Trotz Hitze kräftig gefeiert: Gemeindefest 2023 in Herz Jesu

Hochachtung: Über 120 Ehrenamtliche waren trotz teils brutaler Hitze für die Gemeinschaft im Einsatz

Auch das Gemeindefest Herz Jesu, das überschrieben war mit "Engagieren und feiern – Kirche mit dir", begann am Wochenende des 19./20.08. mit einem ökumenischen Gottesdienst, der wiederum unter dem Thema "träumen" stand. Er wurde von Pfarrer Stefan Mühl, Pfarrer Michael Erlenwein und Mitgliedern des Ökumeneausschusses (Maria Meinhardt, Silvia Roos und Dr. Reinhild Trapp) vorbereitet.
"Es ist schön, dass wir wieder in ökumenischer Verbundenheit zusammen gekommen sind und in diesem Gottesdienst und beim Gemeindefest Gemeinschaft erleben dürfen", betonte Pfarrer Stefan Mühl in seiner Begrüßung. "Wir wollen uns ansprechen und Mut zusprechen lassen, unseren Glauben zu leben sowie ermutigen lassen zu träumen. Dabei geht es um weiterführende Träume, was in einer besseren Welt alles sein kann," erläuterte er.

Pfarrer Michael Erlenwein verband seine Ansprache mit dem Bibeltext aus dem 1. Buch Mose "Jakobs Flucht und Traum", in dem Jakob erkennt, dass Gott ihm beistehen wird, auch wenn er an seinem Bruder Esau zum Betrüger geworden war. "Unser Traum ist es, den schönen Schein bis in unseren Alltag mit hinein zu nehmen", nahm er den roten Faden des Themas wieder auf. Bei einem "Tagtraum" versuche man sich vorzustellen, wie eine Welt zum Träumen aussehen könnte. "Das brauchen wir. Denn wir gehen in unseren Alltag hinein, der oftmals mühselig ist und die Welt, in der wir leben, gesellschaftlich und politisch, auch keine Traumwelt ist", sagte er. "Wenn Christenmenschen sich aber vorstellen können, wie die Erde aussehen kann, gibt das Energie, die uns befreit und erlöst, die uns Kraft schenkt, von diesem göttlichen Traum in dieser Welt zu erzählen," fügte er hinzu. Am Ende der Bibel sei die Rede von diesem Gottestraum mit der frohen Botschaft von Gottes Güte, wo kein Leid, kein Schmerz mehr sein wird.
Die musikalische Gestaltung hatte der Chor der Herz Jesu Kirche mit festlichen stimmungsvollen Gesängen unter Leitung von Silke Winkler übernommen. An der Orgel musizierte Martin Sturm, am E-Piano Isabelle Pfirrmann.

Zweiter Festtag

Der Gemeindefestsonntag begann mit einem Festgottesdienst mit Pfarrer Stefan Mühl, Pfarrer Dr. John Oguche und Diakon Helmut Weick. Mitgestaltet wurde er von der Gruppe "Grenzenlos" unter Leitung von Max Truderung, die auch hier schwungvolles modernes geistliches Liedgut darboten und mit dem Lied eröffnete: "Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt, muss eine Mannschaft sein". Pfarrer Stefan Mühl griff dann auch den Titel auf, denn er passe genau zu einem solchen Gemeindefest, wo es eine große Mannschaft brauche, um die Vorbereitung und Durchführung zu stemmen, eine verschworene Mannschaft, die zusammenhalte und in der jeder an seinem Platz stehe und seine Aufgabe übernehme. Da könne es nicht nur den Kapitän auf der Brücke, den Steuermann am Ruder und den Ausguck an seinem Posten geben, sondern es brauche auch die Vielen, die bereit seien, einfache Aufgaben zu übernehmen, Bestimmer und die Ausführenden. "Was die Mannschaft auf dem Schiff ganz fest zusammenschweißt in Glaube, Hoffnung, Zuversicht, ist Gottes guter Geist", brachte er es auf den Punkt.

