Not sehen und handeln
Solidaritätsessen in Herz Jesu erbrachte 1 120 Euro für das Kinderheim Hogar Campo "Los Espinos" in Chile
In vielen katholischen Gemeinden ist es zur guten Tradition geworden, während der Fastenzeit zu einem "Solidaritätsessen" einzuladen. Ziel ist es dabei auch, die daran Teilnehmenden über die Projekte zu informieren, die von den Gemeinden unterstützt werden und den Erlös der Solidaritätsessen denselbigen zufließen zu lassen. Das erste Solidaritätsessen in diesem Jahr veranstaltete der Gemeindeausschuss Herz Jesu am Sonntag, 17. März 2019.
In gemütlicher Atmosphäre konnten die etwa 90 Gäste kulinarisch mit leckerer Gemüsesuppe, auf Wunsch mit oder ohne Wursteinlage, genießen, zubereitet von Sigrid Teutsch und Kerstin Mikosch. Als Nachtisch wurde gefüllter Nusshefekranz mit Kaffee angeboten. Dass es vorzüglich geschmeckt hat, zeigte sich daran, dass die Suppe restlos ausgegeben werden konnte, aber auch die großzügige Spendensumme, die der 1. Vorsitzende des Gemeindeausschusses Ulrich Karolus am Sonntagabend mit 1.120 Euro bezifferte.
Unterstützt werden soll wieder das Kinderheim Hogar Campo "Los Espinos" in San Pedro, 120 Kilometer nördlich von Santiago in Chile, zu dem seit über 25 Jahren Kontakte bestehen und auch regelmäßig Besuche stattfinden. Pfarrer Gerhard Grewer i.R., damals Seelsorger in der damaligen Pfarrei Herz Jesu, hatte die ersten Kontakte zum Kinderheim Hogar Campo Los Espinos geknüpft. Kontakte bestehen auch zum gemeinnützigen Verein "JUNTOS e.V." in Dansenberg, der Träger des Kinderheims ist.
Das Heim bietet 20 Plätze für Mädchen und Jungen im Alter zwischen fünf und 18 Jahren. Es gibt dort eine Vorschule und acht Schulklassen in den Stufen eins bis acht mit Integration lernbehinderter Kinder. Zudem eine Ganztagsschule inklusive Frühstück, Mittagessen und Freizeitaktivitäten, Workshops in Landwirtschaft, Keramik, Gebrauchskeramik und Handarbeiten. Dadurch erlernen sie beispielsweise im Bereich der Landwirtschaft die Selbstversorgung kennen, den biologischen Anbau und die Tierhaltung.
Sie haben die Möglichkeit, eine praktische Ausbildung zu absolvieren, sie können auf einem lokalen Markt mit anderen Biobauern Erfahrungen austauschen, erlernen die Bewässerungskunde und Kompostierung und können sich mit Projekten für erneuerbare Energien (Biogas, ökologische Abwasserreinigung) beschäftigen. Dazu gibt es gemeinsame Feste und Ausflüge, Integration der Kinder und Familienangehörigen in die Dorfgemeinschaft sowie Ausbildungsangebote und Kurse für Schulabgänger und Familienangehörige, die sonst keine Bildungschancen haben. Denn die meisten Kinder im Heim "Los Espinos" stammen aus zerrütteten Familien. Sie leben die Woche über im Heim und dürfen übers Wochenende nach Hause, um den Kontakt zur Familie nicht zu verlieren.
Mit dabei war am Sonntagmittag auch der Weltladen, bei dem es zum regulären Standardprogramm der fairgehandelten Waren außerdem Osterartikel, Eschenbacher Textkarten für verschiedene Anlässe und "Misereor-Fastenbier" (alkoholfrei) der Bio-Brauerei Neumarkter Lammbräu gab, das nur in der Fastenzeit erhältlich ist. Angeboten wird es vom Weltladen in der Lillengasse und bei den weiteren Solidaritätsessen der Pfarrei Heilige Edith Stein.
Parallel dazu fand an diesem Tag auf Initiative des Caritasauschusses der Pfarrei Heilige Edith Stein auch ein "Tag der sozialen Dienste" statt (siehe separaten Bericht).
Bericht: Inge Schade; Fotos: privat