"Glauben – leben – feiern“ - Gemeindefest Herz Jesu 2017
37. Auflage des Gemeindefestes Herz Jesu mit Festgottesdiensten und Geselligkeit gefeiert
„Wir haben uns heute hier eingefunden zum Lob Gottes“, sagte Pfarrer Albrecht Effler zu Beginn des Ökumenischen Gottesdienstes am Samstagabend, mit dem die 37. Auflage des Gemeindefestes in Herz Jesu eröffnet wurde, das in diesem Jahr unter dem Motto „Glauben, leben, feiern“ stand. Es sei dabei zu einer guten Tradition geworden, Predigtgedanken des Evangelischen Kollegen zu hören. Das mache deutlich, in welchem Geist und welchem Sinn Gemeinde gefeiert werden soll, nämlich dass man nicht nur so als Menschen zusammenkommen sollten, sondern als Christen, die von Gottes Geist geprägt seien, um Gemeinschaft zu feiern. „Das muss nicht immer die Eucharistiefeier sein, auch wenn es viele so gewohnt sind“, erklärte er. Ebenso beruhe die Freude auf Gegenseitigkeit, wenn das Dörfelfest gefeiert werde.
„Bei einer Predigt stellen wir uns unter Gottes Wort durch einen vorgegebenen Text für die Wochenfolge der Sonntage. Und wir schauen, was Gott dabei mit uns macht und was das mit einem persönlich zu tun hat“, betonte Pfarrer Michael Erlenwein in seiner Predigt.
Dieses Mal ging es ihm dabei um den 2. Brief Mose, Kapitel 19, nach dem Auszug der Ägypter aus Israel, der gleichzeitig die Freiheit aus der Sklaverei gewesen sei. „In der Bibel sind wir Beteiligte und Mitwirkende aus den Anfängen des Volkes Israel“, meinte er. Denn darin stehe die Botschaft: „Gott ist verlässlich, er ist treu, wir gehören zu ihm und sind sein auserwähltes Volk“. Er habe den Juden den Sabbat und den Christen den Sonntag geschenkt, an dem man ganz und gar Gott gehöre.
„Es gab viele Jahrhunderte, da haben die Christen das ganz anderes gesehen. Da wurde der Sonntag gesehen wie ein anitjüdischer Kampftag. Doch die Zeiten sind glücklicherweise vorbei. Denn wir christlichen Kirchen haben versucht, ihr Verhältnis zu Israel in Ordnung zu bringen“, versicherte er. „Vieles ist für uns selbstverständlich geworden, was ihnen von Gott geschenkt wurde, darunter auch die Sonntage, sich ganz gelöst in Gottes Hand zu geben und Gottesdienst feiern zu können“, erinnerte er. „Wir teilen den Glauben, dass Gottes Zusagen verlässlich sind, dass wir in unserem Leben getragen und gehalten werden, so wie es das Volk Israel auf dem Weg durch die Wüste erlebt und geglaubt hat.“ brachte er es abschließend auf den Punkt.
Seit einigen Jahren ist es auch zur guten Tradition geworden, dass am Ende des Gottesdienstes ein großer Brotleib gesegnet wird, der dann anschließenden beim gemütlichen Beisammensein auf dem Pfarrheimhof miteinander geteilt wird. In diesem Jahr wurde die Segnung von Pfarrer Albrecht Effler vorgenommen.
Für eine festliche musikalische Gestaltung sorgte der Chor der Herz Jesu Kirche unter Leitung von Silke Winkler.
Zweiter Festtag
Der Gemeindefestsonntag begann mit einem Festgottesdienst, der von der Gruppe „Grenzenlos“ unter Leitung von Thomas Wippel mit schwungvoll gehaltenem neuen geistlichen Liedgut mitgestaltet wurde.
„Heute ist nicht nur ein Tag des gemeinsamen Gebetes sondern auch des gemeinsamen Weiterfeierns“, hob Pfarrer Dr. Georg Müller in seiner Begrüßung hervor. Doch ohne die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer gehe es nicht. „Wir dürfen froh und dankbar darüber sein und es nicht als selbstverständlich hinnehmen, dass wir miteinander feiern dürfen“, führte er weiter aus. Deshalb dankte er Gott und denen, die da seien und solche Feste immer wieder „schultern“, ihre Zeit opferten und ihre Kraft dafür einsetzten.