In seiner Predigt ging er auf das Matthäus-Evangelium (15,21-28) ein "Jesus hilft einer Ausländerin", in der eine Heidin um die Heilung ihrer von einem Dämon besessenen Tochter bat. Dieser zeigte zunächst eine ablehnende Haltung, da sie keine Jüdin war, doch die Echtheit ihres Glaubens an ihn ließ Jesus seine Meinung ändern und er half ihr aus ihrer großen Not. "Der Glaube ist, was zählt. Fester Glaube darf das Heil erwarten. Egal, woher jemand kommt, welcher Nationalität man angehört oder welcher religiöser Gruppe. Nur der Glaube werde verlangt, keine Konversion, keine Befolgung bestimmter Regeln und Gesetze, ja nicht einmal ein ausdrückliches inhaltliches Glaubensbekenntnis", erläuterte er. Papst Franziskus habe in Portugal beim Weltjugendtag mehrfach wiederholt, dass die Kirche offen für alle sei, sie sich am Handeln Jesu orientiere. "Doch ist das auch wirklich so? Sind wir offen für alle, unabhängig von der Hautfarbe, Geschlecht, Lebensgeschichte, sexuellen Orientierung sogar unabhängig vom ausdrücklichen Bekenntnis?", fragte er. Die Kirche müsse Offenheit zeigen, indem harte Regeln, eine Menschen diskriminierende Lehre und verletzende Ausschluss-Kriterien überwunden würden. Sie müsse sich darin zeigen, dass Menschen wirklich aufgenommen würden mit offenen Armen, und zwar so, wie sie seien und nicht so, wie die Kirche meine, dass sie sein müssten. "Wie Jesus müssen wir diese Offenheit immer mehr lernen – im Großen der Weltkirche wie im Kleinen bei uns", so seine Überzeugung. Dazu passe ausgezeichnet das Motto "Engagieren und feiern – Kirche mit dir", das die Gelegenheit biete, mit Menschen aller Art zu feiern, welche die Gemeinschaft bereicherten. "Schließen wir niemand aus! Denn letztendlich ist jeder und jede von uns fast überall auf der Welt ein Fremder", meinte er abschließend.

Kulinarisches und Geselliges

An beiden Tagen hatte der Gemeindeausschuss nach den Gottesdiensten in den Pfarrheimhof zum geselligen Beisammensein mit Abend- bzw. Mittagessen eingeladen, was trotz der Hitze gut angenommen wurde, zumal der Speiseplan viele kulinarische Köstlichkeiten zu bieten hatte. Auch ein reichhaltig bestücktes Kuchenbuffet hatte dazu beigetragen. Ergänzt wurde dies mit frischen Waffeln, Crepes und leckeren Cocktails bei den Messdienern. Nachmittags war der Hof der Kindertagesstätte für die jüngsten Gäste geöffnet. Dank der Kindertagesstättenleiterin Ina Raschke, Erzieherin Susanne Catoir und mit Unterstützung der ehemaligen (stellvertretenden) Leiterin Roswitha Gaber, gab es, trotz offizieller Schließzeit der Einrichtung, sogar Bastelangebote, über die sich die Kinder sehr freuten. Der Malteser Hilfsdienst hatte ein "Human-Kicker" angeboten, an dem zwei Mannschaften in einer aufblasbaren Fußballarena mit jeweils fünf Spielern zum spaßigen Riesenkicker-Match gegeneinander antreten konnten. Doch wegen der Hitze wurde dies leider nur selten genutzt. Außerdem wurde wieder die beliebte Tombola durchgeführt, bei der 28 Gewinnerinnen und Gewinner per Auslosung ermittelt wurden. "Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung der Sparkasse Vorderpfalz konnten wir damit ca. 20 Preise finanzieren", freute sich Klaus Thomas vom Vorstandsteam des Gemeindeausschusses im Gespräch mit dem Schifferstadter Tagblatt am Sonntagabend. "Wir sind mit der Resonanz zufrieden, da trotz des heißen Wetters viele Gäste gekommen sind. Am Samstagabend war unser Fest sogar bis nach Mitternacht dank einer lauen Sommernacht gut besucht", fügte er hinzu.

Das zeigte sich auch am Speiseangebot. "Die Bratkartoffeln waren wieder der Renner und am Sonntagabend ausverkauft, obwohl wir doppelt so viele hatten als im letzten Jahr. Ebenso der Wurstsalat. Doch auch der Schafskäse und die Salatteller wurden reichlich genossen und das Kuchenbuffet fand ebenso seine Abnehmer", zog Sigrid Teutsch, ebenfalls vom Vorstandsteam, die erfreuliche Bilanz. "Ich bin sehr beeindruckt über das Engagement beim Aufbau des Festes am Freitagabend, denn da herrschte eine brutale Hitze", merkte Norbert Strubel an, der Dritte im Bunde des Vorstandsteams. Deshalb sprachen alle Drei ein herzlichesDankeschön und ein riesiges Kompliment den insgesamt über 120 engagierten Helfenden der Gemeindegruppierungen und weiteren Ehrenamtlichen aus, die zum Gelingen dieses Gemeindefestes beigetragen haben.

Bericht: Inge Schade für das Schifferstadter Tagblatt