Alle Generationen im Einsatz

Patronatsfest 2019 von St. Laurentius mit festlichen Gottesdiensten und Geselligkeit gefeiert

Die Gemeinde St. Laurentius eröffnete am Wochenende 10./11. August mit ihrem Patronatsfest den Reigen der Gemeindefeste der Pfarrei Heilige Edith Stein.

Eröffnet wurde es am Samstagabend mit dem Ökumenischen Gottesdienst (Wortgottesdienst) "Getauft und gesendet" im Pfarrgarten. "Wir feiern diesen Gottesdienst in ganz besonderer Weise, wenn wir auf den Grund schauen, der uns miteinander verbindet und der uns zu dem macht, was wir sind: Christen", hob Pfarrer Dr. Georg Müller in seiner Begrüßung hervor. "Es ist die gemeinsame Taufe, aus der wir heraus Gott loben preisen und zu ihm kommen dürften, mit allem was uns ausmacht. Und dies alles im Wissen, dass es Gott ist, der unser Leben in seiner Hand hält, uns zu seinen Kindern macht und das Geschenk unserer Taufe zukommen ließ", führte er weiter aus. Es sei ein Geschenk und gleichzeitig eine Aufgabe. Denn aus der Taufe resultiere ein Leben, das als Getaufte geführt werden und durch das ganze Leben tragen solle.

"Eine Taufe ist etwas ganz Besonderes und Einzigartiges," meinte auch Pfarrer Thomas Jakubowski in seiner Ansprache, in der er die Schwerpunkte "Taufe", "Kinder Gottes" und die "Tat" setzte. "In der 'Taufe' und durch die Salbung sind wir gerettet und werden zu 'Kinder Gottes', also Geschwister Jesu", meinte er. Dies sei eine Hoffnung für die Zukunft und ein Versprechen auf die Ewigkeit hin. Jede und jeder Getaufte sei deshalb aufgerufen, aktiv Zeugnis abzulegen und sich dazu zählen zu lassen. "Damit wird auch klar betont, das wir keinen Götzen folgen dürfen, sondern nur unserem barmherzigen Vater, der sich in Jesus Christus als Mensch gezeigt hat". Dazu zählten viele Versuchungen wie Geld, Besitz, Schönheit und der schlimmste Feind Jesu und Gottes, der Egoismus. "Ich kann vor Entsetzen berichten, wie viele Menschen nur noch an sich glauben, nur ihre Meinung gelten lassen und andere Menschen zu ihrem Zwecke einsetzen," sagte er. Dabei gelte es vielmehr, füreinander da zu sein. Denn der Glaube ohne Werke sei tot. Deshalb sei auch die "Tat" sehr wichtig. Sie werde angetrieben durch den Segen Gottes, der in den Christen wirke, Diakonie und Caritas als Einsatz für die Schwachen, als Anwalt für Entrechtete und als Helfende von Menschen, die Hilfe brauchen. Doch der Ausgangspunkt bliebe die Taufe. An manchen Stellen gäbe es Wegweiser, wie Erstkommunion, Firmung und Konfirmation. Das Wichtigste von allen sei aber die Folge des Geschenks der Gnade und der Liebe Gottes, das Bekenntnis und Handeln daraus. "Das können wir tun, weil Gott uns dazu die Kraft im Glauben gibt, die wir brauchen, um Gottes Kinder zu sein," ist seine Überzeugung.

Zur persönlichen Tauferinnerung gaben beiden Pfarrer danach Gelegenheit, den Einzelsegen zu empfangen.

Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von der Gruppe "Grenzenlos" unter Leitung von Thomas Wippel. In sehr lebendig und schwungvoll gehaltenem geistlichen Liedgut und transparentem Chorklang wusste die Gruppe wieder gekonnt zu begeistern.

Nach dem Gottesdienst wurde Thomas Wippel als muskialischer Leiter der Gruppe Grenzenlos verabschiedet.
Lesen Sie hierzu den eigenen Artikel auf der Seite der Gruppe Grenzenlos.

Zweiter Festtag

Der Heilige Laurentius stand am Sonntag im Mittelpunkt des Festgottesdienstes. "Denn seine Taten, sein Leben, sein Martyrium leuchten aus dem dritten Jahrhundert bis in unsere Zeit", betonte Pfarrer Dr. Georg Müller. "Sie geben uns das Beispiel eines gelebten Glaubens, einer Lebenshingabe für Jesus Christus, seinen Einsatz für die Armen und Benachteiligten", fügte er hinzu. "Die Kirche stellt die Heiligen als Vorbilder vor Augen und als himmlische Fürsprecher für uns", sagte er. Denn Kirche sei nie nur das, was gerade jetzt existiere und sichtbar sei, sondern immer auch schon vollendete Gemeinschaft bei Gott, Gott und Mensch, Himmel und Erde, durch die Zeit und in die Ewigkeit hinein. Der Heilige Laurentius habe für die Wahrheit des Glaubens eingestanden. "Er wurde, wie seine Gefährten, in der blutigen Verfolgung unter Kaiser Valerian ermordet", erinnerte er. Die Kirche sei in der Verfolgung aber nie untergegangen, sondern gestärkt worden. Deshalb könne man dankbar sein, in einer anderen gesellschaftlichen Situation leben, glauben, Kirche sein zu dürfen.

