Wie wollen wir in Zukunft leben?

Die Menschheit – und mit ihr das ganze gemeinsame Haus Erde - steht an einer Weggabelung. Die gegenwärtige Corona-Pandemie hat es schneller und brutaler sichtbar gemacht, als alle wissenschaftlichen Studien zu Klimaveränderung, sozialen Verwerfungen, Artensterben, Fluchtursachen… es vermocht hätten. Noch aber können wir viele Entwicklungen steuern. Wir können träumen, nachdenken, auf Gott hinhorchen, miteinander aushandeln, auf den Weg bringen… wie wir künftig leben wollen.

Dr. Peter Hundertmark, Referent für spirituelle Bildung im Bistum Speyer, hat 12 spirituelle Anstöße zur Reflexion der gegenwärtigen Krise verfasst.

Diese „Anstöße“ sind parteiisch. Sie folgen in ihrer Ausrichtung der katholischen Soziallehre, der der Enzyklika „Laudato si“, treffen sich aber auch mit der protestantischen Sozialverkündigung und dem Abschlusstext der letzten Ökumenischen Weltversammlung in Busan. Gemeinwohlorientierung, solidarische Verantwortung und Nachhaltigkeit gelten ihnen als Werte, die nicht verhandelbar sind. Innerhalb dieser Grundausrichtung aber versuchen die „Anstöße“ wenig festzulegen. Es werden viele verschiedene, vielleicht einander sogar widersprechende Meinungen, Ideen, Bilder, Hoffnungen, Entscheidungen, Vernetzungen… dringend gebraucht.

Wir wollen uns heute von zwei seiner Gedanken anstoßen lassen.

III: Wie wollen wir künftig unsere nahen zwischenmenschlichen Beziehungen gestalten?

Gott ist jetzt wohlwollend gegenwärtig.

Bibel:
Denn die Gebote: Du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren!, und alle anderen Gebote sind in dem einen Satz zusammengefasst: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. Also ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes. (Römerbrief 13,9-10)

Anstöße für ein betendes Nachsinnen:
Zeit zum Träumen: Wie wäre es, wenn unser Zusammenleben durch und durch gut wäre? Wie wäre es, wenn die Liebe - Wohlwollen, Mitgefühl, Zuneigung, Hinwendung ... - die Basis von allem wäre?

Liebe ist das Gegenteil von Egoismus und Eigennutz. Gott ist die Liebe. Liebend und liebevoll sind wir Menschen Gott ähnlich.

Wir könnten das ... angehen! Ja, und wir könnten das ... umsetzen! Ja, und das ...

Horchen:
Was könnte Gott mir/uns jetzt sagen wollen?

Damit es nicht verloren geht:
Wie möchten Sie von ihren Gedanken erzählen? Vielleicht ist es gut, sich jetzt ein paar Notizen zu machen, eine Skizze anzufertigen, ein Gedicht zu schreiben, eine Video-Botschaft aufzunehmen ...


V: Welchen Wert wollen wir künftig Mode, Shoppen und Konsum in unserem Leben geben?

Gott ist jetzt wohlwollend gegenwärtig.

Bibel:
Euer himmlischer Vater weiß, was ihr braucht. Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben. (Matthäus 6,32-33)

Anstöße für ein betendes Nachsinnen:
Zeit zum Träumen: Wie wäre es, wenn wir uns in unserem Einkaufsverhalten an Nachhaltigkeit, Langlebigkeit und der Möglichkeit, kaputte Dinge auch wieder zu reparieren, orientieren würden, statt an schnellem „immer mehr“ und „immer neu“?

Das Gegenteil von Reich Gottes und Gerechtigkeit ist nicht Not und Verzicht auf lebenswichtige Güter. Gott weiß, was wir wirklich brauchen und wir können es auch herausfinden. Das Evangelium lädt uns ein, frei zu sein und unser Leben nach größeren Werten zu gestalten.

Wir könnten das ... angehen! Ja, und wir könnten das ... umsetzen! Ja, und das ...

Horchen:
Was könnte Gott mir/uns jetzt sagen wollen?

Damit es nicht verloren geht:
Wie möchten Sie von ihren Gedanken erzählen? Vielleicht ist es gut, sich jetzt ein paar Notizen zu machen, eine Skizze anzufertigen, ein Gedicht zu schreiben, eine Video-Botschaft aufzunehmen ...


Alle 12 Denkanstöße von Dr. Peter Hundertmark (mit einem Video, der Möglichkeit zum Download sowie Ideen und Kommentare an ihn zu verfassen) finden Sie ► hier auf der Homepage des Bistums.