Samstag, 13. Oktober 2018

Firmvorbereitungstage in den vergangenen Herbstferien

Gedanken zum Sonntag von Pfarrer Georg Müller

In dieser Woche hatten wir bei uns in der Pfarrei den ersten Teil unseres Firmkurses: Drei Tage lang haben wir mit einem Teil der Mädchen und Jungen, die im kommenden Jahr das Sakrament der Firmung empfangen wollen, die Frage nach Gott, nach Jesus Christus und der Kirche gestellt. Immer wieder wurde die Frage formuliert: Wer ist Gott? Wer ist Jesus Christus? Wichtiger aber ist für den Einzelnen die persönliche Frage: Wer ist Jesus Christus – für mich? Wo ist Gott – in meinem Leben?

Und das gilt nicht nur für die Jugendlichen. Vielleicht sind wir Erwachsene da in manchem weiter als die Jugendlichen, weil Glaube immer auch etwas mit Erfahrung zu tun hat und wir einfach schon mehr (Lebens-)erfahrung haben. Aber das ist nicht alles, und es ist auch kein Automatismus. Niemand ist je zu Ende mit dem Glauben, sozusagen fertig mit Gott, und niemand hat in diesem Bereich je ausgelernt. Niemand kann sagen: Ich habe dieses und jenes Buch gelesen und lange darüber nachgedacht, und jetzt weiß ich genau, wie das mit Gott ist. Dieser Vorwurf des (zu) genauen Wissens wird ja oft dem Dogma der Kirche gemacht. Aber die Kirche war sich immer bewusst, dass beim Sprechen über Gott die Unähnlichkeit unserer Worte immer größer ist als die Ähnlichkeit. Das ist sogar ein Glaubenssatz, den man schon im Mittelalter gekannt hat. Aber sagen können wir schon etwas, denn in Jesus Christus ist Gott ja Mensch geworden.

Aber von Ihm zu lernen, etwa von seinen Geboten, von seinem Reden über Gott oder von seinem Handeln an den Menschen, das dauert ein ganzes Leben lang. Die Jugendlichen haben in diesen Tagen auch kurze Interviews gemacht. Auf der Straße in Schifferstadt haben Sie Passanten gefragt: Woran denken Sie, wenn sie das Wort Gott hören. Viele der Erwachsenen antworteten: Das ist aber eine schwierige Frage. Das stimmt, aber ich muss mich ihr trotzdem stellen. Und um nicht vorschnell zu reden oder ein Urteil zu bilden, brauche ich Gottes Geist, durch den ich erkenne, was recht ist, wie ich leben, beten und handeln soll. Um zu erkennen, wo Gott mir Gott in meinem Leben begegnet.

Im Buch der Weisheit lesen wir an diesem Sonntag über diese Erkenntnis: "Ich zog sie Zeptern und Thronen vor, Reichtum achtete ich für nichts im Vergleich mit ihr. Keinen Edelstein stellte ich ihr gleich; denn alles Gold erscheint neben ihr wie ein wenig Sand, und Silber gilt ihr gegenüber soviel wie Lehm. Ich liebte sie mehr als Gesundheit und Schönheit." (Weish 7,8-10)

Um firm zu sein für das Leben, wünsche ich uns allen ein hörendes Herz und den Geist der Erkenntnis.
Ihr Pfarrer Georg Müller

 

Der Glaubenskurs der Firmvorbereitung im Herbst wurde von 15 FirmbewerberInnen wahrgenommen. Begleitet wurden die Jugendlichen von den Firmkatechetinnen Melanie Mattes, Alexandra Zoltanfi-Nau, Christa Weber, Dorothea Jansen und Pfarrer Müller. Die Gesamtleitung hatte Pastoralreferent Heinrich Schmith.
Für die Aufgabe der Begleitung der Firmkatechese benötigen wir immer wieder Gemeindemitglieder, die dazu bereit sind. Wenn Sie Interesse haben an der Begleitung von FirmbewerberInnen im Glaubenskurs, wenden Sie sich bitte an Pastoralreferent Schmith.