Feier an Allerheiligen 2020: "Heilige sind wie ein Schaufenster Gottes ..."
Als große Persönlichkeiten machen sie Gottes neue Welt anschaulich
Am 1. November wurde in einem Festgottesdienst in der St. Jakobuskirche das Hochfest "Allerheiligen" gefeiert.
"Heilige sind große Persönlichkeiten, die Gottes neue Welt anschaulich machen", hob Pfarrer Albrecht Effler dabei hervor. Die Menschheit lebe auch von denen, die große Lebensweisheit und -erfahrung, die eine Vision, ein Ziel, ein Bild einer Gesellschaft hätten. Es seien Menschen, die etwas vom Leben verstünden, die exemplarisch lebten, was Glück und Erfüllung bedeute, was mehr sei als das Materielle. Nur so habe das Leben so etwas wie einen Mehrwert. Deshalb bräuchten die Menschen Vorbilder, die ihre Begabungen einsetzten. Dies sei heutzutage nötig, weil oft nur das zähle, was Geld und Leistung bringe. Heilige hingegen seien wie ein Schaufenster Gottes, bei denen man sehen könne, wie ein gelingendes Leben nach Gottes Geboten möglich sei. Darum seien die Beispiele großer Menschen wichtig, auch wenn sie nicht formell heilig gesprochen worden seien. Jeder und jede von ihnen habe ein oder mehrere Charismen, Talente, die ganz bestimmte Aspekte des Reiches Gottes gelebt und anschaulich gemacht hätten. "Was sie auszeichnet, was sie getan haben, haben sie nicht zur eigenen Ehre getan. Vielmehr ist es ein Baustein zum Reich Gottes. In diesem Horizont stand ihr Wirken", so der Pfarrer. Mutig hätten sie dabei ihr Talent eingesetzt, ihre Vision verwirklicht, in der Welt etwas vorangebracht. "Deutlich wird es uns in der gegenwärtigen Zeit der Pandemie, in der wir erleben, wie vieles aufgrund der Gefahr rückwärts geht und was unser Leben stärkt und kulturelle Aktivitäten, zurück gefahren werden", veranschaulichte er.
Heilige seien Helfer des Alltags. Das offenbare sich an diesen Menschen. Darum brauche man Heilige, die die göttliche Dimension im Leben, in der Welt, eröffneten, dass das Leben eben mehr sei als das rein Materielle, Diesseitige. Auch in der Bergpredigt nenne Jesus die Maßstäbe für diesen Lebensstil, der etwas vom Reich Gottes abbilde. Jeder könne etwas davon verwirklichen und heiligenmäßig leben. Dazu brauche es keine großen Reichtümer, sondern nur ein "Ja" zu sagen zu den Begabungen, die Gott einem geschenkt habe, so dass sich etwas vom Glanz des Reiches Gottes widerspiegle. Denn jeder Mensch habe dazu mindestens eine Begabung erhalten.
Die musikalische Gestaltung hat eine Gruppe von insgesamt sechs Sängerinnen und Sängern des Kirchenchors St. Jakobus unter Leitung von Dekanatskantor Georg Treuheit übernommen. Dieser bereicherte zusätzlich den Gottesdienst am Ende mit dem brillant gespielten Präludium in e-Moll von Johann Sebastian Bach.
Kurze Andacht auf dem Waldfriedhof
Nachdem der vorgesehene Familien- und Wortgottesdienst durch die neuen Corona-Regeln abgesagt werden musste, hatte das Seelsorgeteam beschlossen, das Totengedenken am Waldfriedhof am Sonntagnachmittag in anderer Weise zu feiern. Nach einer kurzen Andacht am Ausgang der Trauerhalle mit Angehörigen und Freunden von Verstorbenen (Corona konform), gingen Pfarrer Albrecht Effler, Diakon Hans Sattel, Diakon Helmut Weick und Pastoralreferent Heinrich Schmith über den Waldfriedhof, um mit Weihwasser und Weihrauch die Gräber zu segnen. Derweil waren die Angehörigen eingeladen, an den Gräbern ihrer Verstorbenen im stillen Gebet zu verweilen.
Bericht und Fotos: Inge Schade