Die Osterkerzen 2018 und ihre Symbole
Die Gemeinden St. Jakobus, Herz Jesu und St. Laurentius stellen ihre kunstvoll gestalteten Osterkerzen vor
Die Osterkerze hat in der österlichen Liturgie eine große Bedeutung. In der heutigen Feier der Osternacht wird sie nach dem Entzünden am Osterfeuer mit dem dreimaligen Ruf "Lumen Christi" (Licht Christi) in die dunkle Kirche getragen und ihr Licht an die Gläubigen weitergegeben. Sie ist das Zeichen für Jesus Christus, der von sich selbst gesagt hat "Ich bin das Licht der Welt" ( Joh.8, 12). Er hat uns durch seinen Tod am Kreuz erlöst von Sünde, Schuld und Tod. Durch seine Auferstehung hat er die Dunkelheit des Todes besiegt und so unserem Leben eine neue Hoffnung und Sinn gegeben.
Die Zeichen und Symbole auf der Osterkerze erinnern daran. Im Zentrum steht das Kreuz, an ihm ist Jesus gestorben und deshalb verehren es die Christen. Die fünf mit Wachs überzogenen Nägel werden erst am Osterfeuer in die Osterkerze gesteckt und weisen auf die fünf Wunden an den Händen, den Füßen und dem durch die Lanze durchstoßenen Herz hin. Die Jahreszahl soll darstellen, wie lange es schon her ist, dass Gott Mensch geworden ist in Jesus Christus und die Menschen erlöst hat. Das Alpha und das Omega, der erste und der letzte Buchstabe des altgriechischen Alphabets bezeichnet, dass Jesus als Sohn Gottes der Anfang und das Ende von allem ist.
Seit einigen Jahren gestalten verschiedene Gruppierungen der Gemeinden die Osterkerze nach Möglichkeit selbst.
Auf der diesjährigen Osterkerze der Gemeinde St. Jakobus wird die Dunkelheit des Todes durch eine schwarze Höhle symbolisiert. Neben dem Licht der Kerze erinnern dabei die goldenen Strahlen, die aus der Höhle kommen, an die Auferstehung. Die vorausgegangenen Leiden Jesu Christi sollen durch die roten Wundmale in Erinnerung bleiben. Gestaltet wurde die Osterkerze von Katrin Juranek-Hosenmann, Petra Koch, Uschi Reimer, Petra von Rhein, Brigitte Sarter und Reinhild Trapp. Diese hatten sich im Vorfeld einige Ideen zur Gestaltung ausgedacht und sich daraus für dieses Motiv entschieden. Das Besondere an der Kerze ist der Farbmix, der dafür ausgewählt wurde und die unmittelbar vor dem Höhleneingang angebrachten kreuzähnlichen Strahlen.
Die Osterkerze in der Gemeinde Herz Jesu wurde wie in den letzten Jahren wieder vom Messdienerleitungsteam übernommen. Das Motiv zeigt dieses Mal ein Kreuz, das in gelb, orange und rot, also in den Farben des Feuers, leuchtet, und damit auch den Fokus der Kerze darstellt. Außerdem ist darauf ein blühender Zweig zu sehen, der das Symbol des Todes, das Kreuz, überwächst und damit zum Zeichen des Lebens, zum Zeichen der Hoffnung wird. Umgeben ist es von den goldenen Strahlen der Auferstehung, die nicht nur das Kreuz erleuchten, sondern jedem einzelnen Menschen den Weg zum ewigen Leben bei Gott eröffnen. Eingerahmt ist es auch von Alpha und Omega, die das schöne Motiv damit abrunden. Am unteren Rand schmückt die Jahreszahl 2018 die Kerze, die aussagen will: Der Tod ist besiegt, das Leben durch den Tod Jesu Christi am Kreuz für immer gewonnen.
Die Osterkerze in der Gemeinde St. Laurentius hat in diesem Jahr ein ganz besonders Motiv erhalten. Denn anlässlich des 90-jährigen Bestehens der St. Laurentiuskirche war es den beiden Gestalterinnen Dorothea Jansen und Helga Remmel ein wichtiges Anliegen, dies auch in der Osterkerze zum Ausdruck zu bringen. Deshalb erstrahlt auch ein Teil dieses Bauwerkes auf der Osterkerze: Das wunderschöne Altarfenster. "Durch das Fenster sehen die Gläubigen in den Himmel, am Tag fällt Licht hindurch und erhellt den Kirchenraum. In der Nacht strahlt das Licht aus dem Innenraum der Kirche durch die Fenster nach draußen und genauso tragen die Gläubigen die Botschaft von Kreuz und Auferstehung hinaus zu den Menschen," so die Erklärung von Dorothea Jansen. "Es war eine sehr arbeitsintensive und aufwändige Angelegenheit", fügte Helga Remmel hinzu. Denn vom Abfotografieren bis hin zur farblichen Abstimmung, dem Zurechtschneiden der insgesamt sechs Wachsplatten in einer Art Mosaiktechnik seien über 20 Arbeitsstunden erforderlich gewesen. Doch der Aufwand habe sich gelohnt, sind sich die beiden Gemeindemitglieder einig.
Bericht: Inge Schade





