"Maria Himmelfahrt" gilt als Hauptfest unter den Marientagen
Pfarrer Albrecht Effler: "An Maria hat Gott gezeigt, was er mit uns vor hat"
"Gegrüßet seist Du, Königin", erklang es am Donnerstagabend zu Beginn des Gottesdienstes in der St. Laurentiuskirche anlässlich des Festes "Maria Himmelfahrt", auch "Mariä Aufnahme in den Himmel" genannt.
Es wird von der katholischen Kirche am 15. August als Hauptfest unter den Marientagen begangen. "Wir feiern heute das Glaubensgeheimnis, dass Jesus seine Mutter mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen hat. An Maria hat Gott gezeigt, was er mit uns vor hat. Sie ist die Repräsentantin des erlösten Menschen", betonte Pfarrer Albrecht Effler. An ihr erweise sich die Heilwerdung als begründet.
In seiner Predigt ging er auf Einleitungen von Traueranzeigen ein, in denen oft zu lesen sei, wie beispielsweise "Gott hat es gefallen, unser/unsere ... zu sich zu rufen" oder, "Gott hat ihn/sie heimgeholt in sein Reich". Doch das Fest Maria Himmelfahrt lasse an diesen Formulierungen den einen oder anderen Zweifel aufkommen, so, als ob sie etwas Gewalttätiges, Zerstörerisches oder Gegengöttliches seien und höre sich an, als wäre Gott der Verursacher des menschlichen Sterbens. Doch Gott wolle nicht den Tod. Der Tod sei vielmehr der Übergang des irdischen Lebens in die Dimensionen des ewigen Lebens. Das sei jedenfalls die Erfahrung, die beschrieben werde. Doch dieses Fest habe eine andere Perspektive: "Für Gott ist unser Leib viel zu wertvoll, als dass er nach dem Tod zerstört werden soll. Die Trennung von Leib und Seele ist erst durch die griechische Philosophie, durch das hellenistisch beeinflusste Judentum in die Bibel, beziehungsweise in das Christentum, eingewandert. Gott aber achtet unser Leben so sehr, dass er uns – vorerst Maria – als ganzen Menschen sieht, als Einheit von Leib und Seele," erklärte er. Durch die Auferstehung mache Gott den Tod zunichte und schenke eine neue Leib-Seele-Existenz im Leben nach dem Tod. "Deshalb werden wir nicht durch den grausamen Tod aus dem Leben scheiden sondern auf eine friedliche und zärtliche Weise, mit Leib und Seele aufgenommen in die Sphäre Gottes", so seine Überzeugung.
Nach der traditionellen Kräutersegnung, der besondere Segen Marias, in der die schützenden und heilenden Kräfte der Natur besonders hervorgehoben wurden, führte eine gemeinsame Prozession an die Mariensäule, an der mit Gebeten und Marienlieder der Gottesmutter gehuldigt wurde.
Die Mariensäule in der Speyerer Straße, von Bildhauer Karl Wex aus Speyer geschaffen und am 3. Mai 1953 von Domkapitular Adam Hiller geweiht, wurde damals von Schifferstadter Bürgerinnen und Bürgern gestiftet, die der Überzeugung waren, dass die Mutter Maria ihre Gebete erhörte und die Stadt im Jahre 1945 von einer drohenden Bombardierung bewahrte.
Bericht und Bilder: Inge Schade