In seiner Predigt ging er in Anlehnung an den 11. Römerbrief, Kapitel 13 ff, des Apostel Paulus auf die Spannungen der Beziehung zwischen Mensch und Gott ein und der Frage, welche Bedeutung Gott im eigenen Leben habe. Dies bilde für das Leben als Christen einen zentralen Punkt. Dabei gehe der Christ von einer grundsätzlichen Gottgewolltheit seiner Existenz aus. Apostel Paulus denke den Menschen immer von Gott her, dessen Gnade und Berufung unwiderruflich seien. Gott sei derjenige in diesem Verhältnis, der unwandelbar zu seiner Zusage stehe, die dem Menschen gut und ihm Heil schaffen wolle. Diese dauernde Treue erfahre zuerst um stets aufs Neue das Volk Israels in der immer wieder erneuerten Liebeszusage Gottes, auch wenn sich dazwischen Wankelmütigkeiten des Menschen zeigten, indem er sich immer wieder von Gott abwende. Gott habe aber alle in den Ungehorsam eingeschlossen, um sich aller zu erbarmen. Dafür sei er Mensch geworden.
Für Paulus sei die Treue Gottes absolut sicher gewesen. Das Verhalten des Menschen dagegen sei nicht sicher einzuschätzen, denn es könne verschieden ausfallen. Gott bleibe aber der Gott seines Volkes, auch wenn es ungehorsam geworden sei. Er werde nicht untreu, nur weil das Volk untreu werde, er verschwinde nicht, nur weil der Mensch nicht mehr an ihn glaube. Er bleibe derselbe und des Menschen Antwort finde reiche Erfüllung, wenn sie aus der gläubigen Annahme heraus geschehe, wie es im Evangelium stehe. Der Glaube werde zur entscheidend richtigen menschlichen Reaktion auf die bleibende Treue Gottes. Er sei aber auch ein eifersüchtiger Gott, der um den Menschen werbe, der töricht genug gewesen sei, Mensch zu werden um des Menschen willen. „Daher ist unser menschliches Leben, sind unsere menschlichen Entscheidungen und unsere Werke überhaupt von Wichtigkeit“, so der Pfarrer.
Aufnahme von 3 neuen Messdienerinnen und Messdiener
Im Rahmen des Festgottesdienstes wurden auch drei der diesjährigen Erstkommunionkinder eingekleidet und feierlich in den Kreis der Messdiener Herz Jesu aufgenommen.
Nach dem Besuch der Gruppenstunde unter der Leitung von Laura Diehl, wo sie die Aufgaben der Messdiener erlernten und weiter vertiefen werden, absolvierten sie im Festgottesdienst ihren ersten Dienst. Hier wurden Noah Obermann, Zoé Debus und Leonie Klär von Pfarrer Müller und der Gemeinde herzlich begrüßt.
Wir danken den dreien für ihre Bereitschaft, diesen wichtigen Dienst zu tun und freuen uns über den Zuwachs, durch den die Messdienergruppe der Gemeinde Herz Jesu nun 34 Kinder und Jugendliche, von denen 25 im aktiven Wochendienst tätig sind, zählt.
Kulinarisches und Geselliges
Anschließend hatte der Gemeindeausschuss im Hof und im Pfarrheim zum geselligen Beisammensein und Mittagessen eingeladen, was sehr gut angenommen wurde. Denn im Nu war es „rappelvoll“, da der Speiseplan viele kulinarische Köstlichkeiten zu bieten hatte. Der sonntags zusätzlich angebotene Rollbraten war nach der Mittagszeit dann auch ausverkauft. Ein reichhaltig bestücktes Kuchenbuffet, angeboten vom AK „Frauen“ und „Senioren“, erfreute die Herzen der Freunde des süßen Naschwerks und war am frühen Nachmittag ebenfalls ausverkauft.
Ergänzt wurde dies mit frischen Waffeln und Crepes, von den Messdienern gebacken und leckeren Cocktails (mit und ohne Alkohol).
Der Malteser Hilfsdienst war mit einer „Hüpfburg“ dabei, die Fair-Trade-Steuerungsgruppe bot an einem Verkaufsstand schöne Waren aus der ganzen Welt an.
Nach dem Mittagessen präsentierten die Kinder der Kindertagesstätte das schöne Theaterstück „Der Regenbogenfisch findet Freunde“, das vom Publikum begeistert beklatscht wurde. Anschließend war die Kindertagesstätte für die jüngsten Gäste geöffnet. Angeboten wurden kreative Mal- und Bastelideen sowie Kinderschminken,
"Wir sind mit der Resonanz des Gemeindefestes sehr zufrieden. Auch am Samstagabend war der Zuspruch überdurchschnittlich gut und besser als im Vorjahr“, zog der 1. Vorsitzende des Gemeindeausschusses, Ulrich Karolus, die positive Bilanz. Am Sonntag sei es dann um die Mittagszeit sogar „rappelvoll“ gewesen. Ein herzliches Dankeschön sprach er aber auch den insgesamt etwa 150 HelferInnen der Gemeindegruppierungen und weiteren freiwilligen Helferinnen und Helfern aus.
Text: Inge Schade, Fotos: privat