute hat die selige Jungfrau Maria den Knaben Jesus im Tempel dargestellt) und "Beata Viscera" (Gesegnet der Leib der Jungfrau Maria, der den Sprossder Ewigkeit trägt), dem ergänzend das"Reges Tarsis" folgte, ein anspruchsvolles Offertorium zum Dreikönigsfest, das für die hervorragend stimmlich geschulte Schola aber kein Problem darstellte. Die Gregorianik beschreibt darin in weiten Bögen, wie die Könige aus Saba, Seba und von den Inseln zur Krippe kommen und Geschenke bringen.
In einer kurzen marianischen Antiphon für die Advents- und Weihnachtszeit "Alma redemptoris mater" (Erhabene Mutter des Erlösers), brachte die Schola mit Intensität und einer Reinheit der Linienführung den Glauben und die Erwartung zum Ausdruck. Der Organist ergänzte dies mit einer herrlich beschwingten Improvisation, die an John Rutter und George Gershwin erinnerte. Eine wunderschöne Wiedergabe gelang Bernd Greiner auch mitderKirchensonate "Mit Fried und Freud ich fahr dahin" von Johann Sebastian Bach, die der Komponist eigens für das Fest Maria Lichtmess geschrieben hat. Klangvoll und sensibel dem Thema angemessen, wurde von ihm auch das Choralvorspiel "Maria ging geschwind mit ihrem lieben Kind" interpretiert.
Mit einem ganz besonderen "Magnifikat" wartete die Schola auf. Zu hören war nämlich das sogenannte "Magnifikat im neunten Ton" (Tonus peregrinus - lateinisch für 'fremder Ton'), der ein Psalmton ist, der von den acht modalen Tonleitern des gregorianischen Gesangs abweicht. Dieser Psalm hat zudem zwei verschiedene Rezitationstöne, die zusammengefügt wurden. Er wird daher gelegentlich auch als neunter Ton oder neunter Modus bezeichnet und 'Wanderton' genannt. Auch dieses Magnifikat wurde homogen und klangschön dargeboten. Dem gegenüber stellte der 49-jährige Organist passenderweise das "Magnifikat noni toni" von Dietrich Buxtehude.
Den feierlichen Abschluss des Konzertes bildete das "Largo e spiccato" von Johann Sebastian Bach. Ein begeistertes Publikum dankte der Schola Cantorum, den Dekanatskantoren Bernd Greiner und Georg Treuheit. Als Zugabe gabs eine schwungvolle Improvisation der vorangegangenen Werke, indem der Organist nochmals eine große Auswahl aus dem Klangreichtum der Vleugelsorgel präsentierte.
Bericht und Fotos: Inge Schade für das Schifferstadter Tagblatt