„Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde.“ So sprechen die beiden Jünger auf dem Weg nach Emmaus. Sie halten ihre enttäuschte Hoffnung dem fremden Weggefährten entgegen, in dem sie erst am Ziel Jesus selbst erkennen.
„Wir aber hatten gehofft“, sagen Menschen – vielleicht wir selbst – auch heute. Gehofft, dass ein nahestehender Mensch die schwere Krankheit überwinden würde. Gehofft, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Gehofft … Wer öffnet uns die Augen, weiterzusehen, wenn die Hoffnung am Boden liegt? Paulus, selbst durch viele Bedrängnisse gegangen, bezeugt, dass die Hoffnung nicht zugrunde gehen lässt. Denn, so hat er es erfahren, die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist.

Diese Hoffnung sehe ich am Werk, wenn ich von Menschen wie dem Münsteraner Pastoralreferenten Max Weiß lese. Zum zehnten Mal ist er im vergangenen Winter mit Freunden an die ukrainische Grenze gereist, um Hilfsgüter zu bringen. „Wir haben inzwischen gute Beziehungen zu den Menschen vor Ort entwickelt. Konkrete Gesichter vor Augen zu haben und regelmäßig im Austausch zu stehen, treibt mich an.“So beschreibt Weiß in einem Beitrag der Kirchenzeitung, was ihn bewegt. Die Liebe Gottes bricht sich Bahn in vielen kleinen wie großen Initiativen, die das Leben anderer hoffnungsvoller machen. Sie ist spürbar, wo Menschen ohne viele Worte einfach da sind, wenn sie gebraucht werden. Kraft und Perspektiven der Hoffnung fasste Alois Albrecht in diese Liedverse: „Unsere Hoffnung bezwingt die schwarze Angst. Wir sehen schon den Regenbogen des Bundes. Wir träumen die Zukunft, die menschlich wird mit dir, weil du unser Gott bist.“