Dienstag, 22. Februar 2022

Im Interview äußerte sich Pfarrer Dr. Georg Müller zum Missbrauchsgeschehen und kirchlichem Handeln

Dunkle Wolken über dem Kirchturm (Bild: Peter Weidemann in Pfarrbriefservice.de)

Pfarrer Dr. Georg Müller (Bild: Bistum Speyer)

"Man wird uns daran messen, ob wir mit der Sorge für die Betroffenen, mit der Aufarbeitung und auch mit Konsequenzen für Amtsinhaber ernst machen"

Kürzlich hat Pfarrer Dr. Georg Müller als Leitender Pfarrer und Offizial des Bistums Speyer in den Sonntagsgottesdiensten in einer sehr beeindruckenden Predigt  zu den kirchlichen Diskussionen in den letzten Tagen und Wochen zum Missbrauchsgeschehen im Bistum und darüber hinaus seine persönlichen Gedanken geäußert und dazu spontan Beifall erhalten.

Im Interview mit Inge Schade für das ► Schifferstadter Tagblatt äußert er sich zum Missbrauchsgeschehen, Kirchenaustritten, seine persönliche Betroffenheit als Offizial des Bistums u.a.


Herr Pfarrer Dr. Müller: Was war für Sie ausschlaggebend, gerade jetzt zu diesem Thema zu sprechen?

Das lässt mich alles als gläubigen Menschen und Priester eben nicht kalt. Wie schrieb der emeritierte Papst in seinem Brief so treffend: "Immer mehr verstehe ich die Abscheu und die Angst, die Christus auf dem Ölberg überfielen, als er all das Schreckliche sah, das er nun von innen her überwinden sollte." Und die Jünger schliefen…

Die gesamte Thematik (Missbrauch, kirchliches Handeln etc.) ist ja absolut virulent, in den Medien, im Internet. Dienstlich bin ich damit konfrontiert und es war auch in vielen Gesprächen Thema. So habe ich es in einer Predigt aufgegriffen, obwohl es sonst nicht meinem Verständnis entspricht, zu tagesaktuellen Themen in der Predigt Stellung zu nehmen.

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