"Aber uns muss klar sein, dass wir mit den immer gleichen Diskussionen der letzten Jahrzehnte, der Beschäftigung mit Strukturen, Geld und Immobilien, in der deutschen Kirche nicht in die Zukunft gehen können. Und ich sehe im Moment nicht, dass der vielgepriesene Dialogprozess andere Wege einschlägt", mutmaßte er. In diesem Zusammenhang zitierte er Joseph Ratzinger, den späteren Papst Benedikt XVI., aus den Ende 60er Jahren: "Die Zukunft der Kirche kann und wird auch heute nur aus der Kraft derer kommen, die tiefe Wurzeln haben und aus der reinen Fülle des Glaubens leben (…). Von Menschen, die mehr wahrnehmen als Phrasen, die gerade modern sind, die deshalb mehr sehen können als andere, weil ihr Leben weite Räume umfasst (...)" - "Es ist, als wären diese Worte in die Situation von heute hinein gesprochen", merkte er an. "Mögen sich die Zeiten ändern, unverändert braucht die Welt vor allem eines: Das Zeugnis unseres Glaubens für Jesus Christus für eine Hoffnung, die weit über das irdische Leben hinausgeht", so sein abschließendes Fazit.

Die musikalische Gestaltung hatte der Ökumenische Chor unter Leitung von Georg Metz übernommen. Zur Aufführung kam die "Missa civilis in B" von Johann Valentin Rathgeber. Die aufgeführte Messe zeichnete sich durch eine musizierfreudige Gestik und wirkungsvolle Verteilung von Chor und Soli aus.
Iris Kupke mit ihrem höhensicheren Sopran, Judith Janzen mit ihrem voluminösen Alt und Walter Henzel mit seinem profunden Bariton erwiesen sich dabei als Bereicherung. Der Chor sang mit viel Strahlkraft und verlieh der Messe Erhabenheit. Dargeboten wurde außerdem das machtvolle "Laudate Dominum" von Aloys Claussmann, das seine Wirkung bei den Gottesdienstbesuchenden ebenfalls nicht verfehlte. Das Projektorchester musizierte klangschön und Miriam Winkler an der Orgel begeisterte mit Virtuosität.

Kulinarisches, Geselliges und Turmbesteigung

Nach dem Festgottesdienst konnte sich auf dem Gelände der Grundschule Süd mit einem vielseitigen Getränke- und Speiseangebot gestärkt werden, wobei auch der am Sonntag zusätzlich zubereitete "Tafelspitz mit Meerrettich" großen Absatz fand und nach der Mittagszeit ausverkauft war, auch das reichhaltig bestückte Kuchenbuffet am späten Nachmittag, so dass der Waffelstand der Messdiener gefragt war, ebenso deren Cocktailstand mit erfrischenden Getränken mit und ohne Alkohol.

Die Kindertagesstätte St. Konrad war mit Bastel- und Malaktionen dabei und hielt eine Hüpfburg bereit. Auch das Angebot der Turmbesteigung in der St. Laurentiuskirche wurde angenommen und die 103 Stufen erklommen. Die ehrenamtlichen Mitarbeitenden des Weltladens waren am Sonntag ebenfalls präsent und bildete mit ihrem vielseitigen Sortiment einen Blickfang.

"Wir sind mit der Resonanz an beiden Tagen sehr zufrieden", meinte Organisator Markus Hein und Vorsitzender des Gemeindeausschusses am Sonntagabend im Gespräch mit der Lokalzeitung Schifferstadter Tagblatt. Das Wetter hatte zwar zu diesem Zeitpunkt umgeschlagen, dennoch ließen sich die Gäste nicht die Stimmung nehmen. Es war ihm aber auch ein Anliegen, den über 100 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern aller Generationen zu danken, die sich beim Aufbau, der Durchführung und beim Abbau des Festes beteiligten. "Wir sind dankbar und stolz, dass sich bei solch einem Fest so viele engagieren", zeigte er sich erfreut über ihren Einsatz.

Bericht: Inge Schade; Bilder: privat

Unsere Bilderfolge zeigt diesmal einen Einblick in die umfangreichen Vorarbeiten des Festes. Danke an alle Helferinnen und Helfer!