Unermüdlicher Wegbereiter im Alter von 83 Jahren verstorben

Fritz Koch praktizierte seinen Glauben in vielen Facetten

Er war einer der treuesten, unermüdlichsten und eifrigsten Unterstützer des Ökumenischen Hungermarsches, bereicherte durch sein vielfältiges Engagement jahrzehntelang das Gemeindeleben in St. Laurentius und zeigte sich auch Schifferstadter Vereinen gegenüber verbunden. Die Rede ist von Fritz Koch, der am Montag, 08. März, wenige Wochen nach seinem 83. Geburtstag, verstorben ist.

Er galt als ein christlich-sozial geprägter Mensch, fest verwurzelt in seinem Glauben. Sein allzeit währendes Lebensmotto "Niemandem weh tun und helfen, wo ich kann", spiegelte sich in vielen Facetten wider.

Außerdem war er 34 Jahre Lehrer an der Volksschule, davon 27 Jahre an der hiesigen Grund- und Hauptschule Nord und vermittelte dabei tausenden von Schülerinnen und Schülern ein umfassendes Grundwissen als Bausteine für ein weiteres erfolgreiches Leben.

Bereits mit 10 Jahren verspürte er eine große Sensibilität für die "Mission" und übernahm zwei Patenschaften von Kindern, die er von seinem ersparten Taschengeld unterhielt. Weiter geprägt hat ihn seine Zeit als Pfadfinder, bei denen er acht Jahre in verschiedenen Leitungsfunktionen aktiv war, aber sich auch darüber hinaus mit ihnen verbunden fühlte. Im Jahre 1971 erklärte er sich bereit, für den Pfarrgemeinderat in St. Laurentius zu kandidieren und wurde auf Anhieb in dieses Amt gewählt. Ein Jahr später wurde ihm dann von diesem Gremium als Hauptaufgabe die Betreuung der Messdiener anvertraut, was er bis 1988 verantwortungsvoll weiterführte. Ebenso hat er sich bis zum Jahr 2000 um den Aufbau der Sternsinger-Aktion gekümmert und sie begleitet. Von 1991 bis 1995 war er sogar der 1. Vorsitzende des Pfarrgemeinderates. Von 1995 bis 2011 engagierte er sich im Verwaltungsrat, war lange Jahre Vorsitzender des Liturgieausschusses und zeichnete sich bis 2015 verantwortlich für den Lektorendienst in St. Laurentius.

Als "Mann der ersten Stunde" kann er beim ► Ökumenischen Hungermarsch bezeichnet werden, denn seit 1988 beteiligte er sich daran als regelmäßiger Wanderer und als eifriger Spendensammler, denn er erzielte Spitzenergebnisse, die sich stets bei 5.000 Euro bewegten. Aufgrund seines  gesundheitlichen Zustandes legte er in den letzten drei Jahren die Wegstrecke mit dem Fahrrad zurück und sammelte in etwas reduziertem Umfang Spenden für die jeweils zu unterstützenden Projekte. Doch damit nicht genug. Denn über 40 Jahre unterstützte Fritz Koch mit Spendenaktionen den befreundeten Franziskaner-Pater Michael Löffler, OFM, in Brasilien, der damit armen Menschen weiterhilft.

Ein großes Anliegen war ihm als bekennender Marienverehrer auch der  Förderverein "Marienkapelle Schifferstadt e.V.", dem er von 2002 bis 2017 als 1. Vorsitzender vorstand. Darüber hinaus gestaltete er, schon vor dieser Zeit, jährlich etwa 50 Andachten. Dazu übernahm er zusätzlich die Pflege des in der Nähe befindlichen Flurkreuzes. Über 30 Jahre kümmerte er sich auch um das "Bildstöckel" im hiesigen Oberwald "Kurze Ruthen" und sorgte regelmäßig für eine schöne Bepflanzung und Sauberkeit. Sein rühriges Engagement bezog sich auch auf zahlreiche Schifferstadter Vereine, denen er als Mitglied beitrat, wie beispielsweise dem FSV 13/23 vor 60 Jahren und dem Leichtathletik-Club 1969, dem er seit seiner Gründung angehörte, sowohl lange Jahre als guter Läufer als auch in der Funktion des Schriftführers.

Sein herausragendes ehrenamtliches Engagement wurde 2015  mit der Verleihung der Ehrenplakette der Stadt Schifferstadt für besondere Verdienste und 2018 mit der "Pirminius-Plakette" gewürdigt, der höchsten Auszeichnung des Bistums für ehrenamtliche Tätigkeiten. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann würdigte ihn dabei in einer Feierstunde als "eine tragende Säule des Gemeindelebens" (► hier der damalige Bericht).

Beitrag: Inge Schade im Schifferstadter Tagblatt