Segnung und Einweihung des Kreuzplatzes

Pfarrer Dr. Georg Müller: Der Segen soll von hier aus in die ganze Stadt ausgehen

Am vergangenen Freitagnachmittag, 30. Juli, konnte der Kreuzplatz mit seinem Sandsteinkreuz in der Speyerer Straße nach einer insgesamt eineinhalb jährigen Umgestaltung eingeweiht und gesegnet werden. Es handelt sich dabei um das erste Projekt des Städtebauförderprogrammes „Soziale Stadt“ in Schifferstadt.

Die Kosten hierfür werden voraussichtlich ca. 1,2 Millionen Euro betragen, davon werden 230.000 Euro von der Städtebauförderung und 440.000 Euro von der Stadt übernommen. 580.000 Euro werden durch wiederkehrende Beiträge einfließen.
Das Ziel war es, die Aufenthaltsqualität auf dem Platz zu verbessern und das prägende Bild des Kreuzplatzes zu erhalten.

Bürgermeisterin Ilona Volk ließ in ihrer Ansprache die Umgestaltung dieses Platzes in einem Rückblick Revue passieren, bevor die Segnung des Kreuzes stattfand.

Pfarrer Dr. Georg Müller betonte, dass er an diesem Nachmittag sehr gerne gekommen sei, um das Kreuz zu segnen. „Es ist ein guter Brauch, dass kirchliche Gebäude, Kapellen, Kreuze und ähnliche Dinge neu gesegnet werden, wenn an ihnen Veränderungen vorgenommen wurden“, hob er hervor.

Auf die Kontroversen, die einher gegangen seien, wolle er an dieser Stelle nicht eingehen, sondern alles andere, was für die Bürgerinnen und Bürger sowie dieses Platzes wichtig sei, in das Gebet und in den Segen hineinnehmen, der von hier aus in die ganze Stadt ausgehen solle.

Pfarrerin i.R. Barbara Abel-Pohlack übermittelte die Grüße der evangelischen Kirchengemeinde in Vertretung der beiden verhinderten Pfarrer Michael Erlenwein und Maik Weidemann. Sie bezeichnete ihre gewünschte Anwesenheit als ein Zeichen der ökumenischen Verbundenheit. „Dieses Kreuz hat seit einigen Jahrhunderten Menschen hier am Ort in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen berührt, begleitet und miteinander verbunden, beschreibt aber auch die Grundwerte des Ortes Schifferstadt, die in einer christlichen Weltanschauung verwurzelt sind“, sagte sie in ihrem Grußwort. Kreuze seien sichtbare Zeichen der Verbundenheit mit Gott und mit Christen auf der ganzen Welt.

Das ursprüngliche Kreuz stand zunächst am heutigen Marienplatz, etwa 300 Meter vom Kreuzplatz entfernt. Erhalten ist nur der Sockel aus dem Jahr 1650, das Kreuz wurde vermutlich von Franzosen in der Revolutionszeit zerstört. Im Jahre 1816 wurde ein neues Kreuz errichtet, das von den Söhnen Benedikt Mayers gestiftet wurde, wie es eine Inschrift aufzeigt. 1824 folgte die Versetzung des Kreuzes an das nördliche Ende des Kreuzplatzes, später kam es näher an die Südspitze des Platzes.

Bedingt durch die Umgestaltung des Platzes wurde auch das Kreuz neu aufbereitet. Dies übernahmen der hiesige Bildhauerfachbetrieb Sebastian und Helmut Bartholomä sowie Diplom-Restauratorin (FH) Doris Hörtel aus Mutterstadt, so dass es nun in heller Sandsteinfarbe erstrahlt, allerdings durch die Umgestaltung fünf Meter von seinem letzten Platz entfernt.

Bericht: Inge Schade


Das Kreuz - von der Werkstatt des Bildhauerfachbetriebes Bartholomä zum Aufstellort.