Ostern: Das Fest der Auferstehung

Pfarrer Albrecht Effler: "Auch unser Weg wird aus dem Tod hindurch zur Auferstehung führen, denn Gottes Leben hat das letzte Wort"

In zahlreichen festlich gestalteten Gottesdiensten gedachten die Pfarrei Heilige Edith Stein und die Protestantische Kirchengemeinde seit Gründonnerstag dem Leiden, Tod und der Auferstehung Jesus Christus. Diese Feierlichkeiten bilden als österliches Triduum den Höhepunkt eines Kirchenjahres, das in die Feier der Osternacht bzw. Auferstehungsfeier mündet. Musikalisch mitgestaltet wurden die Gottesdienste von den jeweiligen Chören.

Osternachtfeier in St. Jakobus

Zu Beginn der Osternacht fand in der Gemeinde St. Jakobus eine Lichtfeier auf dem Vorplatz der Kirche statt, in denen am gesegneten Osterfeuer die Osterkerzen entzündet  und danach in die Kirchen hineingetragen wurden. "Die Zeit der Fastenzeit, in der wir an das Leiden Jesu  gedacht haben, liegt hinter uns. Wir sind gekommen, weil wir zum Leben berufen sind, wir feiern, dass Jesus nicht im Tod geblieben ist, sondern, dass Gott ihn aus dem Tod heraus zur Auferstehung berufen hat", hob Pfarrer Albrecht Effler eingangs hervor. Jesus sei diesen Weg voraus gegangen. "Auch unser Weg wird aus dem Tod hindurch zur Auferstehung führen, denn Gottes Leben hat das letzte Wort",fügte er hinzu. Ebenso habe das Leid, das bedrücke und bedränge, nicht das letzte Wort. Es werde nicht einfach ungültig und ungeschehen, doch Gott gäbe die Kraft, es zu überstehen. "In der Osternacht wird aus dem Kreuz die leuchtende Säule der Osterkerze, damit aus dem Leid die Lebensfreude wird", so Pfarrer Albrecht Effler.

Gemeinden feiern Ostern mit selbst gestalteten Osterkerzen

Mit vielen Inspirationen und künstlerischem Geschick haben Mitglieder unserer drei Gemeinden wieder beeindruckende Osterkerzen geschaffen.

zur Osterkerze der Gemeinde St. Laurentius

zur Osterkerze der Gemeinde Herz Jesu

zur Osterkerze der Gemeinde St. Jakobus

In seiner Predigt merkte er an, dass von der Osterbotschaft in den Nachrichten aber nichts zu spüren sei. Zu hören seien hingegen viele Negativschlagzeilen. "Wie kann es sein, dass Menschen sich so destruktiv verhalten?", fragte er. Es scheine im Menschen doch irgendwie ein Trieb zu Egoismus, Zerstörung zu sein, der alles klein machen wolle, was sich ihm in den Weg stelle. Dabei habe Gott doch alles gut geschaffen, auch den Menschen. Wirke die Botschaft der Auferstehung, vom Gott des Lebens, von Jesus Christus, der den Tod überwunden habe, im diesem Zusammenhang dann nicht aus der Zeit gefallen oder als Gegenbotschaft? Doch es gäbe tatsächlich die Alternative: die Perspektive der Auferstehung, auch wenn manche es für Geschwätz hielten und halten, damals wie heute. "Leben und leben lassen ist die Devise, nämlich die Freude an allem Lebendigen, an allem, was Leben hat, was wächst. Was sucht Ihr den Lebenden bei den Toten, heißt es im Evangelium. DAS ist die Blickrichtung der Auferstehung und die österliche Orientierung am Leben. "Das hat Folgen für unser Tun. Handle so, dass du dem anderen und in allem, was dir begegnet, das Leben förderst und nicht behinderst. Dann werden wir Segensorte sein, dann gehen wir wertschätzend miteinander um, dann schützen damit auch das Leben und lassen Vertrauen wachsen", so seine Überzeugung.

Auferstehungsfeier in Herz Jesu

In der Gemeinde Herz Jesu fand erstmals am Ostersonntag ab 5:30 Uhr eine Auferstehungsfeier statt. Die Feier kann sich auf eine uralte Tradition der Christenheit berufen. Schon in der Antike versammelten sich die Christen frühmorgens, um der Auferstehung Christi zu gedenken. Denn nach dem biblischen Zeugnis kamen die Frauen zum Grab »sehr früh, als die Sonne aufging« (Mk 16,2). "Auch wir haben uns in aller Frühe auf den Weg gemacht, um miteinander in den Tag hinein zu feiern. Im Dunkel, das nur durch das Feuer erhellt ist, beginnen wir – und in der Helligkeit des Morgens wird der Gottesdienst enden. Wir feiern den Durchgang vom Dunkel zum Licht, von der Nacht in den Morgen, vom Tod zum Leben", so Pfarrer Stefan Mühl.

Während der Auferstehungsfeier in Herz Jesu ließ zunehmendes Sonnenlicht durch die bunte Glasfassade die Kirche in ein stimmungsvolles Licht tauchen. Elemente der Feier waren u.a. die persönliche Tauferneuerung mit Weihwasser und die feierliche Kommunion in Gemeinschaft um den Altar.
Nach der Auferstehungsfeier in Herz Jesu am Ostermorgen hatte der Gemeindeausschuss erstmals zu einem leckeren Frühstück, einem wahren Ostermahl, eingeladen, an dem viele Gottesdienstbesucher in fröhlicher Osterfreude teilnahmen.

In einer Dialogpredigt zwischen Pastoralassistentin Vanessa Großnick und Pfarrer Stefan Mühl ging es um das Thema "Escape Room und Taufe – Vom Grab ins Leben". Hier taten sich einige Vergleiche auf. Denn wer sich in einem verschlossenen Escape-Room befindet, tappt erst im Dunkeln und muss durch verschlüsselte Codes und versteckte Hinweise wieder ins Freie gelangen. Auch die Jünger dachten, Jesus sei in seinem Grab eingesperrt. Doch den Frauen habe sich offenbart, dass er nicht mehr im Grab lag sondern lebe. "Jesus hat den Code geknackt. Das schwerste Rätsel überhaupt: Der Code des Todes", so Pfarrer Stefan Mühl. Und Pastoralassistentin Vanessa Großnick fügte hinzu: "Das verändert alles, weil es heißt: auch unser Raum hat eine Tür, die offen ist". Ein Raum, durch den die Menschen sogar schon durchgegangen seien, zeichenhaft vorweggenommen, sei die Taufe. Sie sage aus: "Du gehörst jetzt zu Christus und bist nicht mehr allein in deinem Raum. Er ist mit dir. Immer." Die Tür stehe offen, um hinauszugehen ins Licht und dem Leben zu trauen. Auch dann, wenn man meine, es sei alles dunkel, könne man darauf vertrauen, dass das Licht von Ostern bleibe. "Denn Jesus hat den Weg freigemacht, um in seinem Licht mit ihm mitzugehen," merkten beide abschließend an.

Auferstehungsgottesdienst der Prot. Kirchengemeinde

Die Protestantische Kirchengemeinde feierte am Sonntagmorgen um 6 Uhr in der Gustav-Adolf-Kirche einen Auferstehungsgottesdienst mit Pfarrer Maik Weidemann.

Bericht: Inge Schade für das Schifferstadter Tagblatt - Fotos: privat