Mit einem großen Gottesdienst auf dem Stuttgarter Schlossplatz ist am Sonntag, 29. Mai, der 102. Deutsche Katholikentag zu Ende gegangen. Das Treffen stand seit Mittwoch unter dem Motto "leben.teilen".
Am Schlussgottesdienst, der live im ZDF übertragen wurde, nahmen nach Veranstalterangaben rund 6.000 Menschen teil. Die Messe stand im Zeichen des heiligen Martin, der Schutzpatron der gastgebenden Diözese Rottenburg-Stuttgart ist. Symbolisch wurde ein 80 Meter langer und drei Meter breiter roter Mantel, der eigens für den Katholikentag zusammengenäht und von Kindern und Jugendlichen gestaltet worden war, wieder geteilt. Damit sollte an den Auftrag von Christen für die Welt von heute erinnert werden: Glaubensverkündigung und Nächstenliebe.
In ihrer Dialogpredigt warben der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und die geschäftsführende Direktorin des Katholischen Bibelwerks, Katrin Brockmöller, für mehr Vielfalt. "Anderen abzusprechen, dass sie ‚richtig‘ von Gott reden, das ist ein Verhalten, das bis heute tötet. Die eigene Religion, Spiritualität oder Praxis absolut setzen, kann Leben zerstören", sagte Brockmöller in einer Auslegung der biblischen Geschichte von der Steinigung des Stephanus. Der Wunsch, Macht und Kontrolle in religiösen Fragen auszuüben, führe allzu oft zu Gewalt.
Brockmöller und Bätzing unterstrichen allerdings auch, dass Vielfalt Anerkennung und Verbundenheit benötige. "Das ist vielleicht die wichtigste spirituelle Übung unserer Zeit: in der Vielfalt die Verbundenheit zu spüren", sagte Brockmöller. Bätzing erklärte es sei auch seine Hoffnung, dass wir "in aller Unterschiedlichkeit erleben können, wie wir einander bereichern". Das Ziel sei "nicht der kleinste gemeinsamen Nenner, das, was gerade noch geht, nicht bloß irgendein Kompromiss, sondern Einmütigkeit".
Am Katholikentag hatten nach Angaben der Veranstalter rund 27.000 Menschen teilgenommen. Bei rund 1.500 Veranstaltungen ging es um die aktuellen Herausforderungen von Kirche und Gesellschaft, darunter insbesondere den Krieg in der Ukraine, die Klimakrise, die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in der Kirche sowie daraus folgende mögliche Reformen und immer wieder auch um den Synodalen Weg.
Im Anschluss lud Kirchentagspräsident Thomas de Maiziere in ökumenischer Verbundenheit zum Deutschen Evangelischen Kirchentag 2023 nach Nürnberg ein, der dort vom 7. bis 11. Juni stattfindet. Er hat das Motto "Jetzt ist die Zeit". Der nächste, 103. Katholikentag steht vom 29. Mai bis 2. Juni 2024 in Erfurt (Thüringen) an. Bischof Ulrich Neymeyr lud zusammen mit der Theologin Paula Greiner-Bär seinerseits zum Kommen ein, in das 742 vom heiligen Bonifatius gegründete Bistum mit seiner Patronin, der heiligen Elisabeth.
Auch Mitglieder unserer Pfarrei Hl. Edith Stein nahmen an dem Katholikentreffen teil. Hier im Folgenden wollen wir Sie an den vielen Eindrücken von den 5 Tagen in Stuttgart mit Gottesdiensten, Podiumsdiskussionen, Kulturprogramm, Begegnungen, Beobachtungen, ... teilhaben lassen.























































































































































































