Entwurf zur Pfarreistrukturreform im Bistum Speyer

Text: Überwiegend der Homepage des Bistums Speyer entnommen.

Arbeitsgruppe des Ordinariates legt Diskussionsvorschlag vor - breite Beteiligung aller Gläubigen ist gewünscht

Unter dem Motto "Ein Segen sollt ihr sein" haben Generalvikar Markus Magin und Thomas Kiefer, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge, in der Diözesanversammlung im November 2024 einen Entwurf zur Strukturreform des Bistums Speyer vorgestellt. Es handelt sich dabei um eine Weiterentwicklung des Seelsorgekonzepts "Gemeindepastoral 2015", verknüpft mit der Segensorte-Vision des Bistums sowie den zentralen Inhalten und Vorgaben des diözesanen Strategieprozesses. Der Diskussionsvorschlag wurde von einer eigens eingerichteten Arbeitsgruppe Pfarreistruktur unter der Leitung von Thomas Kiefer erstellt, und wird in den kommenden Monaten in verschiedenen Gremien beraten. Er versteht sich "als Versuch einer Antwort auf eine sich deutlich verändernde kirchliche und gesellschaftliche Landschaft".

Reaktion auf gesellschaftlichen und kirchlichen Wandel

Knapp zehn Jahre nach Inkrafttreten des Seelsorgekonzepts "Gemeindepastoral 2015" bedingen massive Umbrüche in Gesellschaft und Kirche die Anpassung an eine deutlich veränderte Wirklichkeit. Neben gesellschaftlichen Gründen spielen dabei vor allem der beschleunigte Rückgang finanzieller und personeller Ressourcen sowie ein Vertrauens- und Glaubwürdigkeitsverlust der Kirche eine zentrale Rolle. Hier will das Bistum Speyer mit der veränderten Struktur ansetzen, denn – so heißt es im Entwurf – "Wir sind überzeugt: Die christliche Botschaft bietet auch den Menschen unserer Zeit Halt und Orientierung in den vielfältigen Verunsicherungen, die das Leben der Einzelnen wie auch das Zusammenleben aller zutiefst prägen und bedrohen".

Die zentralen Ursachen für die geplante Reform lassen sich in vier Bereiche gliedern:

  • pastorale Gründe
  • personelle Gründe
  • wirtschaftliche Gründe
  • verwaltungsorganisatorische Gründe.

Generalvikar Markus Magin erklärt: "In vielen Pfarreien und Gemeinden wird es zunehmend schwieriger, Gläubige zu finden, die das kirchliche Leben mittragen wollen oder können. Wir brauchen deshalb eine Struktur, die vorhandene Kräfte zusammenzuführt." Zudem gingen die Zahlen der haupt- und ehrenamtlich Engagierten in den Pfarreien deutlicher zurück, als es 2015 absehbar war. Mit einer deutlichen Abnahme rechnet das Bistum auch bei seinen Einnahmen, sprich der Kirchensteuer. "Durch den Sparzwang, dem wir als Bistum und auch die Pfarreien unterliegen, kommen nicht wenige Pfarreien an ihre finanziellen Grenzen", so der Generalvikar. Mit der Strukturreform sollen die Seelsorgerinnen und Seelsorger stärker noch als bisher von Verwaltungsaufgaben entlastet werden, damit sie für die eigentliche Seelsorge mehr Freiräume haben. Deshalb soll in einem weiteren Schritt auch die künftige Verwaltungsstruktur angepasst werden.

Schaffung neuer pastoralen Räume

Im Entwurf heißt es weiter, "dass die bisherigen 70 Pfarreien alleine nicht mehr als territoriale Struktureinheiten des Bistums ausreichen. Sie müssen in größeren, arbeits- und damit zukunftsfähigen Einheiten zusammengefasst werden." Als Orientierung schlägt die Arbeitsgruppe dafür die Dekanate vor. Sie bieten eine bereits vertraute Einheit in einer Größe, die es den Hauptamtlichen auch mittelfristig noch erlauben wird, in einer sinnvollen Teamgröße zusammenzuarbeiten. Unterhalb der Dekanatsstruktur sollen die bisherigen Pfarreien grundsätzlich auch weiterhin bestehen bleiben können. Um eine bessere Vergleichbarkeit in Bezug auf Größe und Struktur zu erreichen, wird vorgeschlagen, dass aus den bisher zehn Dekanaten elf werden.

Dekanate als Struktur-, Organisations- und Planungsebenen

"Die elf Dekanate sollen laut Entwurf künftig die Aufgabe einer oberen Struktur-, Organisations- und Planungsebene übernehmen. Sie sollen sich auch weiterhin in die einzelnen Pfarreien mit ihren Gemeinden untergliedern", erläutert Thomas Kiefer. "Jedes Dekanat wird von einem Dekan geleitet, der als Dienstvorgesetzter aller pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Dekanat fungiert. Er wird unterstützt von einem Leitungsteam, das aus einem pastoralen Mitarbeiter und einer Verwaltungskraft besteht."

Der Entwurf sieht vor, dass nach 2027 alle Priester (mit Ausnahme der leitenden Pfarrer), Gemeinde- und Pastoralreferentinnen und -referenten, Diakone und gegebenenfalls Sozialreferentinnen und -referenten nicht mehr einer Pfarrei, sondern einem Dekanat, zugeordnet sind.

