25 Jahre Friedenslicht aus Bethlehem
Ökumeneausschuss öffnete ein Adventskalenderfenster im Zeichen des Lichtes als Symbol für Weihnachten
Das Licht ist seit jeher das zentrale Symbol von Weihnachten. Denn Jesus Christus, dessen Geburt an Weihnachten gefeiert wird, bringt Licht in das Dunkel. Die Lichterbräuche in der vorangegangenen Adventszeit knüpften bereits daran an.
Seit nunmehr 25 Jahren gehört in Deutschland auch das Entzünden und das Weitergeben des Friedenslichtes aus Bethlehem dazu, mit dem an die Weihnachtsbotschaft "Friede auf Erden" und den Auftrag, ihn zu verwirklichen, erinnert werden soll.
Das Friedenslicht aus Bethlehem ist eine ökumenische, gemeinsam von den PfadfinderInnenverbänden getragene Aktion zur Advents- und Weihnachtszeit. Sie wird auf dem gesamten europäischen Kontinent durchgeführt und ist in vielen Ländern zu einer pfadfinderischen Tradition geworden. Jedes Jahr entzündet ein Kind ein kleines Licht in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem. Dieses wird dann zuerst nach Wien und dann nach Linz gebracht, wo es von Pfadfinderdelegationen aus vielen europäischen Ländern in Empfang genommen und danach im Heimatland weiterverteilt wird.
Das Friedenslicht ist nicht nur ein Zeichen der Hoffnung sondern ist längst zu einem besonderen Symbol der Nähe Gottes und seiner Zuwendung zu den Menschen geworden. Es hat sich in wenigen Jahren von einer kleinen Flamme zu einem Lichtermeer ausgeweitet und leuchtet mit seiner Botschaft Millionen von Menschen. Es verbindet auf seinem über 3.000 Kilometer langen Weg nach Deutschland viele Nationen und Religionen miteinander. Denn alle eint der Wunsch nach Frieden, auch wenn er – gerade im Heiligen Land, aber auch in Deutschland – oft sehr zerbrechlich und unerreichbar scheint.
Frieden braucht Vielfalt – zusammen für eine tolerante Gesellschaft
Das Friedenslicht ist eine Initiative des Österreichischen Rundfunks (ORF). Inzwischen feiern etwa 220.000 Menschen in ganz Deutschland die Ankunft und Weitergabe des leuchtenden Friedenssymboles aus Bethlehem. In diesem Jahr steht die Aktion unter dem Motto: "Frieden braucht Vielfalt – zusammen für eine tolerante Gesellschaft".
Eindrücke von der Aussendungsfeier im Dom zu Speyer
Am dritten Adventssonntag wurde das Friedenslicht nun in rund 30 Städte in Deutschland gebracht und ist auch nach Speyer gekommen. Dort wurde es an die Schwestern im Kloster Magdalena übergeben, wo das Licht das ganze Jahr über brennt. Nach einer festlichen Aussendungsfeier im Dom zu Speyer mit über 1.000 Menschen brachten es Pfarrer Albrecht Effler und einige Messdiener auch in die katholischen und evangelischen Kirchen nach Schifferstadt. Während es in St. Jakobus am Abend in einem Ökumenischen Jugendwortgottesdienst von #Komm! in der Unterkirche weiter gegeben wurde, hatte der Ökumeneausschuss das Friedenslicht in den "Lebendigen Adventskalender" mit eingebunden, dessen 16. gestaltetes "Fenster" an diesem Abend am Evangelischen Gemeindezentrum geöffnet wurde. Zum Vorschein kam, der Bedeutung des Tages angemessen, eine Kerze in einer Laterne, umgeben von weiteren bunten Kerzen.
"Frieden braucht Vielfalt! Um ein friedliches Miteinander zu erreichen, braucht es Toleranz, Offenheit und die Bereitschaft, aufeinander zuzugehen", ging Stefanie Bengert vom Ökumeneausschuss in ihrer Begrüßung auf das diesjährige Motto der Friedenslichtaktion ein. "Das Licht bringt uns auch ein Stück Weihnachtsbotschaft", fügte sie hinzu.
Im Namen der Evangelischen und Katholischen Kirchengemeinden richtete auch Pfarrerin Barbara Abel-Pohlack ein herzliches Willkommen an Mitfeierenden. "Gott hat die Vielfalt in seiner Schöpfung gewollt", hob sie hervor. Es gehöre aber auch dazu, dass man die Andersartigkeit akzeptiere und respektiere und nicht gegen sie ankämpfe. Das gehe aber nur wechselseitig, denn nur so bliebe das Leben bunt und vielfältig. Auch in den christlichen Gemeinschaften hier im Ort gehe man aufeinander zu, lerne voneinander und gehe offen miteinander um, was auch die Vielfalt zeige.
Wedigo von Wedel und Jürgen Reimer brachten in den Fürbitten den Wunsch nach einem empfindsamen, toleranten und engagierten Miteinander zum Ausdruck und Maria Meinhardt unterlegte es mit der Geschichte "Die Brücke" von Natalie Oettli, in der es um das aufeinander Zugehen nach einem Streit zwischen zwei Kindern ging.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Posaunenchor des CVJM unter Leitung von Björn Bein und den Mitfeiernden, die Advents- und Weihnachtslieder dazu sangen. Pfarrerin Barbara Abel-Pohlack ging währenddessen in die Gustav-Adolf-Kirche, um das Friedenslicht zu holen, und brachte es, begleitet von feierlichen Trompetenklängen (Björn Bein), vor das "geöffnete Adventskalenderfenster" zu den Mitfeiernden, die danach Gelegenheit hatten, ihre mitgebrachten Kerzen daran zu entzünden und mit nach Hause zu nehmen.
Bericht: Inge Schade; Fotos: privat