Passionskonzert mit Händels "Messiah" in St. Laurentius
Am Vorabend des Palmsonntags 2018 ist in unserer Pfarrei die "Cappella Lacensis" mit einem Chorkonzert zu Gast.
Dieses Konzert markiert einen weiteren musikalischen Höhepunkt im Rahmen des Jubiläums "90 Jahre Kirche St. Laurentius Schifferstadt".
Die "Cappella Lacensis" ist der Kammerchor der Benediktinerabtei Maria Laach und singt unter der Leitung von Pater Philipp Meyer OSB, der diesen Chor 2008 ins Leben rief. Somit wird im Jahr 2018 das Ensemble 10 Jahre alt. Aus diesem Anlass kommt der berühmte Messiah von Georg Friedrich Händel zur Aufführung, aufgeteilt in seine drei Teile, die das Weihnachtsgeschehen, die Passion und die Auferstehung besingen.
Im Oktober 2018 ist der Chor zu Konzerten nach England eingeladen. Händel betrachtete seinen Messiah stets als sein größtes Werk und liebte es; bis heute erfreut es sich bei Musikern wie bei Zuhörerinnen und Zuhörern größter Beliebtheit.
Vor dem Passionsteil des Messiah wird der junge Bariton Konstantin Paganetti, Mitglied der Cappella Lacensis, die Passionskantate "Ich will den Kreuzstab gerne tragen" singen. Unter Musikfreunden wegen ihrer musikalischen und geistlichen Tiefe bekannt, erlangte sie besonders durch den Roman "Schlafes Bruder" von Robert Schneider und dessen gleichnamiger Verfilmung mit dem Schlusschoral "Komm, o Tod, du Schlafes Bruder" beim breiten Publikum eine breite Berühmtheit.
In Schifferstadt singt die Cappella Lacensis den Passionsteil des Oratoriums und wird begleitet vom Consortium Musica Sacra Köln, einem Spezialensemble für die Aufführungspraxis der Musik des 18. Jahrhunderts. Außerdem singen vier junge Solisten, die allesamt Mitglieder der Cappella Lacensis sind.
Konzerttermin: Samstag, 24.03.2018, 19.30 Uhr, St. Laurentius Kirche, Jägerstraße 14, 67105 Schifferstadt
Die Eintrittskarten zum Preis von 15,--€ sind ab dem 1. März 2018 im Pfarrbüro Hl. Edith Stein, Kirchenstrasse 10, 67105 Schifferstadt erhältlich.
Musik, die unter die Haut ging
Exzellentes Passisonskonzert des Kammerchors „Cappella Lacensis“ der Benediktinerabtei Maria Laach
Mit einem exzellenten Passionskonzert beglückwünschten der Kammerchor der Benediktinerabtei Maria Laach, "Cappella Lacensis" und das Orchester "Cappella Confluentes" unter der Gesamtleitung von Pater Philipp Meyer OSB, die Gemeinde St. Laurentius am Samstagabend, 24.03.2018 zum 90-jährigen Bestehen ihrer Pfarrkirche. Der Chor besteht aus jungen Sängerinnen und Sänger, die aus dem ganzen deutschen Bundesgebiet kommen und zum Großteil ein professionelles Musikstudiums absolvierten. Der Kontakt zu diesem Chor kam durch die Schifferstadter Sopranistin Angela Hinderberger zustande, die ebenfalls Mitglied in diesem Chor ist.
"Wenn wir schon 90 Jahre St. Laurentiuskirche feiern, dann soll das auch mit einem ganz besonderen Ausdruck verbunden sein", meinte Pfarrer Albrecht Effler in seiner Begrüßung. "Wie könnte die Einstimmung in die Karwoche besser sein als mit einem Passionskonzert der ganz besonderen Klasse", fügte er weiter hinzu. Doch dies war für viele Musikinteressierte leider eine verpasste Gelegenheit, denn der Konzertbesuch hätte besser sein können. Dennoch ließen sich die Sängerinnen und Sänger nicht davon beirren und begeisterten mit einer hervorragenden Leistung, die seinesgleichen sucht.
