Sonntag, 27. Mai 2018

Zum 100. Geburtstag von Schwester Basilissa

Stets im „Dienste des Herrn unterwegs“

Am heutigen Samstag, 26. Mai, vollendet Schwester Basilissa ihr 100. Lebensjahr. Davon verbrachte sie 39 Jahre in Schifferstadt. Am 18. Juni 2011 hatte sich die bekannte und beliebte und bis dato recht vitale Ordensfrau, die auch durch ihren „trockenen Humor“ gefiel, entschlossen, die damalige Pfarreiengemeinschaft zu verlassen und in das Kloster Neumarkt in der Oberpfalz, ihrem sogenannten „Mutterhaus“ zurückzugehen. Seit einiger Zeit hat ihre körperliche und geistige Vitalität aber leider nachgelassen.

Die inzwischen 88-jährige und nach wie vor rüstige Schwester Reinhardine, die 22 Jahre lang in Schifferstadt segensreich tätig war und seit Mai 2016 ebenfalls im Kloster Neumarkt lebt, kümmert sich nun um sie und lässt nach Möglichkeit einige Erinnerungen wieder aufleben. Rückblickend gesehen, stand Schwester Basilissa, die seit 77 Jahren dem Orden der „Schwestern vom Göttlichen Erlöser“, den sogenannten „Niederbronner Schwestern angehört, immer im Dienst für die Mitmenschen. Sie galt als wichtiges Bindeglied zwischen den kranken Menschen und der Gemeinde St. Jakobus und kann zweifelsohne  als selbstlos, bescheiden und stets im „Dienste des Herrn“ bezeichnet werden.

Über sieben Jahrzehnte hinweg war sie in der Krankenpflege tätig, ging zu kranken und einsamen Menschen und kümmerte sich aufopfernd um ihre "kleinen Wehwechen". Dabei standen das persönliche Gespräch, das gemeinsame Gebet, das Zuhören und Trost-Spenden an erster Stelle. Bis zu ihrem Abschied in Schifferstadt teilte sie einmal im Monat die Krankenkommunion in der Gemeinde St. Jakobus aus und besuchte kranke Menschen. „Bodenständig, das bayrische Naturell nie verleugnend und gesegnet mit großem Gottvertrauen, gingen Sie Ihren Weg, stets auch betend um die Fürsprache der Gottesmutter Maria. Es tut gut zu wissen, dass wir auch weiterhin in Ihre Gebete eingeschlossen sind“, sage der damalige Vorsitzende des Pfarrgemeinderates St. Jakobus, Gerhard Wissmann, dann auch treffend bei ihrer Verabschiedung.

Schwester Basilissa Hollinger, geboren in Wolkertshofen im Kreis Eichstätt in Franken, verspürte bereits mit 17 Jahren den Wunsch, sich der Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser anzuschließen und legte am 8. September 1940 im Kloster Neumarkt ihre ewige Profess ab. 1942 kam sie zunächst nach Speyer und war in der ambulanten Krankenpflege tätig. Von 1961 bis 1970 war sie in den Schwesternhäuser Kusel und Deidesheim Oberin und in der Krankenpflege im Einsatz. Ihre Zeit in Schifferstadt begann im Jahre 1972. Sie arbeitete zuerst für den Elisabethenverein und von 1977 bis zu ihrem siebzigsten Lebensjahr versah sie ihren Dienst bei der ökumenischen Sozialstation Schifferstadt.

"Die Messe ist die geistige Nahrung, ohne die ich keine Stunde meines Lebens durchstehen könnte", lautet ein Ausspruch von Mutter Theresa, der auch Schwester Basilissa das ganze Leben lang begleitet hat. Ihre geistige Nahrung und ihre Kraft habe sie daraus erhalten, bestätigte sie vor einigen Jahren im Gespräch mit dem Schifferstadter Tagblatt.

Bericht: Inge Schade