Nachruf zum Tod von Alexander Kuhn
Er galt als ein Mann der klaren Worte und des starken Glaubens
Am vergangenen Samstag, 17.09.2022 ist Alexander Kuhn im Alter von 89 Jahren gestorben. Er galt als eine herausragende Persönlichkeit in der Gemeinde St. Laurentius und der Pfarrei Heilige Edith Stein. Erst am 8. Juni wurde ihm in Anerkennung langjähriger ehrenamtlicher Tätigkeit im Dienste der Gemeinschaft die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz verliehen. Die Auszeichnung nahm Landrat Clemens Körner im Auftrag von Ministerpräsidentin Malu Dreyer vor. Kurze Zeit nach dieser Verleihung hatte sich sein Gesundheitszustand immer weiter verschlechtert. Angst vor dem Tod hatte er aber nicht. Denn er war nicht nur ein Mann der klaren Worte, sondern auch ein Mann mit einem starken Glauben. Aus diesem Glauben heraus hat Alexander Kuhn auch mit herausragendem und vielfältigem Engagement in St. Laurentius und in der Pfarrei Heilige Edith Stein nachhaltig das Gemeindeleben mitgeprägt und damit viele Zeichen christlich motivierter Solidarität und Nächstenliebe gesetzt.
Hervorzuheben ist zunächst sein Wirken in den Pfarrgremien, denn er war 25 Jahre, von 1994 bis 2019, Mitglied im Verwaltungs- und Pfarrgemeinderat, danach im Gemeindeausschuss von St. Laurentius und bis vor kurzem trotz bereits angeschlagener Gesundheit für die Gemeinde und die Pfarrei ein wichtiger Ratgeber.
Mit großem Sachverstand und Erfahrung hat sich Alexander Kuhn, langjähriger Geschäftsführer eines weltweit agierenden Bau-Konzerns, auch die baulichen Belange der Gemeinde St. Laurentius und der Pfarrei zur Aufgabe gemacht. Große Verdienste erwarb er sich vor allem als Verantwortlicher der Innenrenovierung der St. Laurentiuskirche im Jahre 2003 und der Orgelsanierung ein Jahr später. Dabei wurde der neue Altar von Professor Gernot Rumpf (Neustadt) angeschafft und etabliert. Auch hier initiierte der rührige Alexander Kuhn die Finanzierung. Sein besonderes Augenmerk galt dazu stets dem Erhalt des Pfarrheimes mit der angegliederten Kindertagesstätte St. Konrad. Auch um die Renovierung des Pfarrhauses St. Jakobus im Jahre 2016 hat er sich gekümmert, ebenso um die Einrichtung einiger Parkplätze im Pfarrhof.
Christlich und sozial geprägt war er seit früher Jugend, ist er doch in der kirchlichen Jugendarbeit groß geworden, war vor allem in der christlichen Pfadfinderbewegung sehr aktiv und sich hier nach dem Zweiten Weltkrieg besonders für die Versöhnungsarbeit mit den europäischen Nachbarn engagiert, indem er auch Jugendfahrten in das benachbarte, europäische Ausland organisierte.
Zu einer weiteren Herzensangelegenheit wurde für ihn die Unterstützung und Förderung der Arbeit des Missionars Bruder Paul Oden aus Pirmasens, der dem Orden der "Steyler Missionare" angehörte und seit 1954 in Chile tätig war. Denn Mitte der 90er Jahre hat Alexander Kuhn, zusammen mit Gleichgesinnten, das Patenschaftsprojekt in "Iquique" ins Leben gerufen. Mit zahlreichen Aktionen und Initiativen sowie mit der intensiven Motivierung von privaten Spendern aus der Schifferstadter Bürgerschaft, förderte er die Arbeit von Bruder Paul Oden, den er durch die Pfadfinder kannte. Auch die Kolpingfamilie klinkte sich mit ein, wie beispielsweise mit alljährlichen Kolpings-Fußball-Turnieren "Kicken für Iquique".
Alexander Kuhn selbst ist wiederholt nach Chile gereist, auch mit Delegationen der Pfarrei, um sich vor Ort über die Arbeit der Projekte zu informieren. Von 1996 bis heute konnten die Schifferstadter insgesamt rund 430.000 Euro für Iquique als Spenden- und Fördergelder überweisen. Dies geschah in enger Zusammenarbeit mit Pfarrer Anton Böckel aus Diedesfeld, ebenfalls ein Freund von Bruder Paul Oden.
Alexander Kuhn hinterlässt vier Kinder, acht Enkel und drei Urenkel.
Text und Foto: Inge Schade
Die Trauerfeier mit 1. Sterbeamt findet am Freitag, 23. September 2022 um 11 Uhr in der St. Laurentiuskirche statt. Im Anschluss daran ist die Beisetzung auf dem Waldfriedhof Schifferstadt.
Anstelle von Kranz- und Blumenspenden bitten die Angehörigen im Sinne von Alexander Kuhn um eine Spende zugunsten der Straßenkinder von Iquique:
Spendenkonto Kath. Kirchenstiftung Diedesfeld
DE56 5486 2500 0106 8500 49
Verwendungszwecke "Iquique Spende Alexander Kuhn"