Eröffnet wurde das Passionskonzert mit der bekannten Solo-Kantate für Bass und vierstimmigen Chor "Ich will den Kreuzstab gerne tragen" von Johann Sebastian Bach mit einer ganz besonderen Intensität. In dieser Kantate wechseln sich langsame und betrübte Teile mit heiteren ab. Als Solist glänzte dabei Konstantin Paganetti, Mitglied des Kammerchors, der die einzelnen Rezitative und Arien beeindruckend zu Gehör brachte. Während die erste Arie "Ich will den Kreuzstab gerne tragen" eine wundervolle Ruhe und Abgeklärtheit verströmte, sang er das nachfolgende Rezitativ "Mein Wandel auf der Welt ist einer Schifffahrt gleich" sehr akzentuiert, was besonders bei den besungenen "Wellen" zum Ausdruck kam. Mit feinsten Koloraturen versehen, erklang die fröhlich-beschwingte Arie "Endlich wird ein Joch wieder von mir weichen müssen". Den Gegensatz dazu bildete das ehrfürchtig gehaltene Rezitativ "Ich stehe fertig und bereit", das in die letzten Zeilen der Eingangsarie "Da leg' ich den Kummer auf einmal ins Grab" mündete. Der Schlusschoral mit dem Kammerchor "Komm, o Tod, du Schlafes Bruder", der leise und flehentlich begann, steigerte sich dann zum strahlend siegesgewissen Schluss "Denn durch dich komm ich herein zu dem schönsten Jesulein".
Bei der anschließenden Aufführung des Passionsteiles aus dem Oratorium "Der Messias" von Georg Friedrich Händel, gesungen in der englischen Originalsprache, fanden die Leiden und die Kreuzigung Jesu Christi musikalischen Ausdruck und wurden durch zahlreiche eindrucksvolle Chorstücke sowie Arien und Rezitative von choreigenen Solisten erlebbar gemacht. Der Kammerchor "Cappella Lacensis" und das Orchester "Cappella Confluentes" zeigten sich den hohen Anforderungen der Musik restlos gewachsen. Die Sängerinnen und Sänger stellten gestochen scharfe Koloraturen in den Raum, gestalteten die Fugen durchsichtig, die Chöre im Passionsteil dramatisch und affektvoll. Mezzospranistin Rebekka Stolz überzeugte in den Arien mit einem wunderschönen weichen und warmen Timbre, denen sie virtuose Verzierungen hinzu fügte. Mit makellosem Höhenglanz und hohem Stilgefühl gestaltete Tenor Maximilian Fieth seine Rezitative und Arien. Ihre glockenklare Stimme brachte Sopranistin Julie Grutzka im „Air“ zur Geltung und Bassist Konstantin Paganetti sang auch hier mit großem Engagement und verstand es, in seinem Part viele Glanzpunkte zu setzen. Auch der Kammerchor meisterte seine Choräle rhythmisch sicher, sehr souverän und begeisterte mit einer sehr hohen Stimmkultur. Dabei stellte er eindrücklich mit den Worten des Propheten Jesaja die Bedeutung des Passionsgeschehens heraus: "Durch seine Wunden sind wir geheilt". Zusammen mit dem auf historischen Instrumenten spielenden Orchester "Cappella Confluentes" gelang ihnen dadurch eine sehr beeindruckende Umsetzung des Passionsgeschehens. Denn der 37-jährige Pater Philipp Meyer dirigierte stilsicher und souverän, so dass sich Chor und Orchester jederzeit sicher geführt wussten.
Mit lang anhaltendem, stehend gespendetem Beifall dankten tief bewegte Zuhörende für dieses Passionskonzert, bei dem alles harmonisch zusammenpasste.
(Bericht: Inge Schade)