Gemeindefest Herz Jesu in vielen Facetten gefeiert
Pfarrer Albrecht Effler: "Der Unterschied zu anderen Festen ist der innere Kern"
Das Gemeindefest Herz Jesu, das unter dem Motto stand "Lasset uns gemeinsam....", wurde am Samstagabend, 19. August, mit einem Taizégebet eröffnet. "Das vielfältige und internationale Lob Gottes ist das, was den Ort Taizé auszeichnet, dessen Liturgie für unsere heutige Andacht Pate steht", so Pfarrer Dr. Georg Müller zu Beginn.
Unterlegt wurde dies auch mit Aussagen der Pfarreimitglieder Sabine Magin, Tobias Schmith, Miriam Steigleder und Christa Weber, die bereits das Gebet in Taizé und den Geist dieses Ortes kennen- und schätzenlernten. "Wer sich einmal auf das Abenteuer Taizé eingelassen hat, nimmt viel mit nach Hause, denn es ist ein Ort des lebendigen Glaubens", begann Miriam Steigleder. Genannt wurde dabei unter anderem "tiefe Freundschaft", "Stille für sich selbst", "die Beziehung zu Gott zu vertiefen", "Gemeinschaft in vielerlei Weisen zu erleben", "schöne Begegnungen, die tragen, im Kleinen wie im Großen, die auch im Alltag wichtig bleiben", "macht Hoffnung", "Begegnungen mit Gott, die Möglichkeit, ihm näher zu kommen, ihn (neu) zu entdecken und was es bedeutet, mit Gott zu leben", "mit Menschenmassen, Gruppen und einzelnen Menschen aus verschiedenen Ländern zusammen zu kommen", "gemeinsam mit Gleichaltrigen den Glauben zu meditieren und zu erleben", "Werte zu erkennen, die einem selbst fehlen" und "verfügt über eine ganz besondere Anziehungskraft für Jung und Alt".
Musikalisch abgerundet wurde es mit Taizé-Gesängen mit dem Chor der Herz Jesu Kirche unter Leitung von Silke Winkler.
Pfarrer Michael Erlenwein stellte in seiner Predigt "Die Heilung eines Blinden" aus dem Markus-Evangelium in den Mittelpunkt, die er als Vorgeschmack eines Reiches Gottes, so wie es sein könnte, bezeichnete. Diese Heilung sei eine sehr berührende Geschichte. Denn Jesus heile den Blinden, indem er ihn beiseite nimmt, fernab des Trubels, denn dies bedarf anscheinend der Ruhe. "Für geöffnete Augen braucht es offensichtlich einen ruhigen Ort, wo wir mit uns selbst und unserem Herzen allein sind, wo wir einen Ratgeber finden, der uns die Augen öffnet", meinte er. "In gewisser Weise hat es der Blinde gut gehabt, denn er wusste, dass er blind ist, wir aber denken, wir hätten gute Augen", fügte er hinzu. Die Medien führten oft vor, was als Vorbild dienen solle. Doch Gebrechlichkeit, Verzweiflung, Not und Krankheit kämen da nicht vor, so dass es den Anschein habe, man hätte ein Anrecht auf ein paradiesisches Leben. "Wir sind Meister im Wegsehen, anstelle das Augenmerk nicht nur auf den kleinen und großen Kreis der Menschen zu richten, mit denen wir verbunden sind, sondern auch darüber hinaus zu schauen", so sein Eindruck. Deshalb sei die Blindheit des Herzen auch etwas, was geheilt werden müsse, um das Wesentliche sehen zu können, was in den Augen Gottes und der Menschen wichtig sei.
Zweiter Festtag
Der Gemeindefestsonntag begann mit einem Festgottesdienst, zelebriert von Pfarrer Albrecht Effler. Dieser beschäftigte sich in seiner Predigt mit der Auslegung des Johannes-Evangeliums "Vom Brot des Lebens" und der Anteilnahme am Leben Jesu anhand verschiedener Beispiele. Dazu gehörte auch der Aufwand eines Gemeindefestes, der wichtig sei, denn die Gemeinde sei real und etwas, zu dem man gehören und Anteil nehmen könne. Der Unterschied zu anderen Festen sei der "innere Kern". "Deshalb feiern wir bewusst Eucharistie, bei der uns Jesus einlädt, das Brot des Lebens mit ihm zu teilen."
"Jesus sagt sogar: Ich bin das lebendige Brot: nicht Theorie sondern Realität, so dass wir ganz konkret in der Gemeinschaft mit Gott sein dürfen", fügte er hinzu. Dieses Hineingenommensein umfasse alle Lebensbereiche. Leider habe dies für viele Menschen keine Bedeutung mehr, weil sie alles aus sich selbst machen wollten und darum nie genug bekommen würden. "Das lässt uns aber immer unvollkommen bleiben", warnte er. Vielmehr lebe der Mensch von Voraussetzungen, die ihm geschenkt seien und dem Leben eine andere Qualität verleihen würden: Der Sinn, was die Würde ausmache sei die Hoffnung auf die Erlösung und die Befreiung davon, dass die Angst keine Macht mehr im Leben habe.
Im Gottesdienst wurden auch neue Messdienerinnen in die Gruppe aufgenommen. Hierüber berichten wir auf einer Extraseite.
Kulinarisches und Geselliges
An beiden Tagen hatte der Gemeindeausschuss nach den Gottesdiensten in den Pfarrheimhof zum geselligen Beisammensein und Mittagessen eingeladen, was sehr gut angenommen wurde, da der Speiseplan viele kulinarische Köstlichkeiten zu bieten hatte. Und auch ein reichhaltig bestücktes Kuchenbuffet, angeboten vom AK "Frauen und Senioren", erfreute die Herzen der Freunde des süßen Naschwerks. Ergänzt wurde dies mit frischen Waffeln und Crepes, leckeren Cocktails bei den Messdienern, die auch einen "Kicker" bereithielten. Der Malteser Hilfsdienst war mit einem Info-Stand dabei und bot Blutdruck- und Blutzuckermessen an. Der Weltladen präsentierte schöne Waren aus der ganzen Welt an und der Freundeskreis Burkina Faso eine Auswahl ausgefallener handgefertigter Artikel.
Am frühen Nachmittag führten die Kinder der Kindertagesstätte das etwa 25-minütige Singspiel "Sommerfest auf der Wiese" vor, bei dem sie vielen Tieren begegneten. Anschließend war die Kindertagesstätte für die jüngsten Gäste geöffnet. Angeboten wurden Bastelaktionen rund um das "Mittelalter" und Kinderschminken.
Außerdem gab es ein Quiz, erstellt von Gemeindeausschuss-Mitglied Kerstin Mikosch, mit attraktiven Preisen, die großzügigerweise Schifferstadter Firmen, Institutionen und Privatpersonen gespendet hatten. Die Gewinner wurden am Sonntagabend ermittelt und die Preise direkt übergeben.
"Wir sind mit der Resonanz des Gemeindefestes sehr zufrieden. Sowohl am Samstagabend als auch am Sonntagabend war der Zuspruch sehr gut und sehr lang", zog der 1. Vorsitzende des Gemeindeausschusses, Ulrich Karolus, die positive Bilanz. Ein herzliches Dankeschön sprach er aber auch den insgesamt über 80 HelferInnen der Gemeindegruppierungen und weiteren Freiwilligen aus.
Bericht: Inge Schade / Bilder: privat