Die vom Bischöflichen Ordinariat geplanten Prozessschritte

  • 08./09.11.2024: Vorstellung und erste Beratung des Konzeptes in der Diözesanversammlung
  • Dezember 2024 - Februar 2025: Vorstellung des Konzeptes in den 10 Dekanaten des Bistums (Dekanatsversammlungen)
    (Für unser Dekanat Speyer fand die Sitzung am 05.12.2024 statt. TeilnehmerInnen waren unser Pastoralteam, sowie Maria Meinhardt und Jürgen Reimer für den Pfarreirat.)
  • Februar 2025: Info- und Rückmeldeveranstaltungen für alle pastoralen Mitarbeitenden, Pfarrsekretärinnen und -sekretäre, Mitarbeitende der Reginalverwaltungen und der Bischöflichen Verwaltung
  • 22.03.2025: Beratung in der Diözesanversammlung
  • Ostern 2025: Ende der Rückmeldephase
  • nach Veröffentlichung eines zweiten Entwurfes: zweite Beratungsphase
  • 07./08.11.2025: Beratung und Verabschiedung des Konzeptes
  • 2027: Inkraftsetzung und schrittweise Umsetzung

Ergebnisse der bisherigen Beratungen

Bei den verschiedenen Veranstaltungen, wie Belegschaftsversammlungen, Dekanatsbesuchen oder Treffen mit den Seelsorgerinnen und Seelsorgern, werden jeweils in Kleingruppen die folgenden vier Fragen erarbeitet:

  • Auf welche Fragen gibt dieser Entwurf noch keine Antworten?
  • Welche Probleme, Risiken, Herausforderungen sehe ich im Hinblick auf diesen Entwurf?
  • Welche Chancen sehe ich in diesem Entwurf?
  • Was mir noch wichtig ist…

Die einzelnen Antworten finden Sie (ganz unten) auf dieser Seite des Bistums. Die Liste wird fortlaufend aktualisiert.

Helfen auch Sie mit, Kirche zukunftsfähig weiterzuentwickeln!
Alle sind gefragt und eingeladen!

Alle Gläubigen im Bistum Speyer sind eingeladen, sich am Beratungsprozess zu dem Entwurf zu beteiligen.
Schicken Sie uns ihr Feedback (was finden Sie gut, wo gibt es Verbesserungspotential, wo sehen Sie Probleme, ...) gerne an einsegensolltihrsein@bistum-speyer.de.

Hier können Sie sich weiter und laufend
über den Reformprozess informieren:

Dienstag, 04.02.2025

Videokonferenz zu pastoralen Strukturen

Offenes Beteiligungsformat
zum Strukturprozess des Bistum Speyer am 04. Februar

Durch ein offenes Beteiligungsformat bekommen alle Gläubigen im Bistum die Möglichkeit, mehr über die Pläne zu erfahren, aber auch den Verantwortlichen ihre Wünsche und Verbesserungsvorschläge rückzumelden. Dafür findet am 4. Februar von 18-20 Uhr eine Videokonferenz über die Plattform Zoom statt. Um Anmeldung unter einsegensolltihrsein@bistum-speyer.de mit Angabe des Namens und der beruflichen/ehrenamtlichen Tätigkeit wird gebeten – der Zugangslink wird nach Anmeldung versendet.

Außerdem ist es auch weiterhin möglich, Feedback über die Mailadresse einsegensolltihrsein@bistum-speyer.de einzureichen.

Dienstag, 18.03.2025

Pfarrversammlung der Pfarrei Hl. Edith Stein

Informations- und Austauschabend
zum Strukturprozess des Bistum Speyer am 18. März

Der Entwurf zur Pfarreistrukturreform steht aktuell in allen Dekanaten, Pfarreien, Gremien und Organisationen zur Diskussion. Wir alle sind aufgerufen, uns damit zu beschäftigen, unsere Vorschläge, Ideen und Ängste dazu einzubringen.
In einer Pfarrversammlung wollen wir allen Mitgliedern unserer Pfarrei Hl. Edith Stein die angedachten Veränderungen vorstellen und mit Ihnen allen auch in den Austausch gehen.
Deshalb laden wir Sie herzliche zur Pfarrversammlung am Dienstag, 18.03.2025, 19 Uhr (bis max. 21 Uhr) ins Pfarrheim Herz Jesu (Salierstr. 98a) ein.
Bitte kommen Sie, informieren Sie sich und beteiligen Sie sich mit Ihren Vorschlägen.

Ständig - rund um die Uhr

Online auf der Homepage des Bistums

Alle Informationen, auch fortlaufend aktualisiert, finden Sie auf der Homepage unseres BistumsEin Segen sollt ihr sein.

Bitte schauen Sie immer mal wieder dort vorbei.

Persönlich und direkt

Im Gespräch mit Ihrem Pastoralteam und den Mitgliedern des Pfarreirates

Gerne stehen wir, die Mitglieder des Pastoralteams und des Pfarreirates, Ihnen für Fragen rund um den Strukturprozess zur Verfügung.
Auch wenn wir (noch) nicht alle Fragen beantworten können, so freuen wir uns doch, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen. Bitte sprechen Sie uns direkt an oder wenden Sie sich telefonisch (über das Pfarrbüro: 06235-959081) oder per E-Mail (pfarreirat@pfarrei-schifferstadt.de) an uns.

Denn: Kirche und Gemeinde geht uns alle an.